Elisabeth Frei: abgedeckt [s]coperto
Die in Lajen lebende und arbeitende Künstlerin Elisabeth Frei zeigt in der Galerie Völs ihre „Südtiroler Lockdown Variationen“.
Die in Lajen lebende und arbeitende Künstlerin Elisabeth Frei hat die zweieinhalb Jahre seit Beginn der Pandemie im Winter 2020 wie wohl alle Südtiroler*innen intensiv erlebt und wahrgenommen. Als enorme Belastung auf persönlicher Ebene, als Herausforderung für Politik und Gesellschaft, sie hat aber auch darin liegende Chancen erkannt. Elisabeth Frei nutzte die Phasen von Lockdown und erzwungener Isolation, um auf das komplexe, oft undurchsichtige Zeitgeschehen künstlerisch zu reagieren: Mit geschärfter Wahrnehmung, in subtiler Verknüpfung von Ironie und unerwarteten Pointen, die erhellende Einsichten bieten. Ihre „Südtiroler Lockdown Variationen“, in mehreren Galerien gezeigt, haben starke Resonanz gefunden.
Den so erzielten Perspektivenwechsel hat Frei genutzt, um auf politische Turbulenzen der jüngsten Monate, die Südtirol teilweise stark aufgewühlt haben, neuerdings mit künstlerischen Mitteln zu reagieren. Nicht mit forcierter Skandalisierung, sondern in der subtilen Darstellung von Widersprüchen in Politik und Gesellschaft. Nicht als Aufdeckerin, sondern durch Abdecken von Farben und Situationen, durch Verschieben von Perspektiven und Blicken.
Mit diesen doppelten Interventionen schafft Elisabeth Frei ein Narrativ der jüngsten Epoche, das vertraut anmutet, dabei befremdend wie befreiend wirkt; keine Anklage, aber eine Chronik der Paradoxien, ein Vademecum durch das pandemisch-politische Absurdistan. Künstlerisch einfallsreich: Von der Zeichnung über Acryltechnik bis hin zur Collage; eine Dokumentation von bleibendem Wert und hoher Expressivität.
Die Ausstellung wird am 25. Juni um 18 Uhr in der Galerie Völs am Kirchplatz eröffnet, zugleich wird der Katalog der „Südtiroler Lockdown Variationen“ präsentiert; Einführung von Hans Heiss. Bis 6. Juli.
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