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Wieder im Arztkittel

Im privaten Gesundheitszentrum St. Josef in Meran ist nun auch Franz Ploner tätig. Hat er dafür neben der Politik ausreichend Zeit?

von Karin Gamper

Neuzugang beim Gesundheitszentrum St. Josef in Meran: Team-K-Politiker Franz Ploner hat sich wieder den Arztkittel übergezogen und betreut Schmerzpatienten in der privaten Einrichtung, die von der Passeirer Koryphäe Alfred Königsrainer geleitet wird.

„Es stimmt, ich bin seit Juli im St. Josef tätig “, bestätigt der Landtagsabgeordnete und Arzt im Ruhestand. Bis zur Pensionierung im Jahr 2019 war Ploner Primar für Anästhesie und Intensivmedizin an den Krankenhäusern von Brixen und Sterzing sowie ärztlicher Leiter des Krankenhauses Sterzing.

Wieso das berufliche Comeback? Und warum im St. Josef? „Ich kenne Prof. Königsrainer seit Langem, wir haben gemeinsam in Innsbruck Medizin studiert. Er hat mich im Februar dieses Jahres angerufen und gefragt, ob ich einmal wöchentlich im St. Josef für Schmerzpatienten da sein könnte. Ich habe aber zunächst abgelehnt, da ich das zeitlich unmöglich geschafft hätte und ich mich in meinem Alter nicht mehr einem so großen Stress aussetzen wollte. Wir haben uns letztlich auf acht Stunden im Monat geeinigt“, gibt Ploner Auskunft.

Kollisionen mit seinem Mandat als Landtagsabgeordneter sieht der pensionierte Primar nicht voraus. Zeitlich nicht, und formal auch nicht. „Ich bin nur einmal im Monat für acht Stunden im St. Josef, wobei ich mir die Zeit selbst einteilen kann, da geht sich die politische Tätigkeit nebenbei aus“, betont Ploner. Und auch formal sei die Arbeit als Schmerztherapeut in der privaten Einrichtung mit seinem Mandat vereinbar. „Da habe ich mich vorab klarerweise genau informiert“, unterstreicht der Brixner, der für sein Mandat im Landtag übrigens keine Entschädigung bezieht. Dies deshalb, da er mit seiner Rente als ehemaliger Primar bereits den zulässigen Betrag von 15.000 Euro brutto erreicht.

„Ich habe in der Schmerztherapie eine 20-jährige Erfahrung, leider wird in Südtirol dieser Bereich etwas vernachlässigt. Nachdem ich in Rente gegangen bin, wurde ich von chronischen Schmerzpatienten immer wieder gebeten, auch weiterhin eine Behandlungsmöglichkeit anzubieten. Mir haben die Patienten, die teilweise einen langen Leidensweg hinter sich haben, leid getan. Da kam deshalb das Angebot von Dr. Königsrainer gelegen. Es herrscht großer Bedarf in diesem Sektor. Deshalb reichen auch die acht Stunden kaum aus, die ich in Meran verbringe, im Grunde genommen bräuchte es viel mehr Zeit.“ Ein höheres Arbeitspensum will er sich jedoch auch nicht mehr antun. „Mir sind eine funktionierende Schmerztherapie und Palliativbetreuung in Südtirol ein Anliegen, ich werde jedoch bald 70 Jahre alt und möchte mich nicht mehr übernehmen“.

Wird er sich aus Altersgründen auch aus der Politik zurückziehen? Oder tritt er im kommenden Jahr bei den Landtagswahlen noch einmal an? „Das weiß ich noch nicht“, hält sich Franz Ploner vage, „ich fühle mich gut beim Team K und komme mit Paul Köllensperger ausgezeichnet aus, ich finde, wir leisten eine gute Arbeit. Allerdings möchte ich mich nicht drängen lassen. Ich muss mir das noch überlegen. Eine neuerliche Kandidatur hängt auch stark von der Gesundheit ab, ich habe schließlich ein gewisses Alter und außerdem auch noch Enkelkinder, mit denen ich Zeit verbringen möchte. Ich habe immer viel gearbeitet, irgendwann ist auch Zeit das Leben zu genießen“.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • stanislaus

    Einfach die Opposition mit ins Boot holen und der „scharfe Zahn“ ist gezogen…. der Zweiklassenmedizin steht nichts mehr im Wege….

  • prof

    Wenn Dr. Ploner den Patienten welche einen langen Leidensweg hinter sich helfen will,wird er dies wohl bei 8 Stunden im Monat unendgeldlich tun.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    hat den Artikel wirklich jeder gelesen? Es geht um eine Schicht im Monat, 8 Stunden im Monat..

    Da erschleicht sich niemand noch ein Zusatzgeld, da übernimmt niemand noch einen Zusatzjob dem dem Mandat, es ist eher ein monatlicher Schnupperkurs in das praktische Leben hinein.Das ist ehrenwert..

    Statt also diese kurze Umschau in die reale Welt Verdächtigungen und Unterstellungen auszusetzen darf die Frage erlaubt sein warum man nicht jeden Abgeordneten eine Arbeitsschicht pro Monat im realen Berufsleben aufsetzt

    Gruss nach Südtirol

  • hallihallo

    wenn es zu einer abstimmung kommt, ob mehr sanität in private hände gehen soll, wie wird da der doktor abstimmen??

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