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„Weitsichtige Investition“

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Müll verwerten, thermische Energie erzeugen und dabei Emissionen reduzieren – dies mache den Mehrwert der Bozner Müllverwertungsanlage aus, sagte LR Giuliano Vettorato.

Die Energiekrise hat die Suche alternativer Energiequellen forciert. Der thermischen Müllverwertung kommt in diesem Zusammenhang neue Aufmerksamkeit zu.

Der für Umwelt und Energie zuständige Landesrat Giuliano Vettorato verweist darauf, dass eine konsequente Mülltrennung zwar die Restmüllmenge verringert habe, die thermische Müllverwertungsanlage ermöglichte es jedoch, den Entsorgungskreislauf zu schließen, ohne den Restmüll unter der Erde zu verstecken oder eine Lösung auf unbestimmte Zeit zu verschieben, und dabei gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern eine wichtige Energiequelle zu erschließen.

„Mit 73.261.820 Kilogramm an behandelten Abfällen im Jahr 2022 und 56.579 Megawattstunden erzeugter thermischer Energie und über 52.000 Megawattstunden erzeugter elektrische Energie sprechen die daten für sich beziehungsweise für die Anlage“, betont der Energie- und Umweltlandesrat Vettorato, der präzisiert: „In der Müllverwertungsanlage Bozen wird die aus der Müllverbrennung entstehende Wärme in Dampf umgewandelt und sowohl zur Strom- als auch zur Wärmeerzeugung genutzt.“

Je 100 Gigawattstunden Strom und Wärme im Jahr

Das moderne Blockheizkraftwerk des Verbrennungsofens ermöglicht es, gleichzeitig Strom und Wärme zu erzeugen. Der Großteil der erzeugten elektrischen Energie wird an das gesamtstaatliche Stromnetz abgegeben, nur eine ganz geringe Menge wird für die Anlagenbedienung verwendet (15 %). Jener Dampfanteil, der nicht zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet wird, dient der Erzeugung von Wärmeenergie für das Fernwärmenetz der Stadt Bozen.

Im Jahr 2021 waren es etwas mehr als 100 Gigawattstunden. Damit wird derzeit der Bedarf von 333 Verbrauchenden mit einer Gesamtleistung von 120 Megawatt gedeckt. Zudem wurden im Vorjahr über 90 Gigawattstunden Strom produziert, was laut den Fachleuten der Landesumweltagentur einem Drittel der landesweiten Photovoltaik-Produktion entspricht.

Um das Potenzial der Anlage maximal auszuschöpfen, wurde ein großer Wärmespeicher geschaffen. Dieser macht es möglich, den Gasverbrauch der Fernwärmeerzeugungsanlage und damit die damit verbundenen Treibhausgasemissionen radikal zu senken. Die Energiepreise für die Fernwärme waren somit schon vor der kriegsbedingten Energiekrise im Vergleich zu Gas konkurrenzfähig.

Daher ist geplant, das Fernwärmenetz weiter auszubauen, sowohl in Richtung Industriezone als auch in Richtung Südwesten und bis hin zum Bahnhofsbereich. In der Folge wird mit einer Kohlendioxid-Emissionsverringerung von 14.000 Tonnen pro Jahr gegenüber Gasanlagen gleicher Leistung gerechnet.

„Weitsichtige Investition“

Landesrat Vettorato bezeichnet daher die „Investition in Fernwärme, die von der Müllverbrennungsanlage gespeist wird, als weitsichtige Entscheidung, da die aktuellen Preise, mit denen von Gas konkurrenzfähig und nutzerfreundlich sind“, und er verweist auf die in der Energiekrise sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Anschlüssen. Langfristig gesehen, sei das Fernwärmenetz eine Infrastruktur zur Wärmeverteilung ist, das Fernwärmenetz könne auch unabhängig vom Restmüll jederzeit kostengünstig mit anderen nachhaltigen Energiequellen gespeist werden.

Was die Emissionen angeht, so liegen diese sowohl bei den Dioxinen (0,001 ng\Nm3 gegenüber einem Zulassungsgrenzwert von 0,025 ng\Nm3 bei einem gesetzlichen Grenzwert von 0,1 ng\Nm3) als auch bei Schadstoffen wie Stickstoffmonoxid (NO) als auch Stickstoffdioxid (NO2) (30 mg\Nm3 bei einem Genehmigungswert von 40 mg\ Nm3 und einem gesetzlichen Grenzwert von 200 mg\Nm3) wesentlich unter den Genehmigungswerten sowie unter den gesetzlichen Grenzwerten.

„Die Daten bestätigen, dass die Dioxin-Emission dieses Müllheizkraftwerks bei einem Hundertstel der gesetzlich zulässigen und die von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid bei weniger als einem Sechstel der Grenzwerte liegt“, schließt der Landesrat Vettorato mit Verweis auf das intensive Umweltmonitoring, dem die Anlage unterzogen wurde.

So wurden auch Nanopulveremissionen gemessen und eine detaillierte Bewertung der Ausbreitungsmodelle durchgeführt, nach denen der Emissions-Output vernachlässigbar ist.

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