Ötzi im Stadtwald
Die Architekten aus dem Büro von Renzo Piano präsentieren den zeitgeistigen Entwurf für ein Ötzi-Museum anstelle des Ex-INA-Gebäudes, das unter Ensembleschutz steht. Genau das könnte zum Stolperstein für Pietro Tosolinis Projekt werden.
von Thomas Vikoler
Die Anwesenheit von Altstadt-Kaufleute in der Sparkassen Academy ist unübersehbar, die Familie Rizzolli ist beinahe vollständig vertreten. Schließlich wird hier ein Projekt präsentiert, das aus ihrer Sicht den wilden Kampf um die Gletschermumie entscheiden soll. Der finale Schlag gegen René Benkos Virgl-Projekt, ausgeführt von Pietro Tosolinis Unternehmen Generalbau, das bereits vor einigen Jahren einen „Eiswürfel“ für Ötzi auf dem firmeneigenen Ex-INA-Gebäude an der Talferbrücke präsentiert hatte.
Diesmal ist es wiederum ein Würfel – ein 20X20X20 Meter großer weißer Kubus auf Stützen –, allerdings umgeben von einem kleinen Stadtwald. 300 Bäume, vor allem Birken, sollen den künftigen Sitz der Gletschermumie (samt Archäologiemuseum) umrahmen. Ein sehr zeitgeistiger Vorschlag aus dem Genueser Büro des Stararchitekten Renzo Piano, der nicht anwesend ist, aber schön grüßen lässt.
Nicht unbedingt einfallsreicher kubistischer Minimalismus, gepaart mit Öko-Botschaft. Teil des Projekts ist eine weitere Fußgängerbrücke über der Talfer (parallel zur Talferbrücke), die in eine Unterführung der Rosministraße mündet und von dort unterirdisch zum Museumskubus führt. Laut den Projektanten Emanuela Baglietto und Michel Chasseur eine grüne Erweiterung der Talferwiesen. Der zweite Zugang befindet sich, wesentlich weniger umgreifend, in der Sparkassenstraße, dort, wo heute die historische Plakatwand steht. Der helle Ötzi-Kubus ist auf den Renderings hinter einem dichten Stadtwald erkennbar.
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Kommentare (11)
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prof
Und der Virgel soll weiterhin verkommen, auf den Wiesen der Talfer können die Bozner Kaufleute für ihre Kunden nach einer Einkaufs-Shopping Tour eine Erholungs-Oase errichten.
robby
Die Altstadt – Kaufleute sollen auf ihr Geschäft schauen und nicht versuchen den Ötzi für ihr Geschäft zu missbrauchen.
heinz
Ich finde den Standort Virgl besser.
olle3xgscheid
Für sowas scheint Geld genug zu sein…..also so ganz nah an der Erde scheinen gewisse Herren nucht mehr zu sein.
Und der Bürger wartet 2!!!! und wartetcnoch auf Häuslebeitrag, zum Wohle der Banken, gehts noch!