„Wahre Botschafter“
Über 70 Missionare, Mitglieder der Fachausschüsse für Caritas und Mission in den Pfarrgemeinderäten sowie Mitglieder der Eine-Welt-Gruppen sind in Bruneck zusammengekommen.
Das Missionsamt der Diözese unterstützte im vergangenen Jahr 177 Projekte auf vier Kontinenten und etwa 50 Menschen aus der Diözese Bozen-Brixen sind als Missionare und Missionsschwestern oder als Laienmissionare in der Mission tätig. Jedes Jahr im Sommer organisiert das Missionsamt für sie und alle Interessierten ein Missionaretreffen. Heuer hat das Treffen im Ursulinenkloster in Bruneck stattgefunden. Neben dem Tätigkeitsbericht des Missionsamtes und der Rede von Bischof Ivo Muser standen die Erfahrungsberichte von drei Missionaren im Mittelpunkt der Zusammenkunft.
Über 70 Missionare, Mitglieder der Fachausschüsse für Caritas und Mission in den Pfarrgemeinderäten sowie Mitglieder der Eine-Welt-Gruppen sind heute Donnerstag, 25. August 2022, im Ursulinenkloster in Bruneck zum alljährlichen Missionaretreffen zusammengekommen. „Wir stellen diesen Tag unter das Motto ‚Leben als Geschenk‘. Das Leben der Missionare ist ein Geschenk für viele und auch wir alle sind gerufen, ein Geschenk für unsere Mitmenschen zu sein“, sagte Irene Obexer Fortin, die Direktorin des diözesanen Missionsamtes.
Auf dem Programm des Treffens standen dann die Erfahrungsberichte der anwesenden Missionare, ein Überblick über die Tätigkeit von Missio Bozen-Brixen, die Rede von Bischof Ivo Muser und eine Wort-Gottes-Feier zum Thema „Leben als Geschenk“ mit Gedenken an die verstorbenen Missionare.
Erfahrungsbericht aus Brasilien
Zu Beginn berichteten die Missionare Pierluigi Sartorel sowie Konrad Mair über ihre Tätigkeit in Brasilien bzw. in der Karibik, dann stellte sich der neue Provinzial der Eucharistinerpatres im Kongo, P. Olivier Ndondo, vor. Pierluigi Sartorel schilderte in seinem Erfahrungsbericht die schwierige Situation in Brasilien: „33 Millionen Brasilianerinnen und Brasilianer leiden an Hunger und stetig steigender Gewalt. Wir Missionare müssen den Menschen wieder Hoffnung geben, vor allem den Jugendlichen, die kaum Perspektiven haben.“
Missio Bozen-Brixen: 3 große Aktionen, 177 Projekte
Irene Obexer Fortin stellte den Teilnehmern des Missionaretreffens dann die Tätigkeiten von missio Bozen-Brixen vor. Die Amtsleiterin wies ausführlich auf die Projektarbeit und die drei Aktionen, die das Missionsamt ausmachen, hin: „Die größte Aktion ist die Sternsingeraktion, welche im heurigen Jahr wegen der Pandemie noch etwas zaghaft durchgeführt worden ist. Viele Sternsingergruppen versuchten von Haus zu Haus zu gehen, aber wir wissen auch von vielen Pfarreien, die sich das noch nicht getraut haben. Trotzdem konnten gute 100.000 Euro mehr gesammelt werden als im letzten Jahr. Ich möchte bei dieser Gelegenheit der Jungschar einen großen Dank aussprechen. Sie hat sich auch heuer viele Alternativen einfallen lassen und vor allem die Sternsinger-Gruppen in den Pfarreien nicht allein gelassen. Die Aktion ergab 1.275.207,48 Euro.” Bei den anderen beiden großen Aktionen, dem Fastenopfer und der Christophorusaktion, konnten 2021 316.941 Euro bzw. 295.937 Euro gesammelt werden. Insgesamt werden mit den Spenden aus der Sternsingenaktion 107 Projekte unterstützt, mit dem Fastenopfer weitere 38 Projekte und mit der Christophorusaktion 32 Projekte.
„Neben diesen drei Aktionen gibt es seit einigen Jahren auch die Zusammenarbeit mit der Katholischen Frauenbewegung. Sie hat die Initiative „Ein Bleistift für Bildung“ ins Leben gerufen und sorgt sich hauptsächlich um die Mädchenbildung“, berichtete Amtsleiterin Obexer Fortin. Nun startet ein neues Projekt zur Unterstützung von Mädchen, die in Uganda Hebammen oder Krankenpflegerinnen werden möchten. Dieses Projekt wird Anfang September der Öffentlichkeit vorgestellt.
Bischof Muser: „Mission macht deutlich, was katholische Kirche ist“
Bischof Ivo Muser dankte in seiner Rede den Menschen in der Mission für ihre vielfältige Tätigkeit verstreut auf der ganzen Welt: „Die Zahl der Länder, die heute aufgezählt worden ist und in denen Missionsarbeit geleistet wird, hat mich sehr beeindruckt. Hier wird deutlich, was katholische Kirche ist. Heute sehen wir, wie wichtig es ist, über den eigenen Kirchturm hinauszuschauen. Als Teil einer weltweiten Glaubensgemeinschaft müssen wir Einheit stiften, Verantwortung zeigen. Deshalb danke ich den Missionaren, denn sie sind wahre Botschafter von Glaube, Hoffnung und Solidarität.“ Abschließend sagte der Bischof, dass im Grunde jeder Gläubige ein Missionar sei: „Mission ist nicht nur Entwicklungshilfe, Mission ist auch die Bereitschaft, Zeuge für Gott zu sein. Wir alle sind Missionare – jeder an seinem Platz. Mission ist das Sein der Kirche, ihre Rechtfertigung.“
Gedenken an verstorbene Missionare
Bei jedem Missionaretreffen findet auch ein Gedenken an die verstorbenen Missionare und Missionsschwestern statt. Im Besonderen wurde heuer der Ursulinenschwester Magdalena Moling gedacht, die vor genau 14 Jahren verstorben ist und in Brasilien tätig war. Neben Moling wurde folgender Missionare und Missionsschwestern gedacht, die 2021 und 2022 verstorben sind: P. Alfred Kugler, Sr. Magda Eberhard, P. Fritz Neuhauser, Sr. M. Agatha Platter, P. Peter Rechenmacher, Sr. Reingarde Webhofer, Sr. Maria Wallnöfer und Alois Aufderklamm.
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