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„Großes Geheimnis“

Die Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) bietet derzeit drei Studiengänge an: Fachtheologie, Religionspädagogik und Philosophie. Im vergangenen Jahr haben 13 Studentinnen und Studenten ihre Ausbildung in diesen Fachgebieten abgeschlossen; am vergangenen Freitag (20. Mai 2022) sind ihnen von Bischof Ivo Muser die Diplome überreicht worden. Im Herbst startet in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Freien Universität Bozen der neue Universitätslehrgang Angewandte Ethik.

„Wir bemühen uns“, sagte Dekan Alexander Notdurfter bei der Diplomfeier, „den Studierenden unterschiedliche Zugänge zu philosophischen und theologischen Fragen zu eröffnen. Es geht uns um einen guten Über- und einen soliden Einblick in die Fächer, die wir lehren. Wir betreiben – man könnte sagen – eine Theologie der Mitte!“

Breite Themenpalette

Dies zeigt unter anderem die breite Palette an Themen, die die dreizehn Absolventinnen und Absolventen in ihren Abschlussarbeiten behandelt haben. Sie reicht von der Suche nach dem Glück, die Menschen antreibt, bis zur Analyse menschlicher Freiheit, von der Taufpraxis in unserer Diözese bis zu ethischen Herausforderungen im Zusammenhang mit Sterbehilfe, von biblisch grundierten Filmmotiven bis zur Revision des Vaterunser-Textes durch die Italienische Bischofskonferenz.

Auch kommen im Studium der Philosophie und Theologie die großen Fragen zur Sprache, die Menschen schon immer bewegt haben. Einer solchen ist Tobias Simonini im Rahmen seiner Diplomarbeit nachgegangen: Er beschäftigte sich mit dem sogenannten Theodizeeproblem, also mit der Frage nach dem Leid in der Welt. Welche Antworten es darauf geben kann, was diese für die Vorstellungen von Gott bedeuten, wie Christen damit umgehen können, stellte er ausgehend von seiner Abschlussarbeit vor.

Bischof Muser: „Sich Gott anzunähern, ist die Aufgabe von Theologie und Philosophie“

Bischof Ivo Muser betonte in seiner Ansprache, wie wichtig das Studium von Philosophie und Theologie sei, gerade in Zeiten wie diesen, wo Religion und damit auch der christliche Glaube Gefahr laufen, sich mit Interessen zu verbinden, die nicht die ihren sein können. Man denke nur an den Krieg in der Ukraine. Philosophie und Theologie sollten sich hier, so der Bischof, korrigierend einbringen. Kritisches Denken sei auch bei philosophischen und theologischen Themen im engeren Sinn des Wortes angebracht. Denn als christlich Glaubende dürften wir nicht Gott mit dem gleichsetzen, was wir von ihm erkannt haben. „Gott ist und bleibt ein großes Geheimnis“, so der Bischof. „Sich ihm anzunähern, ist die Aufgabe von Theologie und Philosophie. Beides als Glaubende zu betreiben, bedeutet immer auch, in Verbindung mit der lebendigen Überlieferung der Kirche zu stehen.“

Neuer Lehrgang ab Herbst: Angewandte Ethik

Drei Studiengänge bietet die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen an: Fachtheologie, Religionspädagogik und Philosophie; Religionspädagogik kann in Vollzeit und berufsbegleitend studiert werden, Philosophie nur berufsbegleitend. In Bozen wird Religionspädagogik auch in italienischer Sprache gelehrt. Zudem startet im kommenden Herbst in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Freien Universität Bozen der neue Universitätslehrgang Angewandte Ethik. Interessierte erhalten nähere Informationen in den Sekretariaten der Hochschule unter Tel. 0472 271120 oder 0471 977405 und über den Link www.pthsta.it. Die Einschreibefrist läuft bis zum 30. September 2022.​

 

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