100 Millionen auf der Flucht
Die Caritas mahnt anlässlich des Welt-Flüchtlingstages, zwischen Flüchtlingen erster und zweiter Klasse zu unterscheiden.
„Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, erfahren derzeit beispiellose Solidarität und Unterstützung, sowohl auf offizieller wie privater Ebene.
So begrüßenswert das auch ist, sollten wir die ,anderen‘ Flüchtlinge deswegen nicht vergessen. Es gibt keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse. Alle, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, verdienen sich unsere Solidarität und Aufmerksamkeit in gleichem Maße.“ Mit diesem Appell tritt Caritas-Direktor Franz Kripp zum Welt-Flüchtlingstag am 20. Juni an die Öffentlichkeit.
Der Krieg in der Ukraine hat lauf offiziellen Angaben bereits zu 8 Millionen Vertriebenen im Landesinneren geführt, mehr als 6 Millionen Menschen sind über die Grenzen geflüchtet. 130.000 von ihnen sind nach Italien gelangt, rund 1.500 davon halten sich in Südtirol auf.
„Die Solidarität und Hilfsbereitschaft, die ihnen hier entgegengebracht wird, ist beispielhaft. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich derzeit noch 1.600 weitere Personen in unserer Region (Trentino-Südtirol) befinden, die einen Asylantrag gestellt haben. Ihre Zahl steigt mittlerweile wieder an. Auch sie haben in ihren Herkunftsländern viel Leid und Schrecken erfahren, durchaus mit jenem in der Ukraine vergleichbar. Auch sie dürfen wir nicht vergessen“, ruft Caritas-Direktor Franz Kripp zur Solidarität mit allen Geflüchteten gleichermaßen auf.
Weltweit stellt sich die Situation noch viel dramatischer dar.
„Derzeit ist eine Rekordzahl an Menschen auf der Flucht: über 100 Millionen. Das entspricht 1 Prozent der Weltbevölkerung. Zählte man sie als eigenen Staat, so läge dieser weltweit an 14. Stelle“, so Kripp.
Besonders in vielen afrikanischen Ländern drohten derzeit humanitäre Katastrophen und eine weitere Zunahme von Vertriebenen, wie auch die UNO-Flüchtlingshilfe warnt. Ursache dafür sind fortlaufende Konflikte und Bürgerkriege, die Auswirkungen von Covid-19, der Klimawandel sowie die exorbitant steigenden Preise für Nahrungsmittel, Energie und Treibstoff. Der Krieg in der Ukraine hat die Lage zusätzlich verschärft. „Flüchtlinge und Vertriebene gehören zu den verletzbarsten Gruppen und sind auf Schutz und Hilfe angewiesen, um zu überleben. Ihnen allen muss deshalb unsere Solidarität gleich gelten“, schließt Kripp seinen Appell.
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Kommentare (4)
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erich
Der Kirchengesteuerte Verein, lebt nur von Panikmache um mit Spenden die eigenen Bilanzen und mit dem Rest höchst fragwürdige Kirchenprojekte zu finanzieren.
rumer
Es gibt Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten. Die Wirtschaftsmigranten sollen zuhause bleiben!
2xnachgedacht
das resultat einer nachhaltigen, glaubwürdigen politik…. ganz einfach…. ironie *off*