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SVP trifft Freiheitliche

Die Freiheitlichen reagieren auf Karl Zellers Kritik am Wahlbündnis der Opposition – und treffen sich mit SVP-Obmann Philipp Achammer.

Von Matthias Kofler

Andreas Leiter Reber schüttelt den Kopf: „Mittlerweile muss das Patriotismusverständnis und Urteilsvermögen von SVP-Vizeobmann Karl Zeller nicht nur aus demokratiepolitischer Sicht als beunruhigend eingestuft werden, wenn er sich darüber aufregt, dass wir Freiheitliche bei Wahlen antreten wollen und sich daran stößt, dass wir dabei auch die Zusammenarbeit mit anderen Südtiroler Parteien ausloten wollen“, befindet der Landtagsabgeordnete.

Der Freiheitlichen-Chef reagiert damit auf Zellers jüngste Äußerungen, wonach er davor warnt, dass eine Kandidatur der deutschen Opposition einen SVP-Abgeordneten verhindern könnte. Zeller hatte dies in der TAGESZEITUNG als „sehr patriotisch“ bezeichnet.

Indes hat SVP-Obmann Philipp Achammer die Freiheitlichen und andere Oppositionsparteien um einen Gesprächstermin gebeten. „Ein gesunder Südtirol-Patriotismus kann niemals bedeuten, dass in unserem Land nur die SVP kandidieren darf“, befindet Andreas Leiter Reber. „Es war wohl bestimmt sehr patriotisch, als Zellers SVP einen ganzen Südtiroler Wahlkreis dem zentralistischen PD zuschanzte und die Südtiroler durch Elena Boschi vertreten ließ. Wo war Boschis Einsatz für Herrn und Frau Südtiroler, wo der Kontakt zu den Menschen in ihrem Wahlkreis, wo ihre konkrete Arbeit für den Autonomieausbau? Unerreicht wird dabei wohl ihre Anfrage zu den Seehäfen in Trient bleiben“, kritisiert der Freiheitliche das – so wörtlich – „schizophrene Verhalten“ der SVP.

SVP-Landessekretär Stefan Premstaller reagiert auf die Breitseite der deutschen Opposition und stellt klar: „Unabhängig davon, was andere Parteien machen: Wir kämpfen bei den anstehenden Parlamentswahlen für eine starke Vertretung Südtirols in Rom.“ Die SVP richte an alle „autonomiefreundlichen Parteien des Landes“ das Angebot, parteiübergreifend zusammenzuarbeiten. „Besonders jetzt, wenn mit dem Vormarsch von nationalistischen Populisten der Wind für unsere Minderheit in Zukunft rauer wird“, betont Premstaller.

Die SVP erneuert gleichzeitig auch ihre Kritik am „unverantwortlichen Verhalten“ jener Parteien, die Ministerpräsident Mario Draghi „in die politische Wüste geschickt haben“. „Wir werden in den kommenden Wochen dafür werben, die erfolgreiche Vertretung der Interessen unseres Landes in Rom fortzusetzen, um auch in Zukunft eine starke und geschlossene Vertretung Südtirols zu garantieren. Vor allem auch deshalb, weil zum heutigen Zeitpunkt davon ausgegangen werden muss, dass der Wind für Minderheiten zukünftig in Italien rauer wird!“, sagt Landessekretär Premstaller. Gerade deshalb sei es im Interesse aller autonomiefreundlichen Parteien, sich geschlossen hinter dieses Ziel zu stellen. Die SVP-Leitung hat sich in ihrer jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, den Kontakt mit allen autonomiefreundlichen Kräften des Landes zu suchen. Im Mittelpunkt dieser Gespräche soll das Einende und nicht das Spaltende stehen – „für eine starke Vertretung Südtirols in Rom im Interesse unseres Landes“, so Premstaller.

 

 

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Kommentare (15)

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  • perikles

    Zusammenarbeiten würde auch bedeuten, dass die SVP den yoppositiinsparteien einen Kandidaten für Rom überlässt

  • sigo70

    „Im Mittelpunkt dieser Gespräche soll das Einende und nicht das Spaltende stehen“ aha.
    Ich glaube es geht nur um Wahlstrategie um das Maximum für die Partei zu sicher.

  • asterix

    Deshalb hat der Leiter Reeb im 2. Gesetzgebungsausschuß ja auch mit Locher und co. gestimmt, als es um den Bettenstopp gegangen ist. Ein wahrer Patriot des Geldbeutels. Wie halt die die strammen Freunde im Edelweis.

  • romy1988

    Der Zusammenschluss der Oppositionsparteien lässt darauf schließen, dass jede einzelne Partei alleine nicht viel wert ist – sehr oft viel Gelabere um nichts.

  • sepp

    Liebe Wähler und Wählerinnen daran denken wie die SVP in der corona Zeit verarscht hat sie versuchen es schon wieder

  • artimar

    Ein guter Vorschlag von Premstaller, der Opposition einen Sitz in Rom zu ermöglichen. Nur mit Geschlossenheit und Entschlossenheit gibt’s eine Chance.
    Aber wenn Vertreter-innen der SVP in Rom bislang selbst medial erklären: „Das ist nicht die Partei, in deren Namen ich die Interessen aller Südtiroler in Rom vertreten möchte“, Schullian und auch andere gar nicht als Minderheiten- und Südtirol-Vertretung arbeiten (wollen), muss sich wohl was grundsätzlich in der SVP selbst ändern. Wie erklärt die SVP eigentlich der eigenen Wählerschaft ansonsten, wieso sie noch solche Kandidaten und Kandidatinnen wählen soll?

  • bettina75

    Patriotische Elena Boschi, dai dai dai.
    Die SVP scheint zu vergessen, dass den Südtirolern, schon bei den letzten Parlamentswahlen das walsche gepaktle absolut nicht gefiel.
    Liebe Freunde im Edelweiss!

  • chris75

    Das Ebnervolk trifft sich um die Machenschaften zu klären

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