„Für Rentner intervenieren“
Vor kurzem fand eine Tagung der Rentnergewerkschaften zum Thema Preissteigerung und Sicherung der Kaufkraft der Renten statt.
Die von den Rentnergewerkschaften des AGB/CGIL, SGBCISL, UIL-SGK und ASGB im Kolpinghaus in Bozen organisierte Tagung „Sicherung der Kaufkraft der Renten“ bot die Gelegenheit, gemeinsam mit Referenten und Experten die Probleme im Zusammenhang mit den hohen Lebenshaltungskosten zu erörtern, Strategien aufzuzeigen und den Rentnern nützliche Ratschläge zu geben.
LGR/SPI-Sekretär Alfred Ebner leitete die Sitzung im Namen der Rentnersekretariate ein und wies darauf hin, dass die nationalen und lokalen Regierungen aufgefordert sind, mit Sozialleistungen und Prämien für die wirklich bedürftigen Rentner zu intervenieren.
Auch auf lokaler Ebene sind niedrige Einkommen stärker von der Inflation betroffen, und ältere Menschen mit niedrigen Renten geben einen proportional höheren Anteil für Lebensmittel aus als die Durchschnittsfamilie. Daher ist ein altersgerechter Warenkorb zur Sicherung der Kaufkraft und die Angleichung der Renten und die Ausweitung der Empfängergruppe der vierzehnten Monatsrente erforderlich.
Eine weitere Forderung der Gewerkschaften betrifft die Steuerreform und die Bekämpfung der Steuerhinterziehung, um Mittel zur Reinvestition in den sozialen Bereich und in Investitionen zu erhalten. Nach Ansicht der Sozialpartner kann die Kaufkraft nur dann wirklich strukturell zurückgewonnen werden, wenn die Steuern auf die Renten auf den europäischen Durchschnitt von 9,7 % gesenkt werden. Im Energiesektor sollte die Krise als Anreiz für die Umstellung des Sektors und eine nachhaltige Produktion genutzt werden, wobei Südtirol ein wichtiger Produzent von erneuerbarer Energie ist.
Während der Tagung präsentierte der NISF/INPS-Direktor für Trentino-Südtirol, Antonio Maria Di Marco Pizzongolo, die territorialen Daten zu den Renten und hob die strategische Rolle hervor, die das Institut für die lokale und nationale Wohlfahrt spielt. Er wies auch auf die starke Innovationsfähigkeit des NISF/INPS hin, das sich ständig um größtmögliche Bürgernähe und Unternehmensnähe bemüht.
Der Präsident der Vereinigung Mieterschutz Centro Casa, Maurizio Surian, ging auf die Frage der Wohnkosten ein und erinnerte daran, dass es in Südtirol derzeit etwa 100.000 Menschen über 65 Jahre gibt, die im Jahr 2030 140.000 sein werden. Das Bedürfnis älterer Menschen ist es, so lange wie möglich in ihrer Umgebung in Sicherheit zu leben. Für Surian könnte eine Lösung das so genannte „Cohousing“ sein, also das Wohnen mehrerer Generationen in einem Haus, das Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe sowie die Vernetzung mit dem Wohngebiet ermöglicht.
Michaela Trentini, Leiterin der Abteilung Sozialpolitik, erläuterte bestehende Sozialleistungen, während Verbraucherzentrale-Direktorin Gunde Bauhofer über mögliche Einsparungen im Alltag sprach.
In seinen Schlussfolgerungen forderte der nationale Sekretär der FNP CISL, Emilio Didonè, eine Reform des Sozialversicherungssystems auf nationaler Ebene, die den Renten „mehr Kohärenz, soziale Nachhaltigkeit und Inklusivität, insbesondere für junge Menschen und Frauen“ verleihen würde. Er bekräftigte auch, dass die Trennung von Sozialversicherung und Sozialhilfe von grundlegender Bedeutung ist, auch wenn die Ministerialkommission ihre Arbeit mit dem Argument beendete, dass eine Trennung der beiden Fonds sinnlos und unmöglich sei. In Wirklichkeit, so Didonè, ist es eine Frage der politischen Entscheidung.
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