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„Die Braven belohnen“


Teilerfolg der Lega im Landtag: Mietnomaden und häusliche Gewalttäter erhalten keine Wobi-Wohnung mehr.

Von Matthias Kofler

Der Landtag hat die von Landesrätin Waltraud Deeg vorgelegte Reform des sozialen und öffentlichen Wohnbaus genehmigt. Auch die Lega stimmte für den Gesetzentwurf, nachdem sich die SVP bereit erklärt hatte, Änderungen am Artikel 13 vorzunehmen, der die Voraussetzungen und Vorzugskriterien zur Wohnungsvergabe regelt. Der „Carroccio“ konnte so einige der im Wahlprogramm enthaltenen Forderungen umsetzen.

Demnach darf Personen, die die Zahlung der Miete für die derzeitige Wohnung nicht nachweisen können, von nun an keine Wobi-Wohnung mehr zugewiesen werden, außer der Zahlungsrückstand ist unverschuldet. Dies sei als Maßnahme gegen Mietnomaden gedacht, betonte Lega-Fraktionschefin Rita Mattei. Ebenso bekommt keine Wobi-Wohnung mehr, wer wegen häuslicher Gewalt verurteilt wurde. Die Maßnahme betrifft aber nicht die Familienmitglieder des Antragstellers. Das Phänomen der häuslichen Gewalt nehme zu, erklärte Mattei, und man dürfe die Frauen nicht allein lassen.

Ein dritter Antrag aus der Feder der Lega fand im Landtag jedoch keine Mehrheit. Die Koalitionsparteien hatten zuvor vereinbart, die Abstimmung hierzu freizugeben. Demnach sollten die Sozialwohnungen auch jenen verwehrt werden, die in den letzten fünf Jahren wegen nicht fahrlässiger Straftaten zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. Es gebe bereits Fälle von Straftätern in Institutswohnungen, deren Verhalten ein Problem für das ganze Haus seien, argumentierte Mattei. Eine solche Regelung, wie sie die Lega anstrebe, gebe es bereits in anderen Regionen. Zudem sehe das Staatsgesetz in solchen Fällen den Verlust des passiven Wahlrechts vor.

Vor der Abstimmung lieferten sich die Abgeordneten eine hitzige Debatte. Sandro Repetto (PD) bezeichnete die Vorschläge der Lega als „nicht umsetzbare Demagogie“. Für Franz Ploner (Team K) ist es unhaltbar, dass die Bestimmung auch dann greifen soll, wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Hanspeter Staffler sah in den Anträgen eine „Bombe der Exklusion”. Der soziale Wohnbau sei nicht der verlängerte Arm der Justiz. Auch ehemalige Straftäter müssten irgendwo unterkommen, so der Grüne. Sein Kollege Riccardo Dello Sbarba sprach gar von „quattro stupidaggini populiste“.

Alessandro Urzì (Fratelli d’Italia) wiederum warf der Linken vor, sich im Zweifel immer auf die Seite der Schurken zu stellen. Lega-Landesrat Massimo Bessone wehrte sich gegen Dello Sbarbas Bezeichnung „populistischer Blödsinn” für die drei Anträge. Solche Regelungen gebe es auch in der Toskana, in der Stadt Florenz und in den Abruzzen. „Deshalb wundere ich mich, dass gerade Sie als Toskaner uns hier beleidigen“, sagte Bessone. Ziel sei es, „die Rechtschaffenen zu belohnen“.

Auch LR Waltraud Deeg rechtfertigte die Beschlüsse des Landtags. Man führe nichts ein, was nicht umsetzbar sei. Außerdem werde in Südtirol auch in Zukunft niemand ohne soziale Unterstützung gelassen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • gorgo

    Unglaublich blöder Titel.
    Unglaublich blöde Diskussion. Auf welcher Grundlage eigentlich? Wie hoch sind die Anträge irgendwelche Straftäter, wie hoch die „verschuldeten“ und „unverschuldeten“ Zahlungsausfälle beim Wobi, inwieweit wird darauf reagiert, in welcher Form wird mittels Sozialdienste reagiert und was bezweckt man eigentlich mit solchen Beschlüssen?

  • andreas

    Die SVP wollte/musste halt mal den Dödeln der Lega auch einen Erfolg gönnen.

    Lega Nord – Ladrona Roma und dann war Bossis Sohn der größte Betrüger
    Lega – damit auch der Süden Lega wählt, diese wählten aber lieber 5 Stelle fürs RdC
    Lega Salvini – eine Pfeife, welche postet, dass er italienische Pizza frißt und Nutella boykotieren will, da die Haselnüsse nicht aus Piemont kommen, auch wenn die dortige Produktion nicht annähernd reichen würde.

    Aber irgendwie ist es immer lustig, auf was für Nieten das italienische Volk reinfällt.

    Grillo und Casaleggio sind auch ein Paradebeispiel dafür.
    Kein Mensch mit etwas Hausverstand und politischen Kenntnissen, wählt eine Bewegung solcher Typen, wo sich dann alle in kürzester Zeit, incl. des Südtirolvertreters, aus dem Staub machen und den Unsinn in anderer Form weiterführen.
    Der Komiker brüllte doch „vaffanculo“ und „tutti a casa“, könnte man durchaus für die Exponenten der 5 Stelle und Lega anwenden.

    • pingoballino1955

      Andreas,wenn jemand wie du dauernd Seitenhiebe,ohne sie begründen zu können gegen Herrn Köllensperger absetzt,dann beweist dies,dass du höchsten Respekt vor diesem Mann hast,sonst wäre er ja unwichtig für dich,oder? Sorry muss nur noch lachen,trotzdem schönen Sonntag!

  • brutus

    Warum sollte einem Mieter, der sich nicht zu benehmen weiß, trotzdem alle Rechte und Vorteile genießen dürfen???
    Wer nicht hören will, muss fühlen!!!

  • artimar

    Opferschutz muss immer vor Täter-innenschutz gehen. Mietnomadinnen und Mietnomaden, Gewalttäter-innen in Familien, aber auch Mieter-innen mit unleidlichem Verhalten gehen im öffentlichen und sozialen Wohnbau schon gar nicht.
    So ist es auch andernorts geregelt.

    • artimar

      In der Praxis des Alltags fragt man sich schon: Wir kann es z.B. sein, dass eine (zahlungssäumige) ex Wobi-Mieterin über den Umweg Privatvermietung dann aber als neuerlich säumige Privatmieterin über den Vorzugstitel „gerichtliche Kündigung und Exekution“ mit Punkten auch noch prämiert wird und so wieder neuerlich zu einer Wobi-Wohnung kommt?

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