Die Schrecken der Kriege
Am 1. September 2022 mit Beginn um 19.30 Uhr wird beim Gedenkstein am ehemaligen Mussolini-Konzentrationslager in Blumau an die Opfer von Gewalt und Faschismus erinnert.
Am Donnerstagabend, den 1. September 2022 mit Beginn um 19.30 Uhr werden beim Gedenkstein am ehemaligen Mussolini-Konzentrationslager in Blumau das aus verschiedenen Persönlichkeiten zusammengesetzte Gedenkkomitee KZ Campo d’Isarco, der Südtiroler Heimatbund und der Schützenbezirks Bozen mit einer Gedenk- und Mahnwache an die Schrecken der Kriege, an die Opfer von Gewalt und Faschismus und an das Selbstbestimmungsrecht der Völker erinnern.
Das faschistische KZ war zeitgleich mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der „Südtiroler Option“ auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Blumau errichtet worden.
In Funktion stand es von Neujahr 1941 bis Ende Sommer 1943. Hunderte von slawischen Antifaschisten, griechischen, russischen und Gefangenen aus dem Commonwealth wurden dort abwechselnd interniert. Zumeist hatte man sie für extreme Zwangsarbeiten eingesetzt, wie zum Beispiel den Bau des Virgel Tunnels oder den Ausbau der Brenner- und Völser-Straße.
Das Mussolini-KZ diente anfänglich auch als Durchgangsstation für die in den Balkanstaaten gefangen genommenen slawischen Regimegegnern. Da diese von den italienischen Faschisten als besonders „minderwertig“ angesehen wurden, hat man – nachweislich im Spätfrühjahr 1941 – Hunderte von ihnen von Blumau aus mit Güterzügen als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt.
Für die Be-und Überbewachung der KZ-Inassen waren 66 Scharfschützen des italienischen Corpo d’Armata in Bozen zuständig, darunter Mitglieder der berüchtigten Divisione Pusteria.
Durch das Programm der Gedenkveranstaltung führt der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB) Roland Lang.
Hauptredner sind zwei bekannte Tiroler Schriftsteller: Carlo Simeoni und Maximilian Unterrichter.
Sie werden auf die vielfach vergessene Bedeutung des von Ministerpräsidenten Benito Mussolini und seinen Beauftragten errichteten KZs „Campo di concentramento Prato d’Isarco“ hinweisen.
Nach deren Reden folgt das Gebet, das zwei neu eingeführte Wortgottesdienst-Leiter sprechen:
Karl Schroffenegger, ehemaliger Hauptmann der Schützen von Gummer, und Hiltraud Erschbamer, langjährige Landesbäuerin des Südtiroler Bauernbundes.
Das Schlusswort hält Karl Saxer, Gemeinderat von Karneid und Mitbegründer des Gedenkkomitees.
Zum Abschluss wird der junge Ziehharmonikaspieler Josef Pliger in Begleitung von Franz Gummerer, beide aus Jenesien, die Landeshymne spielen.
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