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Wer pflegt wen?

Emily Giacomuzzi, Prof. Ulrike Loch, Prof. Giulia Cavrini, Elisa Cisotto, Prof. Federica Viganò, Nadia Paone.

Das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik an der Uni Bozen veranstaltet eine Fachtagung über die aktuellen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft.

Seit 2021 kann die Forschung im Bereich Soziale Arbeit und Sozialpolitik an der unibz in einem neu geschaffenen Kompetenzzentrum noch angewandter und langfristiger angelegt werden.

Am 8. Juni 2022 veranstaltet das Kompetenzzentrum seinen ersten Fachtag mit „Chi cura chi“: eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung von Fach- und Leitungskräften, Studierenden des Sozial- und Gesundheitswesens, Wissenschaftler*innen und sozial interessierten Menschen.

In dieser ersten Auflage wird die Perspektive auf die Thematik Pflege, Sorge und soziale Unterstützung als gesellschaftliche Aufgabe gelegt.

In Folge der COVID-19 Pandemie und der Alterung der Gesellschaft zeigen sich der Bedarf nach Diskussion und Maßnahmen im Bereich Pflegesicherung, Qualifizierung von Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesens oder Unterstützung von Familien deutlicher denn je. So verschieden die Modelle der Pflegesicherung innerhalb der Europäischen Union sind, so sehr wird überall nach adäquaten Anpassungen an die Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen gesucht. Im Mittelpunkt stehen die Weiterentwicklung und die langfristige Absicherung der Pflege durch innovative und vielfältige Modelle.

„Es gibt nicht ein Best-Practice-Modell, sondern jede Region ist aufgefordert, ihren Bedarf und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren“, sagen der Prorektor der unibz und Wirtschaftsprofessor Alex Weissensteiner und die Wirtschaftssoziologin Dr. Federica Viganò, die das interdisziplinäre Forschungsprojekt zu nachhaltiger Pflege am Kompetenzzentrum leiten.

Das gilt auch für Südtirol. Demensprechend soll der erste Fachtag des Kompetenzzentrums für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den aktuellen Herausforderungen einer alternden Gesellschaft wie dem erhöhten Pflegebedarf genutzt werden, berichtet die Direktorin des Kompetenzzentrums für Soziale Arbeit und Sozialpolitik Prof. Ulrike Loch. Neben theorie- und praxisbezogenen Vorträgen wird es dazu drei Arbeitsgruppen zu den Themenschwerpunkten Pflege von Angehörigen, Sterbebegleitung und altersgerechte Lebenswelten geben. Fachliche Inputs kommen von Wissenschaftler*innen wie dem Innsbrucker Wirtschaftsprofessor Gottfried Tappeiner, den Sozialstatistikerinnen Prof. Giulia Cavrini und Dr. Elisa Cisotto und von Fachkräften aus Südtirol und aus anderen Regionen wie die Geschäftsführerin des Pflegeservices Burgenland Klaudia Friedl.

Sie wird über die Erfahrungen im Burgenland zu einem innovativen Modell der Pflegesicherung sprechen, das pflegende Angehörige durch Ausbildung und sozialversicherungspflichte Anstellung entlastet. Aus Südtirol wird Masterabsolventin Nadia Paone von ihrer Studie über die Möglichkeiten des unterstützten Wohnens im eigenen Zuhause für Senior*innen berichten.

Der Fachtag des Kompetenzzentrums für Soziale Arbeit und Sozialpolitik findet am 8. Juni 2022 von 9.00 bis 13.30 Uhr an der Fakultät für Bildungswissenschaften, Regensburger Allee 16, in Brixen statt. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Es ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Das Programm und der Anmeldlink finden sich hier. Fragen und Anregungen können per Mail an: [email protected] gesandt werden. Wer bei der Berufskammer der Sozialassistent*innen eingetragen ist, erhält für die Teilnahme 3 Fortbildungspunkte

Das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik ist ein neues Zentrum für Forschung, Netzwerkarbeit und wissenschaftlichen Austausch der Freien Universität Bozen. Am Standort in Brixen wird unter Einbezug von lokalen, nationalen und internationalen Forschungskontexten und Entwicklungen zu Themen der Sozialen Arbeit und der Sozialpolitik geforscht, die in Südtirol von großer Relevanz sind.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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