Sieg für Grossmann
Die Amerikanerin Natalia Grossmann holte sich am Samstag in Brixen den vierten Weltcup-Sieg in Folge und lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Deutschen Hannah Meul. Dritte wird die 16-jährige Chinesin Zhilu Luo.
Aus Brixen, Südtirol, Italien, Deutschland, Österreich und noch von weiter her strömten an die tausend Menschen heute in das Vertikale Kletterzentrum nach Brixen. Das Damen-Finale stand im Rahmen des Boulder-Weltcups in Brixen auf dem Programm.
Um 20 Uhr ging es los: Nur sechs Damen qualifizierten sich nach dem Halbfinale, das am heutigen Vormittag über die Bühne ging, für das Finale. Fünf Boulder galt es dabei zu bezwingen; für jeden hatten die Athletinnen vier Minuten Zeit. An Spannung war der Kletterwettkampf kaum zu überbieten.
Das Publikum motivierte die besten Athletinnen der Welt und kitzelte das letzte Quäntchen Energie, Kraft und Motivation aus ihnen heraus. Schlussendlich war es einmal mehr die Amerikanerin Natalia Grossmann, die wiederum ihre Klasse aufzeigte und mehr schaffte, als ihre Mitstreiterinnen. Sie holte sich ihren vierten Weltcup-Sieg in Folge – auf der letzten Route. Bis zum Schluss kämpfte die Deutsche Hannah Meul (Landesmeisterin 2020) um den Sieg mit. Beide schafften vier Tops. Schlussendlich war die Anzahl der Versuche ausschlaggebend.
Grossmann benötigte lediglich einen Versuch weniger als die Deutsche.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist verrückt. Ich wusste, dass es möglich sein könnte, aber es war ein wirklich enger Kampf bis zum Schluss. Ich glaube, der dritte Boulder war der schwierigste, aber ich hatte gehofft, dass sie noch schwieriger sein würden. Die Atmosphäre war großartig, das Publikum war warmherzig und hat mich sehr unterstützt. Mein Ziel ist es, so weiterzumachen und mit weiteren guten Leistungen fortzufahren“, sagt Grossmann.
Für Meul glänzt das Silber heute wie Gold. „Es ist ein Traum, der wahr geworden ist: Ich kann wirklich nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin. Ich habe alles gegeben, ich habe es wirklich genossen, diese Routen zu klettern, sie waren fantastisch“, freut sich Hannah Meul.
Auf Platz drei reiht sich die 16-jährige Chinesin Zhilu Luo ein – bei ihrem Weltcup-Debüt.
„Ich habe mich in der Qualifikation und im Halbfinale gut gefühlt. Im Finale war ich müde, meine Arme waren schwach, meine Energie war am Ende. Die Boulder waren gar nicht so einfach, ich musste bei allen sehr viel nachdenken, vor allem beim dritten“, sagt Luo. Italienerin war im Finale keine mit dabei. Camilla Moroni schloss mit Platz 16 ab.
Am Sonntag steht das Halbfinale der Herren (11 bis 13.15 Uhr) und am Abend das Finale der Herren (ab 19 Uhr) auf dem Programm. Fast tausend Tickets sind bereits verkauft, Resttickets gibt es noch an der Tages- und Abendkasse. Das Boulderfieber ist nun definitiv auch in Südtirol angekommen, kein Wunder: Die Stimmung in der Vertikale ist nicht nur ansteckend, sondern sorgt auch für Gänsehaut-Momente – ebenso wie die sportlichen Bestleistungen, die die besten Klettererinnen und Kletterer der Welt hier an den Tag legen.
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