Vertagte Maut
Die Autobahnmaut zwischen Bozen Nord und Neumarkt wird vorerst nicht ausgesetzt. Die Lega beißt sich mit ihrer Forderung an LH Arno Kompatscher die Zähne aus.
Von Matthias Kofler
Die Lega-Landesräte Giuliano Vettorato und Massimo Bessone machen sich dafür stark, dass nach dem Vorbild des Trentino die Mautgebühr zwischen den Mautstellen Bozen Nord und Neumarkt/Auer in beiden Fahrtrichtungen montags bis freitags zwischen 6 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 17 und 20 Uhr ausgesetzt wird. Diese Regelung soll so lange greifen, bis die baulichen Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens in der Landeshauptstadt abgeschlossen sind, also bis mindestens Ende 2023. Der Bozner Gemeinderat hatte sich bereits für eine solche Maßnahme ausgesprochen.
Die Öffnung der Autobahn entlaste die Stadt deutlich, denn Bozen habe noch keine Umfahrung, argumentiert Lega-Kommissar Vettorato, der das Anliegen gestern in der Landesregierung vorgebracht hat.
Der Koalitionspartner SVP hat jedoch große Zweifel, was die Sinnhaftigkeit einer Autobahnmaut-Aussetzung betrifft. Gert Lanz erklärte im Landtag, dass sich für die Luftbelastung in Bozen nichts ändern würde, wenn die Stadt seitlich umfahren werde. Seiner Meinung nach sollten die Pendler auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, denn die Autobahn sei in den Stoßzeiten bereits überlastet.
Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher ist tendenziell gegen den Lega-Antrag. Eine Gebührenbefreiung gehe in die falsche Richtung, ließ der SVP-Politiker in der Landesregierung durchblicken. Er bevorzugt denAuffangparkplatz in Bozen Süd. Von dort könne man die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Obeine Verlagerung auf die Autobahn zu einer Entlastung der Stadtmobilität führe, wisse man nicht. In Trient sei die Wirkung minimal, so Kompatscher
Da es innerhalb der Mehrheit noch keine Einigung gibt, wurde das Thema Autobahnmaut auf unbestimmte Zeit vertagt.
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Kommentare (16)
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criticus
Ja liebe Lega, noch gut ein Jahr, dann sitzen weniger von euch im Landtag! Habt`s eigentlich in dieser Legislatur nicht viel erreicht, oder? Merkt`s euch, die SVP ist tendenziell gegen finanzielle Erleichterungen für die Südtiroler Bevölkerung, die heben nur die Hand auf, wenn es um ihre Lohnerhöhungen geht. Bye bye Lega!
robby
Die Idee fände ich gut. Unser LH versteht das nur nicht. Er ist mit der großen Weltpolitik beschäftigt.
pingoballino1955
Vettori,der hofierte von Salvini,Bessone der abgesägte vom Calderoli(alles Lega) und Salvini. Da habt ihr SVPler wohl höchste Zeit nachzudenken mit wem ihr euch 2018 eingelassen habt.Das nennt man politisches Kalkül,okay.Wird euch 2023 die „Birne“ Kosten!
gulli
„ Seiner Meinung nach sollten die Pendler auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen“
Sehr geehrter Herr Lanz, vielleicht haben Sie es noch nicht mitbekommen, aber es fehlen Busfahrer und dadurch wurden die Fahrpläne reduziert. Als normaler Mitarbeiter muss man allerdings pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen, die Entschuldigung, dass der Bus nicht gekommen ist, kommt beim Arbeitgeber nicht gut an!!!
pingoballino1955
Wie würde der „Plaitié“ Lanz damals in seinem Betrieb,als er noch existierte auf Verspätungen am Arbeitsplatz von seinen Mitarbeitern reagiert haben? Er würde Inge(o)mar angerufen haben und ihm „unterwürfig“ die „Lefitten“ gelesen haben? Lanz sie machen sich schon lange lächerlich,spätestens wenn man das“Buch“ gelesen hat.Hoffentlich fliegen sie 2023 raus,sie sind mit ihrer Art und Weise unerträglich und vor allem nicht mehr glaubwürdig!Der LH wird dann auch nicht mehr helfen können!
tirolersepp
Autobahn gratis !!!
So ein Schwachsinn – Öffis benutzen ist der richtige Weg !
zeit
Hoffentlich kommen alle pünktlich zum hüttenzauber b. Alfreider
artimar
Ja, so tickt unser LH. Anders als bei bestimmten Projekten argumentiert man hier bei einfachen Bürger-innen plötzlich mit Umwelt. Super.
Vielleicht sollte man Autofahrern und Autofahrererinnen von außen, die auf das Auto angewiesen sind und um 3€/h in Bozen parken müssen, mit dem Parkschein dann zumindest gleichzeitig die Öffis nutzen lassen.
tirolersepp
Ausländische Busfahrer auf Bergstraßen für den öffentlichen Dienst sind lebensgefährlich und gehören angezeigt!