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„Geld alleine reicht nicht“

Albin Kofler

Wie die Südtiroler Bezirksgemeinschaften dem Pflegenotstand entgegentreten und die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte verbessern wollen.

Die sieben Südtiroler Bezirksgemeinschaften mit ihren vielfältigen Diensten zur Unterstützung von Menschen zählen zu den bedeutenden Arbeitgebern von Pflegekräften in Südtirol.

„Der Pflegenotstand ist daher auch für uns eine große Herausforderung“, erklärt der Sprecher der Bezirkspräsidenten Albin Kofler, „und wir machen uns immer wieder Gedanken, wie wir die angespannte Situation lösen können.“

Dabei steht für die Südtiroler Bezirksgemeinschaften, dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols und dem Südtiroler Gemeindenverband zweifellos fest: „Es ist uns ein großes Anliegen die Qualität der Begleitung und Pflege jener Menschen in unserem Land, welche die Dienste der Bezirksgemeinschaften brauchen, zu sichern“, erklärt der Sprecher der Bezirkspräsidenten Albin Kofler. „Genauso ist es uns aber auch ein Anliegen, jene Menschen, die diese wertvolle und wichtige Arbeit leisten, angemessen zu bezahlen“, spricht Kofler Klartext.

50 Millionen Euro für die Pflegekräfte jetzt freigeben

Die Südtiroler Landesregierung hat bereits für einen ersten konkreten Schritt zu einer finanziellen Besserstellung der Pflegekräfte insgesamt 50 Millionen Euro für die Bereichskollektivvertragsverhandlungen bereitgestellt. „Wir sind als Arbeitgeber überzeugt, dass es mehr als wichtig ist, den vorliegenden Vertragsentwurf möglichst schnell umzusetzen und die bereitgestellten Mittel freizugeben“, so Kofler im Namen der sieben Bezirksgemeinschaften, des Verbandes der Seniorenwohnheime und des Südtiroler Gemeindenverbandes. „Denn nur damit können wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch jenen, die in diesen Beruf einsteigen wollen, eine konkrete erste Antwort geben.“

Geld alleine reicht nicht aus: Rahmenbedingungen verbessern

Die sieben Bezirksgemeinschaften in Südtirol sind in der aktuellen Diskussion davon überzeugt, dass ein höheres Gehalt für die Pflegekräfte alleine nicht reicht, um den Notstand zu überwinden. „Es sind mehrere Rahmenbedingungen, die an aktuelle Entwicklungen angepasst und verbessert werden müssen, beginnend bei einer flexibleren, wohnortnahen und praxisorientierten Ausbildung, über die Wertschätzung und Anerkennung der Leistung und Bedeutung von Pflege- und Betreuungsberufen bis hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, fasst Albin Kofler zusammen.

Berufsbegleitende und praxisnahe Ausbildung stärken

Bereits bei der Aufnahme der Gespräche und Verhandlungsrunden für den Bereichskollektivvertag haben die Bezirksgemeinschaften daher vor allem für Pflegekräfte mit besonderen Belastungen gezielte Maßnahmen gefordert. Anpassungen braucht es zudem in jenen Bereichen, in denen die Personalsuche besonders schwierig ist. Parallel dazu sollen die Möglichkeiten für eine berufsbegleitende und praxisnahe Ausbildung ab sofort gestärkt werden, erste Kurse in dieser Form werden bereits im Herbst 2022 starten, kündigt Albin Kofler an.

 

 

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