Die Scham der Rentner
Die Rentnergewerkschaft im AGB/Cgil schlägt Alarm: „Immer mehr ältere Menschen haben Probleme, finanziell über die Runden zu kommen.“
„Immer mehr ältere Menschen wenden sich Hilfe suchend an unsere Schalter“.
Dies berichtet Gabriella Bisacco von der Rentnergewerkschaft SPI/Cgil, die täglich feststellt, dass es für ältere Menschen immer schwieriger wird, über die Runden zu kommen, sei es bei der Bezahlung der Energierechnung oder beim Einkaufen im Supermarkt.
Für Bisacco weitet sich die Bevölkerungsgruppe, die in Schwierigkeiten ist, immer mehr auf die untere Mittelschicht aus: „Das sind meist Menschen, die so etwas noch nie erlebt haben und sich deshalb oft schämen, die öffentliche Hand um Hilfe zu bitten. Wir beraten sie natürlich und leiten sie an jene Stellen weiter, die Hilfe leisten und unterstützen sie eventuell beim Ausfüllen der notwendigen Papiere“.
Die Gewerkschaft weist darauf hin, dass sich dieses Problem angesichts einer fast zweistelligen Inflation in den kommenden Monaten noch verschärfen wird.
Die Rentnergewerkschaft fordert deshalb sowohl strukturelle Maßnahmen, als auch einmalige Beihilfen.
Die Gewerkschaft ist davon überzeugt, dass Lohn- und Rentenerhöhungen unbedingt notwendig sind, besonders in jenen Sektoren, in denen die Löhne seit jeher zu niedrig sind.
Für den Generalsekretär der Rentnergewerkschaft im AGB/CGIL, Alfred Ebner, müssen heute alle Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass in Zukunft immer mehr Menschen in die relative Armut abrutschen.
„Die Probleme der in Armut lebenden älteren Menschen kann aber nur die öffentliche Hand lindern. Die Provinz antwortet auf diese Herausforderung mit Sozialhilfe und Einmalzahlungen, aber das sind zeitlich begrenzte Hilfen, die das eigentliche Problem nicht lösen. Stattdessen sind langfristige Maßnahmen und neue Ansätze notwendig“, so Ebner weiter, der die dringende Einberufung eines Runden Tisches zwischen Politikern, Sozialpartnern, Verbrauchern und Verbänden, die sich gegen Armut einsetzen, fordert.
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