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„Wird noch dauern“

Den fünften Sommer in Folge blieb der Vahrner See heuer gesperrt, weil nach wie vor Militärrelikte aus dem See geborgen werden müssen. Wann er wieder öffnen kann, ist unklar.

von Markus Rufin

Rückblickend ist es nahezu unerklärlich, wie es niemanden auffallen konnte, dass am Grund des Vahrner Sees Tausende Waffen aus dem zweiten Weltkrieg liegen. Seit mittlerweile vier Jahren ist der beliebte See für Badegäste entsperrt. Es ist bereits der fünfte Sommer in Folge (die ersten Funde wurden im Juli 2018 gemacht), in dem die Vahrner auf ihre beliebte Naherholungszone verzichten müssen.

Dabei hoffen die Bürger immer wieder darauf, dass der See bald geöffnet wird. Diese Entscheidung liegt allerdings nicht bei der Lokalpolitik, wie Bürgermeister Andreas Schatzer erklärt: „Diese Entscheidung trifft der Regierungskommissar beziehungsweise das Heer. Das ist auch verständlich, denn es ist viel zu gefährlich. Solange die Gefahr besteht, dass jemand im See eine Granate findet und diese mitnimmt, dürfte allen klar sein, dass niemand bereit ist, diese Verantwortung zu übernehmen.“

Das heißt, der Varhner See bleibt so lange gesperrt, bis die Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Bürgermeister Schatzer hat sich daran aber bereits gewöhnt. Mittlerweile kennt er die Abläufe bestens: „Von April bis Oktober suchen speziell ausgebildete Taucher zwei Wochen pro Monat nach den Kriegsrelikten und holen sie an die Oberfläche. Das war auch heuer der Fall.“

Ende Oktober findet dann ein Treffen zwischen dem Heer, dem Regierungskommissariat und der Gemeindeverwaltung statt, bei der die weiteren Schritte besprochen werden und die Situation eingeschätzt wird.

Obwohl diese Sitzung also noch nicht stattfand, ist sich Schatzer sicher, dass der See noch länger gesperrt bleiben wird: „So wie ich die Situation einschätze, wird die Suche nach den Relikten heuer nicht abgeschlossen. Ich bin mir sicher, dass es bis nächstes Jahr, aber vielleicht auch übernächstes Jahr dauern wird. Mit Sicherheit können wir das aber erst gegen Ende des Jahres sagen, wenn wir mit dem Militär und dem Regierungskommissar gesprochen haben.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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