„Es braucht Sonderregeln“
Landesrat Schuler hat an einem Austausch zur Wolfsproblematik im Alpenraum teilgenommen. Es wird ein grenzüberschreitendes Management angestrebt.
Über das gemeinsame Vorgehen in Hinblick auf den Wolf haben am Mittwoch politische Vertreter aus Südtirol und Tirol gemeinsam mit Vertretern aus dem EU-Parlament auf Einladung von Tirols Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler bei einem Online-Treffen diskutiert. „Wir haben über die Herausforderungen in Bezug auf die Wolfsproblematik gesprochen, wobei es primär um das Bewahren und Schützen der traditionellen Berg- und Almwirtschaft geht“, erklärt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Südtirol und Tirol seien in einer sehr ähnlichen Situation und müssten deshalb gemeinsame Managementmaßnahmen anstreben.
An dem Online-Meeting nahmen auch Walter Obwexer, Professor für Europarecht, Völkerrecht und Internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck, sowie EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und die österreichische EU-Abgeordnete Barbara Thaler teil.
Obwexer ging auf die rechtlichen Aspekte ein, um eine Lösung zur Wolfsproblematik für die betroffenen Alpenräume anzustreben. Auf EU-Ebene sei es derzeit schwierig, berichtete Dorfmann: „Wir müssen für die Regulation der Wolfspopulation einen Vorschlag für einen Managementplan vorlegen, der die genaue Zusammenarbeit unter allen Partnern festlegt. Im Rahmen dieses Plans muss man dann natürlich auch Abschüsse vorsehen.“ Gemeinsam mit Tirol habe man verschiedene Möglichkeiten ausgelotet, informierte Landesrat Schuler: „Wir müssen die Besonderheiten des Alpenbogens betonen und Lösungen für diese Regionen auf allen Ebenen fordern, um den Druck auf Brüssel zu erhöhen. Es braucht dringend Sonderregeln, damit wir unsere bewirtschafteten Almen schützen und bewahren können.“
Abschließend einigte man sich darauf, einen grenzüberschreitenden Arbeitstisch einzurichten, der sich regelmäßig trifft, um am Managementplan zu arbeiten und um eine gemeinsame europäische Lösung anzustreben.
Das Thema Wolf beziehungsweise Großraubtiere und Berglandwirtschaft stand auch im Rahmen des Forums „Alpen.Gipfel.Europa“ am bayerischen Schliersee auf dem Programm, an dem Landesrat Schuler am Donnerstag gemeinsam mit Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Tirols Agrarlandesrat Josef Geisler sowie Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und dem Präsidenten des bayerischen Bauernverbands, Walter Heidl, teilgenommen hat.
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Kommentare (13)
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pingoballino1955
Ja wie lange Zeit braucht ihr eigentlich noch mit eurem grenzüberschreitenden Management? Nochmals 10 Jahre um das Wolfsproblem EU weit zu lösen? Einfach nur leeres blabla seitens der EU und euch Hochglanzpolitikern im Alpenraum!
pingoballino1955
Übrigens informiert euch mal in der Schweiz,wenn ihrkeinen Plan habt,die wissen wie „Wolfsmanagment“ funktioniert.Tip:Plantahof in Lanquart Graubünden! Der Alpbetrieb mit den Tieren ist schon einen Monat im Gange,wie lange braucht ihr noch um endlich Nägel mit Köpfen zu machen? Bis die Saison wieder vorbei ist? Wohl keine Ahnung???
franz19
Diese Bauernvertreter hatten jetzt in Corona 2 Jahre Zeit was zu tun…nein lieber abkassieren und brav auf Facebook posten wie Sie sich im Land zeigen…
Probleme zu lösen war wohl nie ihre Stärke ,neue Beiträge für die Bauern zu schaffen das gelingt ihnen aber ganz gut
tirolersepp
Liebe Jäger es isch Zeit !!!
tirolersepp
SSS – schießen schaufeln schweigen – noch fragen!!!
heracleummantegazziani
Sie haben das 4. S vergessen: Sich strafbar machen. Es ist im Übrigen genau diese offen zur Schau gestellte Schießwütigkeit, die zu dieser strengen Regelung geführt hat, die genau deshalb auch weiter bestehen bleibt.
Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass es gar nicht mal so um den Herdenschutz geht, sondern um den Kick des Schießens. Für den Herdenschutz gibt es nämlich verschiedene Alternativen, die bei uns eigentlich gar nie wirklich versucht wurden. Mit fadenscheinigen Ausreden.
heinz
Ich denke, es wäre an der Zeit, über eine Besenderung von Wölfen, wie sie bei Bären schon praktiziert wird, nachzudenken. Dadurch würden illegale Abschüsse, die laut Spagnolli jetzt schon vermehrt auftreten, deutlich erschwert. In jedem Fall sollen Wilderer hart bestraft werden. Es kann nicht sein, dass der Mensch einfach Wildtiere, die seinen finanziellen Einkünften im Wege stehen, abknallt. Die Natur ist unser aller Kapital!