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10. Geburtstag

Margareth Kaserer vor dem Bergbauernhof Hotel Amazonas: In 10 Jahren waren knapp 100 Künstler*innen auf Einladung im Hotel Amazonas und noch viele mehr zu Besuch, auf Durchreise, beim Törggelen und Feiern.

Das Hotel Amazonas in Wangen am Ritten wird heuer 10 Jahre alt. Also noch Kind, aber schon nicht mehr ganz. Zeit, um zu schauen, was sich getan hat, hier und anderswo.

2012 hat Margareth Kaserer zusammen mit Esther Severi die Künstler*innen-Residency gegründet und auf dem abgelegenen Bergbauernhof auf dem Ritten organisiert. Bereits damals zeigte sich die zukünftige Ausrichtung: Künstler*innen spielen mit dem Ort und öffentliche Veranstaltungen in verschiedenen Formaten laden das Publikum zu Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Natur, Kunst und Mensch ein. Das Aufeinanderprallen vermeintlicher Gegensätze regt den Austausch an und lädt zu Diskussionen ein. 2012 wurden die künstlerischen Ergebnisse der Residency zum Thema „Utopie“ im Lungomare in Bozen gezeigt. Die nächste Ausgabe fand 2015 statt, wo Simon Steinhauser kuratorisch mit an Bord ging. „Open Fields“ (2015), „Harvesting the Supernatural“, „Focus on the Keyboard“ (2016), Wasteland“, „Exertion“ (2017), „Inner Mountains“ (2018), „Fool Moon“ und „Fermenting Societies“ (2019) lauteten einige der Mottos der Kunstfestivals. 2021 wurde ein Buch der Künstler*innengruppe Futurefarmers in Zusammenarbeit mit BAU publiziert.

In 10 Jahren waren knapp 100 Künstler*innen auf Einladung im Hotel Amazonas und noch viele mehr zu Besuch, auf Durchreise, beim Törggelen und Feiern. Viele Konzerte, Performances und Ausstellungen hatten das Potenzial, legendär zu werden.
In diesen 10 Jahren wurde auch der Hof zu einem von vielen zusätzlichen Wesen bewohntem Ort mit diversen Funktionen. Menschliche Arbeitskraft wurde teils durch Maschinen ersetzt. Die Reisen wurden weniger, die Beschäftigung mit der Erde und dem, was wächst, mehr. Tourist*innen, Buschenschank-Gäste und verschiedene Tiere gehören heute zum Hofbild dazu. Es bleibt spannend, was die nächsten 10 Jahre bringen werden.

Zum 10jährigen gönnt sich das Hotel Amazonas einen langsamen, experimentellen und psychedelischen Musiktrip im Garten, zu dem Walter Garber aka DJ Veloziped lädt. Im Einklang dazu lässt Lucilla Patrizi an ihrer Kunst des Tanzens an der Pole-Stange teilhaben. Wir tanzen mit dem Tier Wolf, sein graues Fell glänzt im Nachtlicht.

Die Stube ist in eine Höhle verwandelt, in der es dampft und wabert, eine feucht-warme Atmosphäre wie im Amazonas (Installation von Margareth Kaserer). Ein Sehnsuchtsort, wenn draußen alles vertrocknet, oder doch ein düsteres Zukunftsszenario? Caroline Profanter liefert dazu den Soundtrack zwischen Dystopie und Utopie, Sinnlichkeit am Rande des Erträglichen, dunklen Vorahnungen und kosmischen Verbindungen.

Unter Beteiligung aller Hände entstehen auf der Terrasse im Lauf des Abends große Tongefässe, die den Tag im Hotel Amazonas aufnehmen. Hier kann man abkühlen, entspannen, in Synästhesien driften und keramisches Aufbauen mit der Künstlerin Ulrike Buck erfahren Elisa Grezzanis farbenfrohe, medienübergreifende Arbeiten fordern den ländlichen Kontext heraus, oder gehen eine freundliche Co-Existenz ein.

Termin: 26. August von 16 – 00.00 Uhr im Hotel Amazona in Wangen am Ritten. Anfahrt: Mit dem Shuttle-Bus:  Bozen – Hotel Amazonas um 18.30 Uhr ab Siegesplatz. Rückfahrt um 24.00 Uhr. Nur nach Anmeldung unter [email protected]

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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