„Armut beschämt“
In St. Martin in Gsies wurde nach zweijähriger Vorarbeit die 53. Südtiroler Vinzenzkonferenz „Gsies,Welsberg-Taisten“ gegründet. Dazu kommen landesweit noch 10 Helfergruppen.
Mehr als 600 Freiwillige der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft setzen sich im ganzen Land dort ein, wo seelische und finanzielle Not groß ist, wo Menschen am Ende des Tunnels kein Licht mehr sehen.
Seit einer Woche kommen neue Freiwillige dazu.
In St. Martin in Gsies wurde mit der Vinzenzkonferenz Gsies,Welsberg-Taisten die 53. Vinzenzkonferenz Südtirols gegründet. Geleitet wird sie von Anna Stocker (Vorsitzende) und Maria Haspinger (Stellvertretung). Mitglieder der neu gegründeten Vinzenzkonferenz wollen genau hinschauen und Armut in ihren Gemeinden ausfindig machen, achtsam zuhören und diskret helfen.
Im Notfall und in Absprache mit den öffentlichen Diensten übernehmen sie die Bezahlung von notwendigen Medikamenten oder Energiekosten und Mieten. Aber vor allem geht es ihnen darum, einsame Menschen zu besuchen, ihnen Sinn und Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine wirken sich aus. Die Not in Südtirol wächst. Armut beschämt und versteckt sich. Die Schere bei den Einkommen und beim Vermögen in Südtirol klafft immer weiter auseinander. Jeder sechste Haushalt im Land ist armutsgefährdet. Das sind 17 %, Tendenz steigend, so Zentralratspräsident Josef Haspinger.
Seit zwei Jahren arbeiten engagierte Menschen in Welsberg-Taisten und Gsies daran, Unterstützung für Menschen in Not zu organisieren. Vor wenigen Tagen haben sie im Beisein des Zentralratsvorsitzenden Josef Haspinger in St. Martin in Gsies die 53. Südtiroler Vinzenzkonferenz „Gsies-Welsberg-Taisten“ gegründet.
Die Freiwilligen (Maria Kaiser, Martha Festini, Patrizia Hintner, Hermine Mair, Maria Haspinger, Edeltraud Plankensteiner, Thomas Steinmair, Alois Schwingshackl, Anna Stocker wollen bei ihrem Einsatz eng mit dem Sozialsprengel, der finanziellen Sozialhilfe, der Sozialreferentin und dem Sozialreferenten der Gemeinden Gsies und Welsberg-Taisten zusammenarbeiten und dort einspringen, wo schnelle und unbürokratische Hilfe notwendig ist.
Pfarrer Paul Schwienbacher fungiert als geistlicher Beistand.
Es sei nicht einfach, Not ausfindig zu machen, da sie vielfach verdeckt würde, weil sich Menschen schämen, nicht mithalten zu können, sagte die neugewählte Vorsitzende der 53. Südtiroler Vinzenzkonferenz Anna Stocker bei der Gründung.
„Solidarität macht uns zu Menschen“, betonte Zentralratspräsident Josef Haspinger und dankte den engagierten Freiwilligen, die in den vergangenen Jahren alles daran gesetzt haben, um eine stabile Gruppe zu bilden, Regeln der Unterstützung der Vinzenzkonferenz aufzusetzen und die sich ab sofort im Netzwerk mit anderen der Armut in Gsies und Welsberg-Taisten annehmen wollen.
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Kommentare (2)
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pingoballino1955
Leider haben wir im sogenannten reichen SÜDTIROL mehr Armut als uns die Politik verschweigt!
tirolersepp
Alle haben Arbeit die Arbeiten wollen, die Löhne sind zu niedrig, da liegt der Hund begraben !!!