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Alles neu im Filmclub

Vorerst ist Sommerpause wie jedes Jahr. Danach geht’s neu weiter im Filmclub. Neopräsident Luigi Loddi gibt Auskunft.

Von Renate Mumelter

„Von neuem Durchstarten würde ich nicht sprechen“, sagt Luigi Loddi, „das ist zu stark formuliert. Wir gehen es Schritt für Schritt an“. Nach dem Rückzug von Dorothea Vieider ist Luigi Loddi zum neuen Präsidenten des Filmclubs gewählt worden. Neuling ist er allerdings keiner, er war schon 1975 dabei, als das Filmforum entstand, das neue deutsche Filme nach Südtirol brachte. Daraus wurde 1977 die Jugendfilmrunde, 1978 der Filmclub der Jugend, 1980 der Filmclub, und 1983 wurde das erste Kleinkino in der Streitergasse 20 eröffnet. 1989 die Übersiedlung in die Streitergasse 8. Seither ist der Filmclub stetig gewachsen und ist heute das einzige landesweit aufgestellte Programmkino. Qualitätsfilme gibt es nicht nur in Bozen sondern auch in Meran, Brixen, Neumarkt, Bruneck, Schlanders, Sterzing. Der Filmtreff Kaltern ist ein eigener Verein.

 

Die Baustellen

„Es gibt einige Entwicklungsthemen für den Filmclub“, sagt Loddi. „Die große Herausforderung ist, wie bringt man die Leute wieder ins Kino“, ein Thema, mit dem sich der neu besetzte Vorstand seit sechs Wochen befasst. Im Vorstand arbeiten neben Luigi Loddi, Waltraud Staudacher als Vizepräsidentin, Brigitte Hofer als Kassierin, Ines Maria Simbrig, Roberto Farneti, Oscar La Rosa und Andreas Hilpold.

 

BFFB

Am dringlichsten ist die Neubesetzung der Leitung des Bolzano Filmfestival Bozen (BFFB), nachdem sich Helene Christanell heuer zurückgezogen hat. Sie hatte die Leitung vom Festivalgründer Martin Kaufmann übernommen. Nun ist die Festivalleitung erstmals international ausgeschrieben. Das BFFB soll nach wie vor im April stattfinden, eine große Herausforderung für die neue Direktion.

Die Bar

Nach der Corona-Auszeit war der Barbetrieb im Capitol Cafè wieder angelaufen. Der aktuelle Pachtvertrag ist nun zu Ende, und der Filmclub sieht sich nach neuen Interessenten und neuen Modellen um, erzählt Luigi Loddi. Unter anderem sei angedacht, Integrationsprojekte und Barbetrieb miteinander zu verflechten.

Partnerschaften: Uni, IDM, ZeLIG z.B.

Eine wichtige Partnerschaft entsteht mit der Uni Bozen. Im kommenden Studienjahr wird der Filmclub in einen Studiengang eingebunden sein. Prof. Farneti leitet diesen Studiengang, er ist auch Vorstandsmitglied des Filmclubs. Die Unistudentînnen will Loddi aber auch über die zwei studentischen Organisationen und mit Sonderabos ansprechen.

Wichtige Synergien sind verstärkt jene mit der IDM und mit der Filmschule ZeLIG. „Zwar sind die Ziele der IDM wirtschaftliche und jene des Filmclubs kulturelle“, sagt Loddi, trotzdem gäbe es gute Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, beispielsweise wenn es um die Südtirolpremieren IDM-finanzierter Filme geht.

„Eine Selbstverständlichkeit“ ist für Loddi die Zusammenarbeit mit der Filmschule ZeLIG. „Dass eine Stadt eine Filmschule hat ist etwas Außerordentliches, und das ist eine wichtige Ressource für die Kinotätigkeit der Stadt und des Landes“. Beispielsweise habe ZeLIG immer wieder interessante Dozentînnen im Land, und die könnten sehr gut auch in den Filmclub kommen, „wenn sie eh schon da sind“.

Kinozukunft

„Ich glaube an die Zukunft des Kinos in einem erweiterten kulturellen Kontext“, sagt Loddi. „Natürlich soll weiterhin das Angebot bleiben, das in ein Programmkino gehört, auch die etablierten Reihen wie  Seniorenkino, Female Views, Kinderkino werden fortgeführt“. Loddi wünscht sich aber „eine Wiese mit noch mehr Blüten“, mehr kleine Events und Specials oder themenspezifische Zusammenarbeit mit Vereinigungen. „Eines sind meine Ideen und Wünsche, das andere ist die eingeschränkte Kapazität“, sagt Loddi, „ denn es ist harte Arbeit eine Filmreihe auf die Beine zu stellen, Gesprächspartnerînnen einzuladen, Filme zu suchen und zu buchen.“

Mitglieder und Sponsoren

Alle Interessierten können Mitglied des Filmclubs werden, es genügt, einen Aufnahmeantrag an den Vorstand zu stellen. Derzeit ist Loddi dabei, eine Art Hearing für alle Mitglieder vorzubereiten. Thema: Wie kann Filmclub 2023 aussehen und was sind einzelne bereit einzubringen, Sponsoren zum Beispiel. Die braucht es nach wie vor, dringend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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