Das Pflege-Problem
Der Bedarf an Pflege: Die Anzahl der pflegebedürftigen Personen wird bis 2035 um 35 Prozent zunehmen.
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat für seine Mitglieds- und Partnerorganisationen eine Videokonferenz unter dem Titel „Pflegesicherung – Bausteine für eine nachhaltige Pflege“ organisiert.
Universitätsprofessor Gottfried Tappeiner zeigte in seinem Referat auf, warum das System der Pflegesicherung in Südtirol auf Grund demographischer Veränderungen und gesellschaftlicher Entwicklungen angepasst werden muss.
Dabei wurde deutlich, dass das gegenwärtige Niveau der Pflege und Betreuung nur dann auf recht erhalten werden kann, wenn das künftige Pflegesicherungsmodell ganzheitlich ausgerichtet ist.
„Die Diskussion rund um die Kosten der Pflegesicherung muss geführt werden. Doch genau so wichtig ist es, dass man den vielfältigen Herausforderungen mit innovativen Ansätzen begegnet, um den Bedürfnissen der wichtigsten Gruppen (zu pflegende Personen, pflegende Familienangehörige, professionell Pflegende) gerecht zu werden. Daher werden derzeit die Bedürfnisse der pflegenden Familienmitglieder erhoben“, so Tappeiner.
„Pflege betrifft viele Menschen und nicht immer sind diese entsprechend darauf vorbereitet. Daher sind neue Formen der Pflege erforderlich, genauso wie eine schnelle und unbürokratische Hilfe seitens der Dienste. Es braucht die unterschiedlichsten Organisationen und Initiativen, um die Pflege zukunftssicher zu machen und um neue Antworten auf den Bedarf zu finden“, ergänzt der Präsident des Dachverbandes Wolfgang Obwexer.
Der Bedarf an Pflege wird vor allem auf Grund der alternden Gesellschaft zunehmen.
Bis ins Jahr 2035 wird die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen um 35% zunehmen. „Wir können dieser Veränderung mit mehr Personal begegnen und auch in dem wir Pflege anders organisieren. Insbesondere die informelle Pflege (oder die Pflege zu Hause) muss stärker begleitet und ökonomisch stärker unterstützt werden,“ so Professor Tappeiner.
Entscheidend für die Qualität des Pflegesicherungsmodells ist, dass alle Pflegebedürftigen weiterhin eine qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung erhalten. „Es darf diesbezüglich keine Unterschiede geben zwischen jenen, die in einer Struktur betreut werden und jenen, die sich für eine Pflege zu Hause entscheiden“, lautete eine Wortmeldung seitens einer Mitgliedsorganisation des Dachverbandes.
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Kommentare (1)
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criticus
A doo schau hear, der Herr Tappeiner, ist das nicht DER der für die armen Landespolitiker den Rentenvorschuss berechnet hat?