Die Erdäpfllauf-Sieger
Beim Südtiroler Erdäpfllauf #potatorun im Pusterer Ahrntal gab es am Samstag zwei große Sieger.
Der 17,6 Kilometer langen Strecke drückte bei den Damen einmal mehr die Sexterin Agnes Tschurtschenthaler ihren Stempel auf. Bei den Herren setzte sich Michael Hofer aus Deutschnofen mit einer überlegenen Laufleistung vor seinen Konkurrenten durch.
Im Startareal am Brunecker Rathausplatz ließen sich die knapp 550 Teilnehmer der 23. Ausgabe des Südtiroler Erdäpfllaufs – die fünfte Etappe der Südtiroler Top-7-Laufserie –nicht einmal vom schlechten Wetter die Laune verderben. Dafür wurden sie vom Wettergott belohnt, denn eine halbe Stunde vor dem geplanten Startschuss um 17 Uhr zog das Tief davonund als sich die Läuferinnen und Läufer in Bewegung setzten, blickte sogar die Sonne zwischen der dichten Wolkendecke durch.
Unbeeindruckt von den wechselhaften Bedingungen gelang es den beiden späteren SiegernAgnes Tschurtschenthaler und Michael Hofer auf der mit lediglich 60 Höhenmetern sehr flachen Strecke schon früh, Reißaus zu nehmen. Bemerkenswert war vor allem die Leistung von Hofer.
Der 27-Jährige führte auf der halben Strecke schon mehr als einen halben Kilometer vor seinem ärgsten Widersacher und direkten Konkurrenten um den Gewinn der Top-7-Gesamtwertung, David Andersag. Nach 57:32 Minuten überquerte Hofer schließlichdie Ziellinie am Festplatz in Sand in Taufers und musste dann rund zweieinhalb Minuten warten, ehe Andersag die Schlussgerade in Angriff nahm und das Ziel nach 1.00:06 Stundendurchlief. Auf dem dritten Platz reihte sich Lokalmatador Martin Plankensteiner vom Laufclub Pustertal ein.
„Ich bin von Anfang an meinen Rhythmus gelaufen und habe bald gemerkt, dass mir keiner nachkommt. Das hat mich noch mehr angetrieben, diesen Rhythmus aufrecht zu erhalten“, analysierte Hofer seine Leistung nach dem Rennen. „In der Top-7-Wertung bin ich nun Kopf-an-Kopf mit David Andersag. In den letzten beiden Rennen wird es garantiert ein spannender Zweikampf werden“, ist sich der Eggentaler sicher.
Erfolgreiche Mission Titelverteidigung für die Fast-Rekordsiegerin
Für die Siegerin der Damen, Agnes Tschurtschenthaler, war es der zweite Sieg in Folge beim Südtiroler Erdäpfllauf, nachdem sie im vergangenen Jahr auch die 22. Ausgabe für sich entschieden hatte. Die Athletin des ASV Niederdorf war ihren Konkurrentinnen zwar ebenfalls früh entwischt, hatte aber schon vor dem Start bekannt gegeben, dass sie in letzter Zeit nur an wenigen Rennen teilgenommen hat.
„Hier komme ich trotzdem immer wieder gerne her“, stellte die 40-Jährige aber klar. Das merkt man auch an ihrer Ausbeute beim Südtiroler Erdäpfllauf. Sechs Siege bei sechs Teilnahmen sind eine herausragende Marke, außerdem fehlt „nur“ noch ein Triumph, um mit der Rekordsiegerin Renate Rungger gleichzuziehen.
„Ich gehe von Jahr zu Jahr, mal schauen“, schmunzelte Tschurtschenthaler auf die Frage, ob sie den Titel der Rekordgewinnerin im Auge hat. „Heute ist es mir aber nicht so leichtgefallen. Meine Beine haben sich zum Schluss wie Gummi angefühlt, ich war ziemlich fertig. Es war auch hart, durch die Sonne ist es auf der nassen Strecke schwül geworden.Trotzdem freut es mich natürlich, dass ich mich hier wieder durchsetzen konnte“, sagte die Sextnerin, die siebeneinhalb Minuten vor der Zweitplatzierten Doris Weisssteiner von der SGEisacktal das Ziel durchlief.
Ein Doppelpodest ist der Familie Andersag gelungen, denn Natalie Andersag, die Schwester von David Andersag, reihte sich bei den Damen auf dem dritten Platz ein. Die beiden Geschwister vom ASC Berg führen aktuell die Gesamtwertung der Top-7-Laufserie an. „Vielleicht wird es ein Geschwister-Gesamtsieg, das wäre schon etwas Besonderes“, sagte Natalie Andersag nach dem Rennen. „An den letzten beiden Etappen nehmen wir natürlich beide teil, die Gesamtwertung haben wir schon im Blick.“ Diese beiden Etappen wären der Soltn Berghalbmarathon am Sonntag, 25. September und der Agefactor–Run in Branzoll am Samstag, 22. Oktober.
Die Veranstalter ziehen ein positives Fazit
Überaus zufrieden zeigten sich die Veranstalter vom Laufclub Pustertal. „Rund 550 Teilnehmer haben sich eingeschrieben, das kann sich schon sehen lassen“, sagte OK-Chef Rudi Stolzlechner, der den 23. Südtiroler Erdäpfllauf ebenfalls in Angriff genommen hatte.
Vor allem über das Wetter freute er sich: „Am Anfang hat es schlecht ausgeschaut, aber die Regenwolken sind kurz vor dem Start weggezogen und haben die Läufer verschont. Da hatten wir großes Glück. Auch organisatorisch hat alles gepasst. Wir freuen uns schon auf die 24. Ausgabe!“
23. Südtiroler Erdäpfllauf, Ergebnisse Damen:
1. Agnes Tschurtschenthaler (ASV Niederdorf) 1:06.50 Stunden
2. Doris Weissteiner (SG Eisacktal) 1:14.21
3. Natalie Andersag (ASC Berg) 1:15.46
4. Jana Steger (SG Eisacktal) 1:16.40
5. Gerlinde Baldauf (ASV Rennerclub Vinschgau) 1:17.49
6. Tanja Scrinzi (SG Eisacktal) 1:20.08
7. Vivien Senn (SG Eisacktal) 1:20.28
8. Silvia Eisenstecken (SG Eisacktal) 1:21.33
9. Magdalena Ausserhofer (Weissenbacher Amateursportvereine) 1:21.38
10. Petra Pircher (ASC Laas) 1:22.26
23. Südtiroler Erdäpfllauf, Ergebnisse Herren:
1. Michael Hofer (ASV Deutschnofen) 57:32 Minuten
2. David Andersag (ASC Berg) 1:00.06 Stunden
3. Martin Plankensteiner (Laufclub Pustertal) 1:01.48
4. Joachim Mair 1:02.05
5. Luca Clara (ASV Gherdeina) 1:03.12
6. Ludovico Palmieri 1:03.20
7. Christian Neumair (SSV Bruneck) 1:03.53
8. Helmuth Mair (SG Eisacktal) 1:03.56
9. Fabian Neumair (SSV Bruneck) 1:04.37
10. Markus Rehmann 1:04.44
Ehrentafel Südtiroler Erdäpfllauf
2022: Michael Hofer (ASV Deutschnofen) 57.32/Agnes Tschurtschenthaler (ASV Niederdorf) 1:06.50
2021: Markus Ploner (ASV Sterzing Volksbank) 58.13/ Agnes Tschurtschenthaler (ASV Niederdorf) 1:06.07
2020: aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen
2019: Markus Ploner (ASV Sterzing Volksbank) 57.53 / Maria Chiara Cascavilla (AS La Fratellanza 1874)1:03.28
2018: Marco Najibe Salami (C.S. Esercito) 55.47 / Elena Casaro (ATL. Di Lumezzane C.S.P.) 1:10.39
2017: Khalid Jbari (Atletic Club 96) 59.43 / Agnes Tschurtschenthaler (ASV Niederdorf) 1:04.36
2016: Peter Lanziner (US Quercia Trentingrana) 56.32 / Petra Pircher (ASV Rennerclub Vinschgau) 1:10.20
2015: Peter Lanziner (US Quercia Rovereto) 57.13 / Agnes Tschurtschenthaler (ASV Sterzing) 1:02.15
2014: Peter Lanziner (US Quercia Rovereto) 57.38 / Katrin Hanspeter (LF Sarntal) 1:03.21
2013: Georg Brunner (LC Pustertal) 58.05 / Kathrin Hanspeter (LC Lauffreunde Sarntal) 1:08.27
2012: Hannes Rungger (Sportler Team) 58.37 / Agnes Tschurtschenthaler (Forestale) 1:03.30
2011: Hannes Rungger (Sportler Team) 58.36 / Agnes Tschurtschenthaler (Forestale) 1:03.17
2010: Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 56.32 / Laura Ricci (Corradini Rubiera) 1:08.19
2009: Said Boudalia (Atl. Brugnera) 55.48 / Carla Verones (US Fraveggio) 1:05.48
2008: Georg Brunner (Südtiroler Laufverein) 58.40 / Renate Rungger (Forstwache) 1:08.27
*2007: Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 57.10 / Renate Rungger (Jaky-Tech Apuana) 1:06.53
2006: Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 54.05 / Renate Rungger (SV Sterzing) 1:00.24
2005: Reinhard Harrasser (SSV Bruneck) 53.03 / Renate Rungger (SV Sterzing) 59.27
2004: Reinhard Harrasser (SSV Bruneck) 53.45 / Renate Rungger (GS Valsugana) 1:02.01
2003: Reinhard Harasser (SSV Bruneck) 53.01 / Francesca Smiderle (Atletica Schio) 1:07.55
2002: Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 54.34 / Renate Rungger (Südtiroler Laufverein) 1:04.43
2001: Hermann Achmüller (Südtiroler Laufverein) 54.13 / Edith Niederfriniger (Läufer Club Bozen) 1:05.34
2000: Christian Leuprecht (Südtirol Team) 53.00 / Renate Rungger (Südtirol Team) 1:06.05
1999: Willi Innnerhofer (Südtiroler Laufverein) 54.39 / Daniela Rigotti (AS Dribbling) 1:16.12
*ab 2007 neue Strecken von 17,6km
Weiteres Programm der Top-7-Laufserie 2022
Sonntag, 25. September 2022: Soltn-Berghalbmarathon
Samstag, 22. Oktober 2022: AgeFactor-Run Branzoll
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