Maßnahmen gegen Armut
Auf Einladung von Waltraud Deeg haben Vertreterinnen und Vertreter mehrere Südtiroler Sozialverbände über Maßnahmen und Strategien zur Armutsprävention diskutiert.
Vor dem Hintergrund der aktuellen allgemeinen Preissteigerungen sowie der Pandemieerfahrungen sei es nötig, gemeinsam kurzfristige Maßnahmen und mittel- und langfristige Strategien zur Vermeidung von Armutsrisiken zu erarbeiten – darin waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Treffens des Netzwerk Armutsprävention einig.
Auf Einladung der Soziallandesrätin Waltraud Deeg haben sie sich vor Kurzem erstmals getroffen. Ressortdirektor Luca Critelli berichtete dabei über die unterschiedlichen Maßnahmen, die bereits auf Landes- und Staatsebene greifen: „Wir stellen jährlich rund 45 Millionen für Leistungen der Finanziellen Sozialhilfe zur Verfügung, für Familien gibt es zudem noch eigene Leistungen, die im Vorjahr über 70 Millionen Euro ausgemacht haben.“ Zudem habe das Land in der Pandemiezeit drei außerordentliche Unterstützungsleistungen bereitgestellt. Im laufenden Jahr würden außerdem die Bezieherinnen und Bezieher des Beitrages für Wohnungsnebenspesen und des Landeskindergeldes Einmalzahlungen von 500 bzw. 400 Euro erhalten. Dennoch gelte zu bedenken: „Transferleistungen können kurzfristig Preissteigerungen abmildern, allerdings muss auch an anderen Stellschrauben, wie zum Beispiel den Löhnen, gedreht werden“, führte Critelli aus. Es sei wichtig, gemeinsam an Anpassungen der bestehenden Leistungen oder an neuen Maßnahmen zu arbeiten, hielt auch die Soziallandesrätin fest, denn die Pandemieerfahrungen hätten bestätigt, dass es möglich sei, Geldmittel den Menschen schnell und relativ unbürokratisch bereitzustellen.
In die Diskussion um neue Maßnahmen brachten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Südtiroler Verbraucherzentrale, der Gewerkschaften, des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, der Caritas, der KVW und des Südtiroler Seniorenbundes ein. Man war sich einig, dass es sowohl kurzfristige, schnell umsetzbare Maßnahmen brauche – vor allem im Hinblick auf den Herbst und den weiter steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten. Andererseits brauche es auch mittel- und langfristige Strategien für die Armutsprävention, um das soziale Netz weiter verdichten zu können. Dafür solle als nächster Schritt eine umfassende Datensammlung vorgestellt werden, mit deren Hilfe man die unterschiedlichen Zielgruppen für mögliche Unterstützungsmaßnahmen ausmachen wolle. Dazu sollten auch die zuständigen Gemeindereferentinnen und -referenten sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister einbezogen werden, die auch in diesem Bereich wichtige Netzwerkpartner sind.
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Kommentare (6)
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bernhart
Mit schönen Worten und Studien wird der Bürger nicht zufriesen sein, denn es braucht ENTLASSTUNGEN Energiepreise müssen für alle gesenkt werden, das selbe gilt für Waaser und Müll, einfach und wirken schnell. Alle Bürger muss geholfen werden und nicht nur ein kleiner Teil davon, und immer die selben.
Jeder braucht heute finanzielle Hilfe ob Familie oder Rentner.
Junge Wohnungsbauer, welche sich eine Existenz aufbauen wollen dürfen auch nicht vergessen werden.
TVgebühren abschaffen eine weiterer Schritt zur Kosteneindämmung.
Wartet nicht zulange.
tirolersepp
Wir haben einfach keine starken Gewerkschaften, es ging uns in den letzten Jahren zu gut, wir brauchten einfach keine!
Ohne Lohnerhöhungen wird’s nicht gehen !
Volle Auftragsbücher und am Hungertuch nagende Mitarbeiter – irgendwas läuft da schief !
enfo
Das ist eine Farce
andreas1234567
Hallo zum Abend,
die Auflistung der „Besorgten“ entspricht so ziemlich genau der Liste der wildgewordenen Elefanten welche im Coronawahn die letzten zwei Jahre trompetend und trampelnd durch das Porzellangeschäft namens Volkswirtschaft getrampelt sind.
Was hat man sich denn gedacht als Millionen,Hunderte Millionen für diesen Wahn aus dem Fenster geschmissen wurden, zwei Wintersaisonen mehr oder minder ausgefallen sind?
Die Kleinverdiener,Aushilfskräfte haben komplett durch die Finger geschaut, die Unternehmer wurden mit fiktiven 80 % vom Umsatz still gehalten.
Diese rausgeschmissenen Gelder fehlen jetzt, sind gebunkert und irgendwo investiert aber gewiss nicht im Südtiroler Wirtschaftskreislauf aus Handel,Handwerk,Gastro.
Gut gemacht, weiter so..Mehr Stuhlkreise und warum haben die Herrschaften auf dem Foto nicht den Bekenntnislappen vor dem Gesicht wenn sie beraten wie aus dem Fenster rausgeworfenenes Geld durch weiteres hinterherschmeissen von Geldern wieder eingefangen werden kann?
Wenn diese Herrschaften wirklich was Gescheites und Nützliches zur Schadensbegrenzung beitragen wollen sollen sie sich im Namen ihrer Organisationen für eine garantierte und störungsfreie Herbst-und Wintersaison einsetzen. Ohne römische Spinnereien.
Auf Wiedersehen in Südtirol
criticus
Frau Deeg, 4 Jahre habt ihr weggesehen und ein Jahr vor den Wahlen kriegt ihr Panik .Lasst euch doch von denen wählen, die das Geld hinten rein geschoben bekommen haben. Ach ja, die sind nicht so verlässlich, die Amici im Edelweiß, oder?