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Di Maio sagt Ciao

Außenminister Di Maio

Außenminister Luigi Di Maio hat der 5-Sterne-Bewegung den Rücken gekehrt und eine neue Fraktion gegründet. Die Hintergründe.

von Matthias Kofler

Diego Nicolini konnte die Nachricht, dass in Kürze über 60 Parlamentarier der 5-Sterne-Bewegung den Rücken kehren und sich der neuen Fraktion von Außenminister Luigi Di Maio anschließen würden, zunächst nicht glauben. Mehrere der „Abtrünnigen“ versicherten per WhatsApp, dass sie in jedem Fall Grillini bleiben würden.

Doch am gestrigen Vormittag kristallisierte sich schnell heraus, dass das nur Wunschdenken war. „In der Abgeordnetenkammer wurde die neue Fraktion ,Insieme per il Futuro‘ gegründet, der insgesamt 50 Ex-Grillini sowie Antonio Lombardo von Coraggio Italia angehören“, bestätigt die SVP-Fraktionssprecherin Renate Gebhard. Die Namen der Fraktionsmitglieder wurden bereits auf der Homepage des Palazzo Montecitorio veröffentlicht, darunter befinden sich Unterstaatssekretärin Laura Castelli und Ex-Sportminister Vincenzo Spadafora.

Es ist davon auszugehen, dass die Fraktion noch wachsen wird. Gestern löste sich die Fraktion Coraggio Italia auf, der 18 Abgeordnete angehörten. Coraggio Italia war vor einem Jahr vom ligurischen Präsidenten Giovanni Toti und dem Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, als neue Kraft im Mitterechts-Block gegründet worden. Einige der CI-Abgeordneten dürften sich nun der Truppe um Di Maio anschließen. Michaela Biancofiore, die im Mai 2021 von Forza Italia zu Coraggio Italia gewechselt war, tendiert nach eigener Auskunft dazu, in die Gemischte Fraktion überzugehen und dort eine CI-Komponente zu gründen. Einen Beitritt zu Insieme per il Futuro schließt die Boznerin aus: „Was habe ich mit Di Maio zu tun? Er ist nur mein Freund.“

Auch im Senat steht die Bildung der neuen Fraktion Insieme per il Futuro kurz bevor. Ihr gehören derzeit elf Senatoren an; zehn braucht es, um eine Fraktion zu bilden. „Außerdem muss die neu gegründete Fraktion das Symbol einer Partei verwenden, die 2018 kandidiert hat“, erklärt Julia Unterberger, die Chefin der Autonomiegruppe. Bruno Tabacci bot Di Maio hierfür das Symbol des Centro Democratico an. Nach der Spaltung der 5-Sterne-Bewegung ist die Lega zur mitgliederstärksten Fraktion im römischen Parlament geworden.

Der Parteiaustritt Di Maios folgt auf Streitigkeiten zwischen ihm und dem früheren Ministerpräsidenten und heutigen Fünf-Sterne-Chef Giuseppe Conte unter anderem über Waffenlieferungen an die Ukraine. Zwischen beiden Politikern herrschte schon länger Uneinigkeit. Di Maio warf einigen Sterne-Politikern vor, mit ihrer Haltung riskiert zu haben, das Land zu schwächen. Alles eine Ausrede, meint Diego Nicolini.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • leser

    Ma.n muss sich in stellung bringen fūr die nächsten wahlen
    Er kann ja nichts anderes als politiker

  • andreas

    Avanti Dilettanti, diese opportunistischen Nieten wollen sich wohl nicht an die Regel halten, nur 2 Legislaturperioden zu kandidieren, um am Futtertrog zu bleiben.
    Es war schon recht bescheuert, die überhaupt zu wählen, wenn jemand solche Leute aber nochmals wählt, gehört ihm eigentlich das Wahlrecht entzogen. 🙂

    • leser

      Anderle
      Ja aber dann darf ja niemand mehr wählen
      Aber in einem hast du recht anderle
      Politiker ist ein berufsstand von berufenen die sich die berufung zum beruf machen, weil sie so st nicht in der lage sind ihr brot zu verdienen
      Klauen ist nunmal leichter

  • foerschtna

    Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.

  • vinsch

    Di Maio sagt leider nicht Ciao, sein Ziel ist es für immer in der Politik zu bleiben. Er kam um das Parlament zu öffnen wie eine Dose Thunfisch und mittlerweile hat er sich so an das feudale Leben eines Politikers gewöhnt, dass er all seine Prinzipien und Versprechungen über Bord geworfen hat. Er ist der klassische Politiker, der viel versprochen hat und rein gar nichts gehalten.

  • artimar

    Mal schauen, ob nun Di Maio und die anderen 60 Abtrünnigen jetzt selbst jeweils 150.000€ zahlen.
    Luigi di Maio auf Facebook, am 12.02.2016: „Multa di 150.000 euro ai politici che cambiano casacca“
    Im Vorfeld der Wahlen 2023 ist all das jedenfalls eine Katastrophe und eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Italien. Die postfaschistische FdI mit Meloni erstarkt. Auch deshalb, weil FI, PD, Lega, M5S derart abgewirtschaftet haben.

  • sorgenfrei

    @leser genau!!! Dies.wird der grund sein, weil man sich immer noch nicht vom größten agressor seit hitler lossagt… neben der tatsache. Dass der cavaliere und putin bbf’s waren… und der olle salvini putin hofieet hat, obwohl dieser bewusst flüchtlinge kreiiert, gegen die dann ein vollpfosten eines salvinikaliber wettert… so krank ist politik… wieso conte, den ich eigentlich schätze, partout gegen waffenlieferungen für die ukraine ist, versteh ich nicht… schwere waffen für selensky, putins blutzoll muß grenzenlis sein!

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    sind schon weitere Pilgerreisen der Südtiroler Landesregierung nach Rom geplant für weitere Ratschläge wie mit der undisziplinierten einheimischen Bevölkerung im Herbst weiter verfahren werden soll?

    Dieser gackernde Hühnerhaufen ist jetzt also die hilfreiche und leitende Hand welche Südtirol nötig hatte?

    Ein schwarzer Tag für die herrschende Bande aus Medien und Politbetrieb welche seit Monaten Rom als Leuchtturm verkauft haben und sich nie zu schade waren Knüppel und Peitsche auf die Eigenen prasseln zu lassen weil die idiotischen bis geisteskranken Vorgaben Roms nichts sklavisch erfüllt wurden.

    Wegen solchen Hobbyschauspielern, Beutelschneidern und Nichtskönnern hat man in Südtirol die Sanität ruiniert, die Ü50 in ihrer Existenz bedroht und bis in den heissen Sommer herein Kleinkinder diese Dreckslappen stundenlang im Gesicht tragen lassen?

    Gott schütze Südtirol

  • morgenstern

    Jedes Volk hat die Politiker die es verdient.

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