„Weg vom Fleckerlteppich“
Die Grünen fordern: Der Rechtsanspruch auf kostenlose Sommerbetreuung müsse verankert werden.
Die Sommerferien haben begonnen und mit ihnen auch das immer wiederkehrende Problem der Sommerbetreuung.
„Zu Beginn der großen Ferien wird uns jedes Jahr aufs Neue bewusst, wie sehr Schule und Kindergarten als Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche betrachtet werden und wie sehr wirkliche Betreuungsangebote fehlen. Auch heuer wieder haben zu Recht Eltern- und Familienvertretungen auf den Notstand aufmerksam gemacht“, heißt es in einer Aussendung der Grünen.
Die Landesregierung, namentlich Landesrätin Deeg, wiegelt ab und verweist auf die „fast 500 Sommerbetreuungsangebote in Südtirol“. „Wem dies viel erscheint, der muss bedenken, dass dies auch bedeutet, dass Kinder von Erlebniswoche zu Erlebniswoche tingeln müssen“, so die Grünen.
Die Kosten dieser „Lösung“ haben die Elternvertreter:innen schon vorgerechnet. Dazu kommt, dass sich echte Erholung oft weder für die Kleinen, noch für deren Eltern einstellen kann – am eigentlichen Zweck der Sommer-Ferien zielt das völlig vorbei, so die Grünen weiter. „Sommerbetreuung ist und bleibt ein organisatorisch und finanziell enormer Aufwand für die Familien.“
Lösungsansätze müssten erweitert und vervielfältigt werden. An innovativen oder altbewährten Modellen aus Nah und Fern mangele es nicht. „Wir müssen weg vom Fleckerlteppich und hin zu organischen Lösungen kommen, die die Familien dauerhaft entlasten“, so die Grünen.
Der Rechtsanspruch auf kostenlose Sommerbetreuung müsse verankert werden – und spätestens dann, wenn der (Leidens-)Druck immer größer wird, werde ein dezidiertes Einschreiten der öffentlichen Hand notwendig.
Es sei daran erinnert, dass garantierte Sommerbetreuung auch für die Südtiroler Wirtschaft enorm wichtig ist. „Wir können es uns nicht leisten, qualifizierte Freuen (und Männer) in Teilzeit zu drängen, weil sie sonst Kinder nicht betreuen können…oder hochqualifizierte Arbeitnehmer:innen nicht nach Südtirol (zurück) kommen, weil die Betreuungsangebote bei unseren europäischen Nachbarn einfach besser sind“, so die Grünen.
Es sei eine große gesellschaftliche Debatte, die es zu führen gilt. „Ansonsten wird sie, ungesagt, auf den Schultern der Eltern, und vor allem der Mütter ausgetragen“, heißt es in der Aussendung abschließend.
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