Tricordale Musik von Daniel Oberegger
Feierliche Uraufführung des Klavierquintetts in 5 Sätzen zum 50. Geburtstag seiner Majestät, Re Ggerebo. Es spielt das Amarida-Ensemble, am Klavier Enrico Pompili.
Das trichordale Klavierquintett von Daniel Oberegger – ein Kompositionsauftrag des Südtiroler Künstlerbundes – schlägt eine Brücke zwischen der spätromantischen Musik des 19. Jahrhunderts (Brahms, Dvorak, Franck, Taneyev) und der trichordalen Musik des 21. Jahrhunderts (Valdambrini, Silvestrin, Tomada, Oberegger).
In diesem Klavierquintett werden die „romantischeren“ Aspekte, die mit der trichordalen Kompositionstechnik erreicht werden können, hervorgehoben. Damit der Hörer eintauchen und sich im trichordalen Klang verlieren kann, verwenden alle fünf Sätze eine zyklische Form.
Die von M.° Francesco Valdambrini (1933-2007) erfundene und von ihm als natürliche Folge der Zwölftonmusik konzipierte trichordale Musik will maximalistisch und modernistisch sein. Aber seine Technik kann auch so eingesetzt werden, dass das Ergebnis an die romantische und spätromantische Poetik erinnert, die viele Meisterwerke für diese Besetzung hervorbrachte.
Als der 2007 verstorbene M.° Francesco Valdambrini 1989 die trichordale Kompositionstechnik erfand, war er überzeugt, dass sie in Kürze alle Müll- und Industriemusik, die zur systematischen Verdummung der Bevölkerung beiträgt, vollständig verdrängen und besiegen würde, weil alle Welt nur mehr trichordale Musik komponieren und hören wolle. Dies war aber nicht der Fall.
Zur Zeit gibt es, wie es ja auch komologisch- numerologisch nicht anders sein kann, genau 3 trichordale Komponisten auf der Welt, womöglich gar im ganzen Universum. Ihre trichordale Musik könnte nicht unterschiedlicher sein. Zudem ist sie auch ganz anders als die trichordale Musik von M.c Valdambrini.
Daniel Oberegger ist einer dieser drei trichordalen Komponisten und hat anlässlich des 50. Geburtstags seiner allerdurchlauchtigsten Majestät, Re Ggerebo, dieses abendfüllende Klavierquintett in 5 Sätzen komponiert.
Bei seiner Geburt muss Herr Oberegger sehr zerstreut gewesen sein, denn obwohl er zweifelsohne persönlich dabei war, kann er sich überhaupt nicht daran erinnern, und so muss er glauben, was ihm die anderen sagen, nämlich, dass er am 20. August 1971 in Bozen geboren wurde. Da Herr Oberegger zweifelsfrei feststellen kann, dass es ihn gibt – „ich komponiere trichordale Musik, also bin ich“ – muss etwas Wahres an dieser Aussage sein. Alles weitere Biographische ergibt sich aus dieser Geburt, an die sich Herr Oberegger wie gesagt nicht erinnern kann, und ist nicht nur äußerst ungewiss, sondern angesichts der Größe des Universums völlig belanglos.
Termin: 22. Juni um 20 Uhr im Knappensaal der Musikschule Klausen. Eintritt freiwillige Spende.
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