Ein Kreuz für Gänsbacher
Am Montag werden in Innsbruck 49 Südtiroler geehrt, darunter auch Corona-Erklärer Bernd Gänsbacher, der das Landesverdienstkreuz erhält.
von Thomas Vikoler
Der Hohe Frauentag ist einer der höchsten Tiroler Feiertage in Tirol und ein fester Termin zur Auszeichnung von verdienstvollen Bürgern aus Nord-, Öst- und Südtirol. Am kommenden Montag werden in der Innsbrucker Hofburg insgesamt 49 Südtiroler für besondere Leistungen geehrt.
Gestern veröffentlichte das Landespresseamt die entsprechenden Namen. Bereits im Februar waren drei prominente Südtiroler – Bergsteigerlegende Reinhold Messner, der inzwischen verstorbene Schriftsteller Joseph Zoderer und die Journalistin und Autorin Lilli Gruber – mit dem Ehrzeichen des Landes Tirol behängt worden.
Am Montag sind die nächsten verdienten Südtiroler an der Reihe, allen voran jene, die das begehrte Verdienstkreuz des Landes Tirol erhalten. An erster Stelle auf der Liste scheint ein Mann auf, der während der Corona-Pandemie die wohl stärkste Medienpräsenz im Lande überhaupt hatte: Der Sarner Mediziner und Virus-Erklärer Bernd Gänsbacher.
„Verdienste um die internationale Medizinforschung und das Gesundheitswesen in Südtirol: Seit 2020 ehrenamtlicher Coronavirus-Experte und Berater in Pandemiefragen für die Allgemeinheit, die Medien und den Südtrioler Sanitätsbetrieb; internationale Karriere als Forscher und Universitätsprofessor mit vielen wissenschaftlichen Publikationen, seit 2013 emeritiert, verschiedene populärwissenschaftliche Bücher zu Gesundheitsthemen“, steht als Begründung neben Gänsbachers Namen.
Gänsbacher kandidierte auch bei den Landtagswahlen 2018 für die SVP, wurde aber nicht gewählt.
Mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet wird auch die Gärtnerei-Unternehmerin Martina Schullian, die für ihre „Verdienste um eine sozial, wirtschaftlich und ökologische Entwicklung in Südtirol“ ausgezeichnet wird. Hervorgehoben wird auch ihr soziales Engagement in verschiedenen Vereinen.
Geehrt werden auch der Seelsorger Alois Gurndin, die im Bereich Senioren tätige Bruneckerin Cristina Gianotti, Irma Hellweger Schrentewein, die sich kulturelle Verdienste im Überetsch erworben hat, der im Radsport aktive Antonio Lazzarotto, Diego Massardi für seine Verdienste im Sozial- und Gesundheitswesen, der langjährige Präsident des Amtes für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter, die Kasthelrutherin Rosmarie Rassler Karbon für ihre Verdienste um Religion und Seelsorge, Hermann Schnitzer für seine Verdienste um den Meraner Tourismus sowie Monika Spinell Verdoes für ihre Verdienste um die Bildung hörgeschädigter Kinder.
Einer zweiten Gruppe von Südtirolern werden Verdienstmedaillen umgehängt, dazu gibt es für zwölf Personen, die wegen ihrer Zivilcourage mit Lebensrettungsurkunden ausgezeichnet werden.
Die folgenden Personen werden am Montag mit Verdienstmedaillen ausgezeichnet:
August Amort (Montan, Verdienste um das Vereinswesen), Antonio Massimo (Bozen, Gründer des Fußballclubs Excelsior), Albert Atz (Kaltern, Dorfchronist und Vereinswesen), Herbert Bonora (Margreid, Feuerwehr und Vereinswesen), Sieglinde Breitenberger Altstätter (Göflan, Soziales und Vereinswesen), Emilia Cervato (Brixen, Entwicklungszusammenarbeit), Robert Christof (Eppan, Landwirtschaft, Vereinswesen), Adolf De Lorenzo (Alpenverein), Karl Girtler (Mauls, Musik und Vereinswesen), Verena Gruber (Lüsen, Vereinswesen), Josef Guadagnini (Kurtatsch, Heimatferne, Vereinswesen), Josef Lobis (Unterinn, Feuerwehr und Vereinswesen), Konrad Oberberger (Soziales), Manuela Oberhammer (Verdienste um die Familie), Josef Oberauch (Latzfons, Vereinswesen), Andreas Passler (Schabs, Behindertensport), Ulrica Perathoner Comploj (St. Ulrich, Soziales), Hedwig Pineider Daverda (Olang, Vereinswesen), Marlies Rossi Warasin (Girlan, Vereinswesen), Hubert Schöpf (Reschen, Feuerwehr und Vereinswesen), Thomas Schwingshackl (Pichl Gsies, Musik), Johann Telser (Tanas, Feuerwehr), Karl Tratter (St. Pankraz, Soziales), Herbert Weger (Rodeneck, Vereinswesen), Hermann Josef Weissteiner (Weitental, Soziales und Vereinswesen), Frieda Werth Bonmassar (Gargazon, Soziales und Vereinswesen).
Lebensrettungsurkunden
Die folgenden Personen werden am Montag mit Lebensrettungsurkunden ausgezeichnet:
Christian Nössing (er rettete am 18. Juni 2021 seinen Vater bei Waidbruck nach einem Murenabgang), Stefan Weissteiner, Ernst Bergmeister, Lukas Bergmeister und Oswald Weissteiner, (sie bargen am 4. August 2021 einen Bauern in Pfunders aus einem reißenden Bach), Kathrin Plattner (sie rettete am 12. September 2021 einem 35-jährigen Familienvater beim Abstieg von der Marteller Hütte durch ihren raschen Einsatz das Leben), Patrick Anrather und Norbert Waid (sie retteten am 13. Juni 2021 als Zivilschützer in zwei Personen, die von einem Feuer geflüchtet waren, an einem Klettersteig), David Lee, Roman Eberhöfer, Konrad Holzknecht und Paul Platzer (sie retteten am 27. März dieses Jahres einen Mann aus Deutschland aus einer Gletscherspalte).
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Kommentare (32)
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unglaublich
Das Komitee zur Festlegung der Kandidaten für das Landesverdienstkreuz sollte möglichst unabhängig sein. Also keine Politiker oder der Politik nahe stehend im Gremium.
besserwisser
und wer sitzt im komitee? namen und fakten bitte, nicht meinungen!
t-joe
Als „Besserwisser“ dürfte es doch kein Problem sein, diese Fakten zu kennen.
prof
Wenn es eine Verdienst-Medaille für blöde Kommentare geben würde,gar einige welche immer wieder dumme Kommentare schreiben würden sie erhalten.
esmeralda
Gratulation Prof. Gänsbacher!
Die Verschwörungstheoretiker sind einfach nur peinlich
esmeralda
in Österreich wurden jetzt 7 Impfschäden anerkannt, bei 19 Millionen Impfungen sind das 0,0000036%
leser
Oh uns gänsbacher im glück
Er kann sich freuen
Das ist ein weiterer schritt in den landtag
Sogar der TZ ist es einen weiteren post wert ihn ins rampenlicht zu stellen
Wie sag der achammer immer
Nur dir besten köpfe fürs beste land
foerschtna
Die Laudatio hält angeblich Professor Lauterbach, welcher Gott sei Dank nach seiner schweren Covid-Erkrankung, trotz 4. Stich (ansonsten wäre er wohl daran verstorben), wieder voll einsatzfähig sein soll.
gscheidhaferl
Jaja, jetzt können die Schwurbler wieder über Prof. Gänsbacher herziehen. Er versuchte komplexe Zusammenhänge zu erläutern und neue Erkenntnisse fachgerecht zu erklären.
Gratulation Herr Gänsbacher!
unglaublich
Nur blöd, dass viele der Aussagen des Herrn Gänsbacher einfach nicht eintrafen. Was ist von den Vorhersagen übrig geblieben?
devils_son
vor paar Jahren hätt man solche Pfosten in die Wüste geschickt, heut werdn sie vergoldet….
gscheidhaferl
Noch blöder, dass bei komplexen Themen die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen kommt und manche Annahme revidieren muss. Haben einige seriöse Virologe stets betont, unter anderem auch Prof. Gänsbacher.
Wenn ich da aber manche Theorien von machen Coronaleugner denke… da hatte niemand den Schneid, das Nichteintreffen vieler Aussagen zuzugeben.
devils_son
und sel voll aus tooootaler Nächstenliebe
stanislaus
Wer hat das entschieden? Da trifft Gänsbachers Coronasager zu: mittelmäßige Leute treffen mittelmäßig Entscheidungen….. usw usw….
gerhard
Habt Ihr bei all der Corona-Hyperventilation , teilweise einhergehend mit selten dämlichen Geschwätz, auch zum Schluss gelesen, dass Lebensrettungsurkunden verliehen wurden?
Diesen Helden meine ganz besondere Hochachtung.
Das wäre eigentlich einen eigenen Bericht wert gewesen !!!
luis2
Das Verdienstkreuz wird wohl für besondere Verdienste für das Land Südtirol verliehen, Gänsbacher ist erst als Pensionist wieder ins Land gezogen.
SVP macht alles möglich.