Südtiroler fühlen sich sicher
Rund ein Viertel der Frauen hat Angst bei Dunkelheit allein durch die Straßen zu gehen. Grundsätzlich ist das Sicherheitsgefühl in Südtirol allerdings positiv.
von Markus Rufin
Südtirol gilt als vergleichsweise sicheres Land, doch nicht alle empfinden das. Eine neue Studie des Landesinstitutes für Statistik hat sich mit der Wahrnehmung der Sicherheit der Südtiroler beschäftigt.
Dabei dreht sich alles um die Frage, wie sicher sich die Befragten fühlen, wenn sie im Dunkeln alleine durch die Straßen des jeweiligen Wohnviertels gehen.
23 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie sich sehr sicher fühlen, die Mehrheit (50 Prozent) fühlt sich ziemlich sicher. 14 Prozent fühlen sich etwas unsicher, weitere vier Prozent gaben an, sich sehr unsicher zu fühlen. Neun Prozent gaben an, nie alleine beziehungsweise überhaupt nicht aus dem Haus zu gehen.
Interessant ist, dass sich die Wahrnehmung der Sicherheit durch die Pandemie kaum verändert hat. 2019 gaben 72 Prozent der Befragten an, sich sicher oder ziemlich sicher zu fühlen. Vor zehn bis zwölf Jahren war das Sicherheitsgefühl allerdings deutlich höher. 80 Prozent gaben 2012 an, sich sicher zu fühlen. Mit den Terroranschlägen in den Jahren 2015 und 2016 sank dieses Gefühl, während es sich 2017 langsam verbesserte. Nun scheint also ein stabiles Niveau erreicht worden zu sein.
Eine Auswirkung hatte die Pandemie dann wohl aber doch. Die Anzahl der Personen, die angaben, das Haus nie alleine beziehungsweise überhaupt nie zu verlassen, war in den vergangenen Jahren konstant, stieg nun aber um drei Prozent.
Ein interessantes Bild ergibt sich, wenn man die Befragten nach Geschlechtern trennt: Frauen fühlen sich deutlich unsicherer als Männer. Während sich in Südtirol rund ein Viertel aller Frauen „etwas oder sehr unsicher“ fühlt, wenn sie bei Dunkelheit allein durch die Straßen geht, sind es bei den Männern nur 13 Prozent. Wohlgemerkt handelt es sich hierbei stets um Straßen im eigenen Wohnviertel.
Auch interessant: Das Sicherheitsgefühl ist in den Städten deutlich niedriger als außerhalb von großen Zentren. „Sehr sicher“ fühlen sich in Bozen nur acht Prozent der Bevölkerung, während es in den Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern 30 Prozent sind.
Dementsprechend ist auch die Zahl jener, die sich „etwas oder sehr unsicher“ fühlen wesentlich höher. In Bozen sind es 24 Prozent, in Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern sind es 19 Prozent und in den ländlichen Gemeinden nur 14 Prozent.
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Kommentare (2)
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paul1
Welche Studie?? Wer wurde eigentlich bei dieser Studie befragt??? Eine Studie kann man so zurechtbiegen, wie man sie braucht. Egal ob Frau oder Mann, glaube kaum ob jemand sich sicher fühlt, der Nachts durch Südtirols Städte geht. Fühle mich schon Sauunwohl, wenn ich Tags durch die Bahnhofstrasse in Bozen gehen muss und ständig angepöbelt wird.