„Land schreckt Unternehmen ab“
Der ASGB kritisiert die misslungene Standortsuche von alpitronic und spricht von einer „untragbare Situation“.
Hart ins Gericht geht Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), mit dem Land und der hiesigen Bürokratie. Es könne nicht sein, dass Unternehmen, die wesentlich zum Bruttoinlandsprodukt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, langfristig vergrault werden.
„Ich unterstütze vollinhaltlich das Präsidium des Unternehmerverbandes Südtirol, welches in einem offenen Brief auf die Probleme des Unternehmens alpitronic bezüglich dessen Probleme bei der lokalen Standortsuche aufmerksam gemacht hat und solidarisiere mich im Namen des ASGB mit dem Unternehmen. Ich frage mich, ob sich die zuständigen Landesämter und gewählten Politvertreter bewusst sind, was es für den Wirtschaftsstandort Südtirol bedeuten würde, wenn auch alpitronic abwandern würde. Wie oft ist es schon passiert, dass Bürokratie und die hiesige Gesetzgebung Unternehmen aus Südtirol vergrault und damit deren Ansiedlung im benachbarten Ausland gefördert hat? Wollen wir nicht das Knowhow von Unternehmen, die zu den Weltmarktführern gehören und auch eminent wichtig für lokale Zulieferer sind, im Land behalten? Wollen wir nicht die geschaffenen Arbeitsplätze erhalten bzw. ausbauen?“, so Tschenett in einer Aussendung.
Der ASGB-Chef warnt vor einem sich anbahnenden Kartenhauseffekt: „Welche Signalwirkung hätte eine misslungene Standortsuche von alpitronic in Südtirol auf andere Unternehmen, die expandieren wollen? Ich denke, dass diese Südtirol als Wirtschaftsstandort zukünftig gar nicht mehr in Erwägung ziehen würden. Aufgabe der zuständigen Vertreter aus der Politik und in Ämtern in deren Zuständigkeit, sollte es sein, behilflich bei der Suche nach Produktionsstätten zu sein und nicht gegensätzlich zu verfahren.“.
Tschenett fordert eine umgehende Neuanalyse der Ist-Situation im Sinne des öffentlichen Interesses.
Ähnliche Artikel
Kommentare (6)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
artimar
Wieso sollen bei all den aufgelassenen, nicht mehr genutzten Flächen und der Möglichkeit der Nachverdichtung dafür unnötigerweise Grünflächen zerstört werden?
tirolersepp
Herr Tschenett der Arbeitnehmer Markt ist leergefegt, komplett egal ob ein Unternehmen abzieht, sogar besser !
Zuviel ist zuviel – zuerst nachdenken dann poltern!
dn
Die Gemeindeverwaltung entscheidet.