Teures Tanken

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Im Vergleich zu den Nachbarregionen und -provinzen weist Südtirol auch im heurigen Sommer die teuersten Treibstoffpreise auf.
Seit Beginn dieses Jahres steigen die Preise für Treibstoffe unaufhörlich in die Höhe. Diverse Maßnahmen wie die Senkung der Akzisen haben nicht zum gewünschten Ziel geführt. Nahezu überall zahlt man derzeit rund zwei Euro pro Liter Benzin oder Diesel. Das gilt zumindest für Südtirol.
Denn wie ein Preisvergleich der Verbraucherzentrale Südtirol zeigt, sind die Treibstoffpreise in Südtirol im Vergleich zu den Nachbarregionen und -provinzen besonders teuer. Außerhalb des Landes tankt es sich im Moment billiger.
In Südtirol und in den Nachbarregionen (Trentino, Venetien, Friaul-Julisch Venetien, Mantova) ist der Preis für Benzin um 24,35 Prozent, für Diesel um 34,53 Prozent und für GPL um 25,61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Methan ist sogar um 84 Prozent teurer.
Noch deutlicher ist der Preisanstieg in Tirol, Benzin kostet jetzt um 60,55 Prozent mehr, Diesel um 68,83 Prozent und GPL um 30,62 Prozent. Billiges Tanken in Österreich, wie es in Vergangenheit so viele gemacht haben, zahlt sich mittlerweile kaum mehr aus, die Preise haben nämlich das Niveau der norditalienischen Regionen erreicht.
Dennoch ist der Treibstoff in Südtirol noch leicht teurer. Vergleicht man die billigsten Tankstellen beträgt der Preisunterschied bei Benzin rund acht Cent und bei Diesel rund vier Cent. Am billigsten Tanken kann man derzeit in Venetien. Dort bezahlt man laut VZS für einen Liter Benzin rund 1,82, für den Liter Diesel gar nur 1,78. Bei einer Tankfüllung für einen Mittelklassenwagen von 50 Liter in Venetien anstatt in Südtirol kann z.B. eine mögliche Preisersparnis zwischen 12 und 25 Euro für Benzin- und Dieselfahrzeuge erzielt werden.
In Brescia, Mantova, Friaul-Julisch-Venetien und im Trentino zahlt man hingegen sowohl für Diesel als auch für Benzin mehr als 1,90 und damit rund 10 bis 15 Cent weniger als in Südtirol.
Im Durchschnitt kosten Benzin, Diesel und Methan in den Nachbarregionen sechs Prozent weniger als bei uns. Bei LPG sind die Preise sogar um zwölf Prozent niedriger. Bei Reisen, die aus Südtirol hinausführen, sollte also am besten erst bei den jeweiligen Nachbarn getankt werden, denn die Preise (fast) aller Treibstoffe sind bei uns höher als in den Nachbarregionen.
„Trotz Maßnahmen der Regierung, welche die Steuern auf die Treibstoffe gesenkt hat, haben die Durchschnittspreise – erneut – kräftig angezogen“, kommentiert VZS-Geschäftsführerin Gunde Bauhofer. „Es bleibt abzuwarten, ob die von verschiedenen Staatsanwaltschaften bereits im Frühjahr aufgenommenen Ermittlungen über die Ursachen Früchte tragen.“
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