Kinolücken
Thomas Prenn, Tizza Covi: Diese Namen stehen für zwei südtiroler PreisträgerInnen des Österreichischen Filmpreises 2022. Beide Filme waren hier noch nicht zu sehen.
von Renate Mumelter
Thomas Prenn
Der Schauspieler Thomas Prenn (Jahrgang 1994) kommt aus Toblach. Seine Pusterer Herkunft hört man beim Spielen natürlich nicht. Ende Juni wurde Prenn beim Österreichischen Filmpreis 22 als bester Nebendarsteller in “Die große Freiheit“ ausgezeichnet. Mit Andreas Lust („Fuchs im Bau“) und Lukas Miko („Schachnovelle“) hatte er starke Mitbewerber. Aber Thomas Prenn kann’s eben.
Einer breiteren Öffentlichkeit fiel Prenn 2018 als psychisch kranker Jura-Student Damian Rombach in der Tatort-Folge „Damian“ auf. Er spiele „intensiv“ und „faszinierend“ bestätigten die Kritiken. Seine Ausbildung hat sich Prenn an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin geholt. Dort lebt er auch. In Südtirol wurde er als Mario in Evi Romens „Hochwald“ bekannt. Dafür hatte er 2021 den Österreichischen Filmpreis bekommen.
Am 30. Juli gibt es „Hochwald“ beim Filmfeschtl im Brunecker UFO zu sehen. Thomas Prenn ist live mit dabei und Evi Romen auch. „Die große Freiheit“ war in Südtirol leider noch nicht zu sehen.
Tizza Covi
Den Österreichischen Preis für den besten Dokumentarfilm bekamen 2022 Tizza Covi und Rainer Frimmel für „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“, einen Film, der zwei Menschen aus der Wiener Schrammel- und Unterwelt in den Mittelpunkt stellt. Die beiden lassen ihr Leben in den 1960er Jahren wieder lebendig werden.
Tizza Covi stammt aus Bozen, lebt und arbeitet in Wien, meistens mit Rainer Frimmel, und ihre Arbeiten wurden immer wieder ausgezeichnet. Mein persönlicher Lieblingsfilm aus ihrem Werk ist „Der Glanz des Tages“, in dem es mit Philipp Hochmair um Schauspielkunst und wirkliches Leben geht. Die „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ waren in Südtirol auch noch nicht zu sehen.
Weder noch, weil….
Die „Aufzeichnungen aus der Unterwelt“ wurden bisher noch nicht in Südtirol gezeigt, weil niemand auf die Idee gekommen ist, sie einzuladen. Mag sein, dass sich wenige dafür interessieren, aber ein spezieller Abend müsste für den Film schon drin sein.
„Die große Freiheit“ wurde bisher noch nicht gezeigt, weil es keine Südtirol-Rechte gibt. Das bedeutet abwarten, ob der Film in Italien herauskommen wird, was ja nie so ganz klar ist. Dann ist die Synchronisierung abzuwarten. Nach erfolgter Synchronisierung könnte auch die deutsche Originalfassung gezeigt werden, schlimmstenfalls mit italienischen Untertiteln, direkt geht’s nicht.
So funktioniert das gemeinsame Europa mit Marktwirtschaft. Schmuggeln wie früher wäre eine zu riskante Alternative.
Kino mit Nachtspaziergang
Ein besonderes Kinoangebot gibt es am Donnerstag am Ritten. Der Verein Kinderherz Südtirol, der sich um Familien herzkranker Kinder bemüht, bietet in Zusammenarbeit mit dem Amt für Film und Medien drei Kinoabende im Freien (14.7., 4.8., 11.8.). Gezeigt wird am 14. 7. „Die göttliche Ordnung“ von Petra Volpe, ein interessanter und amüsanter Spielfilm, der nichts mit Religion zu tun hat aber viel mit dem Frauenstimmrecht in der Schweiz. Nora kämpft dafür.
In Lichtenstern ist der Eintritt frei, aber es wird um Spenden für den Verein gebeten. Ab 20.30 h gibt es Aperitiv, ab 21.30 h den Film. Zur Wiese, auf der der Film gezeigt wird, lässt es sich wunderbar hinspazieren, auch nachts. Taschenlampe genügt. Parkplatz in Oberbozen. Anmeldungen sind erwünscht: Tourismusverein Ritten: +39 0471 356100 oder +39 0471 345245.
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