Geheimnisse des Universums
Die Gemeinde Karneid und die Amateurastronomen „Max Valier“ haben am vergangenen Wochenende das 20-jährige Jubiläum der Volkssternwarte in Gummer gefeiert. Die Sternwarte gilt als der Grundstein für das erste europäische Sternendorf im Eggental.
„Die versammelte Gemeinschaft der Amateurastronomen Max Valier gründet am heutigen Tage feierlich die Volkssternwarte ‚Max Valier‘ mit dem festen Willen, dem Bedürfnis der Südtiroler Bevölkerung nach fachkundiger Anleitung zur Himmelsbeobachtung nachzukommen. Möge dieses Observatorium nicht nur jenen, die ihr Leben den Sternen verschrieben haben, sondern allen, die über die Schwelle treten, neuartige Einsichten gewähren und ihr Denken und Tun in kosmischer Art und Weise beeinflussen.“
Diese Erklärung haben die Südtiroler Amateurastronomen im Frühling 2000 bei der Grundsteinlegung zur Sternwarte in Gummer in das Bauwerk einmauern lassen. Dass damals jedoch nicht nur der Grundstein für die Volkssternwarte, sondern auch für das erste europäische Sternendorf gelegt wurde, konnte damals – vor mehr als 20 Jahren – noch niemand ahnen.
Herzstück der Anlage, die am 21. Juni 2002 – dem Sonnwendtag – feierlich eröffnet wurde, ist ein Cassegrain-Spiegelteleskop mit einem Gewicht von 3.500 kg und einem Durchmesser von 80 cm.
Mithilfe dieses Teleskopes ist es möglich, auch schwach leuchtende Objekte am Himmel zu beobachten und weit entfernte Sterne und Planeten bis zu 500-mal zu vergrößern. Die Mitglieder des Vereins der Amateurastronomen bieten regelmäßig Führungen in der Kuppel der Sternwarte „Max Valier“ und im benachbarten Sonnenobservatorium „Peter Anich“ mit Himmelsbeobachtungen unter freiem Himmel an.
„Unser Verein besteht seit 1984“, erinnerte anlässlich der Jubiläumsfeier die neue Vereinspräsidentin Stephanie Wolters, „seit 2002 führen wir die Sternwarte ehrenamtlich und gewissenhaft“, so Wolters. „Viele unserer Mitglieder opfern ihre Freizeit, um Einheimischen und Gästen ihre Begeisterung für die Astronomie weiterzugeben“, dankte die Präsidentin nicht nur den Vätern und Müttern der Sternwarte „Max Valier“, sondern vor allem auch jenen Menschen, die diese Anlage mit Leben füllen.
Auch für Bürgermeister Albin Kofler war die Jubiläumsfeier Anlass, um den Gründern und Initiatoren der Volkssternwarte in Gummer zu danken. „Es ist immer schön, solche besondere Strukturen zu schaffen“, so Kofler, „aber das wichtigste sind die Menschen, die dahinterstehen und den Gästen der Sternwarte die Geheimnisse des Universums sprichwörtlich begreifbar machen“, unterstrich der Bürgermeister der Gemeinde Karneid. Kofler verwies auf das Gesamtkonzept des Sternendorfes, das nunmehr nicht nur die Stern- und Sonnenwarte, sondern auch das Planetarium Südtirol, den Planeten- und Sternenweg, den Miniplanetenweg in Steinegg, die große Sonnenuhr in Gummer, den Sternenspielplatz und das Raketenbaumhaus umfasst.
„Die Sternwarte in Gummer ist seit 20 Jahren eine einmalige Einrichtung für Südtirol und darüber hinaus“, würdigte Landeshauptmann Arno Kompatscher das runde Jubiläum. „Es bietet unterhaltsame Lernerfahrungen im Bereich von Astronomie und der Weltraumforschung und macht Gummer zusammen mit dem Planetarium, dem Sonnenobservatorium und dem Planetenweg zum Sternendorf, das mit einem kosmischen Rundumerlebnis nicht nur Astronomieinteressierte aus Nah und Fern anzieht.“
„Als wir vor zwanzig Jahren die Sternwarte einweihen durften, dachte noch niemand von uns daran, dass sich daraus einmal das erste europäische Sternendorf entwickeln würde“, sprach der Präsident des Tourismusvereins Steinegg Werner Mahlknecht seinen Dank an die Vereinsmitglieder und Führungsteams der Amateurastronomen aus, „denn ihr habt uns im wahrsten Sinne des Wortes dem Himmel nähergebracht.“ Der Präsident dankte auch der Landesregierung für die Unterstützung und Bürgermeister Albin Kofler, „der treibenden Kraft hinter allen Strukturen, auch hinter der Initiative Sternendorf mit allem Drumherum“, so Mahlknecht. „Dass wir heute diese vielen Angebote auch touristisch vermarkten dürfen und uns damit in einer absoluten Einzelposition befinden, ist dein großes Verdienst, danke!“
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