Das neue Leitmotiv
„TourisMUT“ statt „Tourismus“: Das ist das Leitmotiv der neuen Südtiroler Tourismusstrategie, die der Öffentlichkeit im Rahmen des Landestourismusentwicklungskonzeptes 2030+ (LTEK 2030+) vorgestellt wurde.
Das Leitmotiv steht zum einen für ein neues Selbstverständnis der Tourismusbranche, zum anderen ist es ein Appell dafür, mutige Entscheidungen zu treffen, damit das Land weiterhin zu den erfolgreichsten und lebenswertesten Erfahrungsräumen Europas gehören kann. Aber welche Entscheidungen sollen das sein? Wie wird die vorgestellte Strategie zur gelebten Realität? Und wie wird Tourismus zu TourisMUT? Das waren die zentralen Fragen eines Events, bei dem die strategische Umsetzung des Landestourismusentwicklungskonzeptes 2030+ unter dem Titel „Südtirols mutiger Weg in die Zukunft“ vorgestellt wurde.
IDM Südtirol hatte dafür Touristiker*innen und Innovationstreiber*innen aus zahlreichen Sparten in die Messe Bozen geladen.
Auf der Bühne standen u.a. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Tourismuslandesrat Arnold Schuler und namhafte Referent*innen.
„Der Tourismus ist ein wichtiger und sehr lebendiger Wirtschaftszweig unseres Landes, der aber auch große Herausforderungen mit sich bringt, die dringend angegangen werden müssen. Die wohl größte ist jene, den Gästen ein attraktives Urlaubserlebnis zu ermöglichen, ohne dabei die Lebensqualität der Einheimischen und die Umweltqualität unserer Orte zu beeinträchtigen“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Mit dem Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ hat Südtirol ein Zukunftsbild für den Südtiroler Tourismus geschaffen, das den Anforderungen der Zeit entspricht. Das neue Konzept soll Grundlage sein für eine nachhaltige, raumverträgliche und zukunftsfähige Tourismusentwicklung in Südtirol.“
Südtirols neue Tourismusstrategie steht also. Aber wie genau will Südtirol diese nun umsetzen? „Im neuen Landestourismusentwicklungskonzept geht es um die IST-Situation, gleichzeitig sind auch die strategische Basis für eine wünschenswerte Entwicklung und die entsprechenden tourismuspolitischen Handlungsempfehlungen bereits darin verankert“, erklärt Arnold Schuler, Landesrat für Tourismus und Landwirtschaft. „Das LTEK 2030+ dient als Grundlage, um einen Lebensraum zu schaffen, der mit gelebter Gastfreundschaft aufwartet und über intakte Natur- und Kulturräume verfügt. Dazu gehören etwa auch die neuen Werte für Südtirols Tourismus und sechs strategische Fokusfelder, die wir nun nutzen müssen, um mit unserem Pioniergeist zum begehrtesten nachhaltigen Lebensraum in Europas zu werden.“
Welches die neuen Werte sind, an denen sich der Südtiroler Tourismus der Zukunft ausrichten soll, war Ergebnis eines aufwändigen Prozesses mit rund 300 Vordenkern aus 20 verschiedenen Branchen. Sie lauten: Identitätsbewusstsein, Naturverbindlichkeit, Innovationsmut und Gemeinschaftsverantwortung. Viele Projekte, die von IDM in Zusammenarbeit mit ihren Partnern in den letzten 18 Monaten auf den Weg gebracht wurden, zahlen bereits auf diese Werte ein. Beispiele sind etwa der Nachhaltigkeitsstandard Tourismus Südtirol, die Gästekarte 2.0 oder Südtirol Marketplace. Über diesen vier Werten steht das neue Leitmotiv TourisMUT, das sich aus den Wörtern „Tourismus“ und „Mut“ zusammensetzt. „Wir wollen damit appellieren, mutige Entscheidungen zu treffen und neue Wege für die Branche zu finden, um unsere Vision von Südtirol als begehrtestem nachhaltigen Lebensraum Europas leben zu können“, sagt IDM-Präsident Hansi Pichler. Das Leitmotiv TourisMUT und das neue Wertehaus sollen dazu dienen, auf allen Ebenen die richtigen Entscheidungen zu treffen – auch auf jener der Unternehmen. Ein modernes, werteorientiertes Führungsmodell sozusagen.
„Gleichzeitig braucht Südtirols Tourismus klare strategische Fokusfelder und Programme, in die mit entsprechender Priorität investiert wird – ganz besonders in Zeiten wie diesen, in denen finanzielle und Humanressourcen knapp sind“, sagt IDM-Marketingdirektor Wolfgang Töchterle. Die sechs Fokusfelder, die aufbauend auf dem neuen Wertehaus und nach einer intensiven Analyse der Stärken und Schwächen in Verbindung mit den größten Zukunftschancen für Südtirol abgeleitet wurden, sind in der Tourismusstrategie für Südtirol und damit im Landestourismusentwicklungskonzept festgeschrieben worden und werden nun in den kommenden Jahren umgesetzt. Im Fokus stehen die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus, das Zusammenleben der Südtiroler Bevölkerung und der Gäste, das Thema Gesundheit, die Mobilität, die Erhaltung der natürlichen Lebensräume und die Diversifizierung des Produktes in Richtung Ganzjahrestourismus.
Die einzelnen Fokusfelder werden nun Schritt für Schritt in zwei Säulen bearbeitet. In jedem Geschäftsjahr steht ein Fokusfeld im Mittelpunkt. Der Start 2022 erfolgt mit dem Fokusfeld „Tourismus & Landwirtschaft“ und dem klaren Ziel, die Synergien zwischen diesen beiden Branchen zu maximieren. Die erste Säule besteht aus sogenannten Zukunftssimulationen. Vordenker aus den genannten Branchen, aber auch Querdenker aus anderen Branchen entwickeln im Rahmen dieser Design-Thinking-Workshops Lösungen für aktuelle Probleme und Unternehmensideen für zentrale Chancenfelder. Die entwickelten Ideen werden später von einer Fachjury bewertet, die besten werden begleitet und in die Umsetzung gebracht.
Die zweite Säule zielt auf eine digitale Wissensplattform, auf der thematisch passend zum jeweiligen Fokusfeld diverse Inhalte in Form von Videos, Podcasts, Fachartikeln, Studienreisen, usw. aufbereitet werden. Ziel dieser Plattform ist es, interessierte Unternehmer und Stakeholder zu Innovationen im Bereich Tourismus zu inspirieren. „Diese Wissensplattform ist integrativer Teil des Innovationsprogramms, durch das sektorenübergreifend Innovationen zum jeweiligen Themenbereich angestoßen werden sollen. Dabei ist die Voraussetzung für Innovation Wissen und Know-how, auch im Hinblick auf Lösungsansätze aus anderen Branchen. Wissen fördert Kreativität“ erklärt Wolfgang Töchterle. „Über die Plattform können zudem jederzeit Ideen und Lösungsansätze eingereicht werden. Über die Jahre soll sich die Plattform zur digitalen Zukunftsuniversität entwickeln.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (14)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
lucky
Ja, Ja die „Großen“ haben schon alles gemacht, und die kleinen Bertriebe
können schauen wie Sie über die Runden kommen und neue Gäste bekommen.
Hoffentlilch wird die Ortstaxe für Betriebe welche mehre Schwimmbäder,
usw. haben, ordentlich zur Kasse gebeten (ca. 25 Euro pro Nacht und Gast)
und das Geld sollten die Gemeinden für Nachhaltigkeit investieren.
bernhart
Kommentar zum kotzen.
besserwisser
Interessant ist ja wer hier alles mitreden darf … siehe logos und menschen auf dem Foto. Die kleinen normalen Betriebe, Gaststätte, Pizzerias, Gastwirte, Zimmervermieter sind derweil bei der Arbeit …
Wenn ein Bauer Landesrat für Toursimus ist, dann ist ja wohl alles schon gesagt…
rubhel
Alles gut und recht. Nur die Angestellten (Buggler) laufen davon.
bernhart
Es wurde viel geschrieben, leider kann diesen Artikel keiner verstehen, keine klaren Aussagen, keine klaren Anhaltspunkte.
LH Gäste vor Einheimische so was blödes, jeder sollte sich anpassen, Einheimische dürfen wegen Touis nicht den kürzeren ziehen.
Landwirtschaft Tourismus, wo kauft das Kranken Haus und die öffendlichen Mensen ein??
Tourismusabgabe ist in Südtirol zu hoch, war in Sizilien und habe pro Tag 80 Cent bezahlt.
Lr Schuler , mit eurer Entwicklung des Tourismusprogramms gehen weitere Betriebe fzu grunde.
gorgo
IDM speech ist schwierig, mein Übersetzungsprogramm hängt sich da auch regelmäßig auf. Aber es würde ja nicht so viel kosten, wenn das jede Humanressource einfach so verstünde.
Diese und auch das Geld sind offenbar knapp.
Deshalb möchten sie hier den begehrenswertesten Lebensraum Europas Schaffen, mit intakten Kultur und Naturräumen und sowas. Für Investoren.
Dafür müssen wir aber erst Mal ganzjährig auslasten. Mit Meetings und Wellness, das Zeug was diese Typen vermutlich ständig machen.
Wenn sonst jemand eine Idee hat, kann er sie einreichen. Sehr kreativ.
Alle Achtung.
franz19
Eigentlich sind unsere Politiker ja die grössten Waschlappen….die grosse haben gebaut und nochmals gebaut,die kleinen können sich jetzt arrangieren und unsere Politiker feiern jetzt den grosse Tourismuskonzept…Eigentlich müsst ihr euch schämen welche Projekte ihr in Südtirol gehnemigt habt!!! Es stehen Hotelanlagen ,da meint man man ist in Jesolo und diese Hotels haben ja noch weitere gehnemigte Betten!!!
tommmi
ja und einige gehören ja schon Russen Chinesen usw und es werden sicher noch viele große Hotels verkauft werden, aber einheimische Familien können sich das dann natürlich nicht leisten
olle3xgscheid
Evtl schon starten um Mitarbeiter zu finden. Macht das der IDM? Oder labbern die nur unverständliches Zeug , wie hier schon von manchen angemerkt
Oder man kreiert ein neues Resort mit noch abermals Studierten um eine Statistik zu erstellen
2xnachgedacht
politikersprache eben… viel bla bla… und keine aussage.
dn
In Zukunft wird gar einige Hotelkubatur umgebaut werden in Wohnungen, Büros etc. Die Talfahrt hat bereits begonnen, auch wenn das einzelne nicht betrifft. Oft wollen die Erben einfach nicht so weitermachen. Ende!