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Die drei Musketierinnen

Noch sind sie zu dritt: Waltraud Deeg, Sonja Plank und Verena Tröger gelten als Kandidatinnen für die Obmannstellvertreterinnen-Wahl der Volkspartei. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit ist aber längst nicht gesprochen.

von Silke Hinterwaldner

Die Rechnung ist einfach und schnell gemacht: Die SVP-Bezirke Pustertal, Vinschgau und Burggrafenamt schicken jeweils eine Kandidatin in das Rennen um die SVP-Obmannstellvertretung. Zwei von ihnen sollen gewählt werden. Ginge es nur nach den Stimmrechten im eigenen Bezirk, bleibt die Vinschger Kandidatin Verena Tröger chancenlos. Sie sieht sich den beiden großen SVP-Bezirken Burggrafenamt und Pustertal gegenüber.

Aber so einfach ist es natürlich nicht. Bei der Neuwahl der Obmannstellvertreterinnen werden ganz andere Dinge darüber entscheiden, wer tatsächlich in die Führungsriege der Volkspartei aufrücken kann. Im Pustertal tut man sich relativ leicht. „Es sollte eine echte Wahl geben“, sagt die Kandidatin Waltraud Deeg, „aber mittlerweile scheint die Demokratie parteiintern ein Problem darzustellen.“ Sie befindet sich in privilegierter Position: Als Landesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin geht mit Waltraud Deeg ein politisches Schwergewicht ins Rennen. Wenn nicht alles schiefgeht, kann sie auf die Stimmen im Pustertal, im Eisacktal und auch darüber hinaus zählen. Sie erinnert sich aber auch an die Niederlage: Vor fünf Jahren war Michael Oberrauch als Kandidat aus dem Pustertal dem Herausforderer aus dem Burggrafenamt klar unterlegen. Diese Schlacht hatte Karl Zeller für sich entschieden, nachdem 2014 bereits Christian Tschurtschenthaler durch die Finger geschaut hatte.

Dieses Mal will der SVP-Bezirk im Osten auf jeden Fall punkten, sobald es um die Wahl der SVP-Obmannstellvertreterinnen geht. Neu ist dabei, dass neben Obmann Philipp Achammer und dem ladinischen Stellvertreter Daniel Alfreider zwei Frauen sitzen sollen. Anfangs stand zu befürchten, dass sich kaum eine Frau um dieses Amt bemühen würde (auch weil die Stellvertreter bisher politisch kaum ins Gewicht fielen), nun aber könnte es tatsächlich ein spannendes Rennen werden. Neben Deeg, die am Mittwochabend einstimmig durch den Bezirksparteiausschuss im Pustertal nominiert worden war, und Tröger hat der Bezirk Burggrafenamt gemeinsam mit der JG Sonja Plank für die Wahl nominiert.

Rosmarie Pamer mit LH Arno Kompatscher

Deren SVP-Bezirksobfrau Rosmarie Pamer knüpft an die Wahl der Stellvertreterinnen aber klare Bedingungen: „Die Stellvertreterinnen müssen in Zukunft mehr Mitspracherecht bekommen, sie müssen in die Entscheidungen eingebunden werden und sollten mit konkreten Aufgaben betraut werden.“ Für Feigenblatt-Aktionen sollten die Frauen an der Parteispitze nicht mehr herhalten müssen, sagt sie.

Dagegen dürfte keine der Kandidatinnen etwas einzuwenden haben. Fraglich ist aber, inwieweit man eine gemeinsame Strategie entwickeln kann. Klar ist derzeit nur: Bis heute können Vorschläge in der Bozner Parteizentrale abgegeben werden. Nicht auszuschließen ist, dass aus dem Bezirk Bozen eine weitere Kandidatin dazukommt, oder dass sich eine der Kandidatinnen zurückzieht. Am Abend sollten die Annahme-Erklärungen für die Kandidatur unterzeichnet werden.

Die Diskussion rund um die Neuwahl an der Parteispitze wird aber auch geprägt von den Entwicklungen der letzten Tage:  Der ohnehin recht kleine Bezirk Vinschgau geht aus dem Stechen rund um die Parlamentskandidaturen als Verlierer hervor. Albrecht Plangger wird nicht mehr für Rom kandidieren, sodass der Vinschgau mit Sepp Noggler nur mehr einen einzigen politischen Vertreter an entscheidender Position hat. Wird deshalb Verena Tröger an die Parteispitze gehievt? Muss Sonja Planck zurückstecken? Und reicht das überhaupt aus, um den SVP-Bezirk Vinschgau milde zu stimmen? Oder zieht sich doch noch die Bürgermeisterin von Laas zurück?

Gestern Nachmittag haben sich die Bezirksobleute im Westen zu einer Aussprache getroffen, um ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen – schließlich gelte es die Kräfte zu bündeln, so lautet die Losung. Aber bis zum Abend hatte es keine bedeutsamen Veränderungen bei der Aufstellung der Kandidatinnen gegeben. Nach der Sitzung erklärt Rosmarie Pamer: „Es gibt eine gute Zusammenarbeit der Bezirke, wir möchten diese weiter ausbauen.“ Bis zu den Wahlen am 3. September kann sich an der derzeitigen Zusammensetzung aber sicherlich noch einiges ändern.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • andreas

    Die Deeg, mit ihrem Urlaub auf dem Bauernhof, obwohl sie und ihr Mann, welcher Gemeindesekretär ist, wohl kaum hauptberuflich von den Einnahmen aus dem Bauernhof leben, ist ein Paradebeispiel für das bauernschlaue Südtirol.

    Sie hat Ambitionen auf den Posten des LH und gehört zur Antilandeshauptmannfraktion.

    Sollte die in den letzten Jahren stark geschrumpfte „Basis“ sich für sie entscheiden, zeigt das, dass die Basis immer noch nicht verstanden hat, dass Deeg, Durnwalder, Dorfmann, Vallazza, Locher und sonstige bauernschlaue Lobbyisten, nicht mehr gewollt sind.

    Die SVP schafft sich so ab und sollte der LH nicht mehr kandidieren, fällt die SVP unter 30%, da die Anzahl der Bauern, Hoteliere und Amigos, welche von dieser Lobbygruppe bedient werden, dann doch nicht so groß ist.
    Und sollte Vallazza nicht schon vor den Wahlen von seinem Posten zurücktreten oder rausgeworfen werden, wird sie auch das Stimmen kosten. Dieses auf Zeit spielen kann sich Achammer sparen.

  • leser

    Ach anderle
    Deine hochintellektuellen lehren hast du wohl von meinen fehlerhaften sätzen der letzten jahre zusammengetragen
    Was willst du?
    Etwa damit einfluss auf das verhalten der schafe nehmen?
    Vergiss das
    Je mehr man auf einen hund einprügelt um so weiter zieht er den schwanz ein und das ist aufgabe der ebners
    Dass achammer das wassertragen am besten beherrscht sieht man jeden tag nichteinmal der LH selbst schafft das bild ab

  • pingoballino1955

    Die „DREI“ ach Himmel es ist verspielt!!!

    • asterix

      @pingo, also die Linke und die Rechte kenne ich nicht persönlich, aber die in der Mitte scheucht keinen Vogel vom Zaun. Ürigens wäre d SVP gut beraten wenn sie entlich diesen unfähigen Obmann austauschen würde. Wenn der weiternacht wie bisher, hat der Lobbyverein bald weniger Mitglieder als der FC Südtirol.

  • besserwisser

    Word frau deeg bei den wahlen vom sbb unterstuetzt? Frage fuer einen freund.

  • gulli

    Wohl eher „Die drei von der Tankstelle“

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