„Das Schlimmste überstanden“
Dem 17-Jährigen, der im Mai bei einem Arbeitsunfall in einer Meraner Karosseriewerkstätte schwer verletzt wurde, geht es besser.
von Karin Gamper
Der Unfall hatte italienweit für Schlagzeilen gesorgt: Ein 17-Jähriger Berufsschüler hatte sich am 20. Mai bei einem Betriebspraktikum in einer Meraner Karosseriewerkstätte schwerste Verbrennungen zugezogen, als es in der Lackiererkabine zu einer Stichflamme kam. Dabei wurde auch ein 36-jähriger Kunde verletzt.
Der Jugendliche wurde noch an demselben Tag in eine Spezialklinik für schwere Brandverletzungen nach Bayern geflogen. Dort wird er seither behandelt. Der Kunde, der mit leichteren Verletzungen davon kam, wurde in die Uni-Klinik nach Innsbruck gebracht.
Mittlerweile hat der Berufsschüler das Schlimmste überstanden. „Er befindet sich immer noch in der Spezialklinik, es geht ihm aber schon viel besser“, berichtet Anwältin Monica Morisi, die den Besitzer der Karosseriewerkstatt vertritt. Dieser war nach dem Unfall am Boden zerstört und stand der Familie seines Praktikanten die ganze Zeit menschlich und finanziell bei. So übernahm er sämtliche Kosten für die Reise und den Aufenthalt der Familie in Bayern. „Am vergangenen Samstag hat er den Jugendlichen gemeinsam mit dessen Vater in der Klinik besucht“, berichtet Morisi. Der junge Mann sei seit seiner Einlieferung mehreren Operationen unterzogen worden, die Brandverletzungen würden glücklicherweise nicht das Gesicht betreffen.
Der Unfall im Rahmen eines Betriebspraktikums sorgte italienweit für massive Kritik. So beklagte die staatliche Schüler- und Studentenbewegung „Unione degli studenti“ die mangelnde Sicherheit an den Arbeitsplätzen. Auch der Gewerkschaftsbund AGB/CGIL forderte bessere Sicherheitsvorkehrungen für Lehrlinge.
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