„Dann haben wir versagt“
SVP-ArbeitnehmerInnen-Chefin Magdalena Amhof schlägt Alarm: Falls die Löhne nicht erhöht würden, könnten viele SüdtirolerInnen das Leben nicht mehr stemmen.
Den ArbeitnehmerInnen in Südtirol sei nur durch eine Erhöhung der Löhne und zwar sektorenübergreifend geholfen: „In Südtirol (Gemeinde Bozen) haben wir laut ASTAT mittlerweile 9% Inflation, ein Drittel der ArbeitnehmerInnen in Südtirol rechnet mit einer Verschlechterung des Lebensstandards (Quelle AFI). Eine Entwicklung, die sehr besorgniserregend ist und der wir entschieden entgegenwirken müssen!“, warnt Arbeitnehmerchefin Amhof.
Viele SüdtirolerInnen würden in Anbetracht der Teuerungen und der Inflation Gefahr laufen, das alltägliche Leben nicht mehr stemmen zu können, diesbezügliche Warnrufe und -signale häuften sich, so Amhof.
Arbeitnehmerchefin Amhof befürchtet: „Die Inflation, die rasant steigenden Preise in Energie und bei Waren, bei gleichbleibenden Löhnen, werden schon bald für ein böses Erwachen sorgen. Wenn nicht gehandelt wird, riskieren wir, dass wesentliche Teile des Mittelstandes nicht mehr in der Lage sind von ihrem Einkommen zu leben. Dann brauchen wir auch nicht mehr über Unterstützungsmaßnahmen oder Für- und Sozialbeiträge reden, denn diese stellen bei solch einer Tragweite nur den Tropfen auf dem heißen Stein dar“.
Amhof gibt zu bedenken, dass die Kurve der Teuerungen zwar abflachen werde, aber eine Rückkehr zum Preisniveau von Vor-Covid-Zeiten zweifelhaft sei. „Da die Preise langfristig hoch bleiben werden – man denke nur an die Energiekosten-, müssen wir an langfristige Lösungen denken. Heißt konkret: Lohnverhandlungen, sektorenübergreifend und das zügig.“
Besonders gefährdet sieht Amhof dabei den Mittelstand, der die Teuerungswelle am stärksten zu spüren bekommt. „Schlittert dieser ab, haben wir versagt“, urteilt Amhof.
„Die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände müssen jetzt dringend an einen Tisch kommen, denn es braucht Kollektivvertragshandlungen. Das Ziel muss es sein, dass nicht nur eine Inflationsanpassung bei den Löhnen stattfindet, sondern eine bereinigte Lohnerhöhung hinzukommt, die auch die Teuerung der Preise miteinbezieht“, fordert Amhof und nimmt auch die Politik in die Pflicht: „Wir gehören zwar nicht den Verhandlungsparteien an, wo jedoch die Politik einen Beitrag leisten kann, muss sie den Boden für Verhandlungen bereiten sowie Druck auf die Sozialpartner ausüben – und das werden wir tun!“
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