Die Winter-Bilanz
Südtirols Tourismus konnte in der Wintersaison nicht an die Vor-Corona-Zeit anschließen. Zwischen den Bezirken und den Unterkunftsarten gibt es erhebliche Unterschiede.
von Heinrich Schwarz
Nach zwei Pandemiejahren konnte Südtirols Tourismus wieder eine ganze Wintersaison bestreiten, wenn auch mit Einschränkungen. Denn die Corona-bedingten Auflagen, Reisebeschränkungen und Unsicherheiten ließen keinen normalen Winter zu. Das schlug sich in den Gästezahlen nieder.
Jetzt veröffentlichte das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) die Bilanz des abgelaufenen Winterhalbjahres von November bis April. Ein Vergleich ist dabei nur mit der letzten Corona-freien Wintersaison 2018/2019 möglich.
Die Anzahl der Ankünfte in Südtirol sank gegenüber dem damaligen Winter um genau zehn Prozent. Die Nächtigungen gingen um 8,9 Prozent zurück. Insgesamt wurden in der abgelaufenen Wintersaison über 11,3 Millionen Nächtigungen registriert.
Der Blick auf die einzelnen Monate zeigt: Der November und der Dezember liefen sehr gut, während es von Jänner bis März infolge der unsicheren Corona-Lage einen erheblichen Einbruch gab. Im April wiederum konnte Südtirols Tourismus sogar einen neuen Nächtigungsrekord verbuchen.
Zwischen den verschiedenen Gebieten des Landes gibt es deutliche Unterschiede. So verzeichnete der Bezirk Burggrafenamt sogar 1,2 Prozent mehr Nächtigungen als in der Wintersaison 2018/2019. Der Grund ist die verlängerte Herbstsaison im November und die starke Frühjahrssaison vor allem im April.
Ebenfalls relativ gut lief die Wintersaison in den ladinischen Tourismushochburgen Gröden und Hochabtei. Ungefähr im Landesschnitt liegen die Bezirke Vinschgau und Bozen.
Weniger gute Zahlen haben die Bezirke Überetsch-Unterland, Eisacktal, Wipptal und Pustertal geschrieben (siehe auch Grafik).
Im Vergleich der verschiedenen Hotelkategorien zeigt sich ein starker Trend zu den 4- und vor allem 5-Sterne-Hotels, während es die unteren Kategorien im vergangenen Winter sehr schwierig hatten und eine niedrige Bettenauslastung verzeichnen.
Eine starke Wintersaison mit einem Nächtigungs-Plus gegenüber 2018/2019 haben die Privatquartiere, die Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe und ganz besonders die Campingplätze hinter sich. Diese Unterkunftsarten profitierten vom Wunsch vieler Gäste nach möglichst wenig Menschenansammlungen.
Bei den beiden wichtigsten Touristen-Herkunftsländern Deutschland und Italien zeigt sich ein ähnliches Bild mit einem Nächtigungs-Rückgang von rund acht Prozent. Etwas größer ist das Minus bei den Gästen aus Österreich und der Schweiz, während bei der Niederlande ein Nächtigungs-Plus von 21 Prozent steht.
Was die „richtigen“ Wintermonate von Dezember bis März anbelangt (im November und im April punkten vielmehr die Herbst- und Frühjahrsdestinationen), so vermeldet der Hoteliers- und Gastwirteverband, dass vor allem die Gebiete etwas abseits der größeren Skigebiete einen empfindlichen Gästerückgang hinnehmen mussten. In den großen Wintersportzentren sei es besser gelaufen.
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Kommentare (4)
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hallihallo
Die letzten zwei sätze zeigen uns wieder: alle sprechhen von nachhaltigkeit ind overtourismus.
Aber für sich selber ist nur das beste gut genug und man will die top infrastruktur
wurm
Die Betten wurden teilweise vervielfacht- also ist die Auslastung schon ok .
Arbeitskräfte kommen aus dem Ausland und werden schlecht bezahlt!
Der Kunde bekommt zum Apothekerpreis eine sehr mindere Qualität!
Mal schauen wie lange das so geht…
Ach vergessen……der Einheimische soll Bitte zu Hause bleiben……(????)
meraner
In welchem Land lebst du denn?