„Die Gehaltslücke schließen“
Land, Gemeinden, Genossenschaften und Gewerkschaften beraten darüber, wie das Berufsbild der KleinkindbetreuerInnen aufgewertet und finanziell besser abgesichert werden kann.
Auf Einladung von Familienlandesrätin Waltraud Deeg haben sich Vertretungen der Gewerkschaften, der Genossenschaftsbünde, des Gemeindenverbandes und des Landes online getroffen, um die nächsten Schritte in Richtung Gehaltsaufbesserung für die Betreuerinnen und Betreuer der Kindertagesstätten zu setzen.
Die Entwicklung der Kleinkindbetreuung in Südtirol ist eine stetig wachsende:
2010 standen in 13 Kinderhorten, 37 Kitas und bei 147 Tagesmüttern insgesamt 2121 Betreuungsplätze für Kleinkinder von 0 bis 3 Jahren zur Verfügung. Im Jahr 2020 waren dies 15 Kinderhorte, 100 Kitas und 251 Tagesmütter, die 4697 Kleinkinder begleitet haben. Das Angebot wächst jährlich und in ganz Südtirol, doch auch die Nachfrage steigt ständig an.
Neben einem quantitativen Ausbau stehen für das Land laut Familienförderplan auch Verbesserungen in der Qualität im Fokus: Entsprechende Rahmenrichtlinien für die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung wurden bereits erarbeitet und verabschiedet, nun gelte es an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal weiterzuarbeiten: „Wir sind uns alle einig, dass wir die bestehende Gehaltslücke zu vergleichbaren Berufsbildern im öffentlichen Dienst schließen wollen. Denn vor allem jene, die sich um die kleinsten Mitglieder unserer Gesellschaft kümmern, dürfen nicht jene sein, die am Monatsende mit ihrem Lohn nicht über die Runden kommen“, ist Landesrätin Deeg überzeugt.
Eine Verbesserung auf der Gehaltsseite sei eine wesentliche Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Kleinkindbetreuung, sagte Deeg beim Online-Treffen.
Und dieser sei schließlich nötig, um bei der Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter voranzukommen: „Auch die Familienstudie 2021 hat aufgezeigt, dass sich hier viele Familien eine größere Unterstützung von öffentlicher Seite wünschen. Dem wollen wir nachkommen.“
Beim Treffen wurde vereinbart, innerhalb einer Kleingruppe weiter zu arbeiten, um baldmöglich die nächsten konkreten Schritte setzen zu können.
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Kommentare (3)
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na12
Und die Gehälter sind seit mehr als 20 Jahren bei den Lehrpersonen gleich geblieben. Dabei müssen diese 10 Jahre lang studieren und werden heute auf Herz und Nieren geprüft. Es ist zu einer 24/7 Arbeit geworden. In Deutschland verdienen Lehrpersonen das Doppelte, wir liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt, auch in Südtirol. Deswegen fehlen hier auch kompetente Lehrer. Es werden vielfach Maturanten eingesetzt. Kein Wunder. Ein Schuhverkäufer verdient gleich viel. Von Inflationsausgleich auch keine Spur. Wenn man gar nicht arbeitet bekommt man den reddito di cittadinanza, 1000€.Die Politiker hingegen zetteln Kriege an, finanzieren Kriege mit unseren Geldern und der Bürger darf dafür zahlen. Das Gehalt reicht hinten und vorne nicht mehr. Auch oder gerade bei den studierten Leuten nicht, die die Bildung unserer Kinder garantieren.
dn
Goldfinger, genial!!! Habe eben erst darüber im Mitarbeiterkreis gerätselt, warum systemrelevante Berufe so schlecht bezahlt werden.