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Der Fall Ilias

Gerichtsgebäude in Bozen

Weiter keine Entscheidung im Strafverfahren zum Badeunfall in der Brixner Acquarena.

von Thomas Vikoler

Vorverhandlungsrichter Peter Michaeler vertagte am Mittwoch am Landesgericht erneut eine Verhandlung zu einer juristisch höchst brisanten Causa: Den Badeunfall des 12-jährigen Ilias im Jahre 2014 in einem Becken der Brixner Acquarena und dessen Folgen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Beschuldigten – einen Bademeister und einen Berater eines Auftragsnehmers der Brixner Stadtwerke – fahrlässige Tötung vor. U.a. seien für die Überwachung der Becken zu wenig Bademeister vorgesehen gewesen.

Die Verteidigung der beiden Beschuldigten fährt eine offensive Strategie: Sie beantragte ein Gerichtsgutachten zu einem zweiten Ereignis in dieser Geschichte: Dem Tod des 17-jährigen Ilias nach fünfjährigem Koma im April 2019. Sie geht davon aus, dass die Entscheidung der Eltern, die Versorgung für den Komapatient abzustellen, keine gute Entscheidung war. Der Gutachter soll deshalb klären, ob es nicht besser gewesen wäre, das Koma fortsetzten – mit der Möglichkeit, dass der Patient das Bewusstsein wiedererlangen hätte können.

Hintergrund des Antrags ist wohl der laufende zivilrechtliche Streit über Schmerzensgeld für die Eltern mit den Versicherungen der beiden Beschuldigten im Strafprozess, zu dem es bisher keine Einigung gibt. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, dürfte im Strafverfahren etwas weitergehen.

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