Die Gemeinde-Manager
31 neue Gemeindesekretäre und Gemeindesekretärinnen haben nach Abschluss des Befähigungslehrgangs ihre Diplome aus den Händen von Landeshauptmann Kompatscher entgegen genommen.
Der 14. Befähigungslehrgang für Gemeindesekretäre und Gemeindesekretärinnen hatte am 14. Februar 2020 begonnen. Mit coronabedingeten Unterbrechungen und einer Umstellung auf den Online-Modus ist der Lehrgang mit der Diplomverleihung im Landhaus 1 in Bozen feierlich abgeschlossen worden.
Insgesamt 31 Absolventen, davon 20 Frauen und elf Männer, bestanden sowohl die schriftliche als auch die mündliche Prüfung und nahmen heute aus den Händen von Landeshauptmann Arno Kompatscher im Beisein von Gemeindenpräsident Andreas Schatzer und Gemeindesekretäre-Präsident Karl Elsler die Befähigungsdiplome in Empfang.
31 neue Gemeindesekretäre
Über 200 Personen hatten sich um Teilnahme beworben, darunter vor allem Juristinnen und Juristen. 50 Bewerberinnen und Bewerber wurden zum 850 Stunden umfassenden Kurs samt 350 Stunden Praktikum zugelassen, 47 davon zur Abschlussprüfung.
Erstmals durften an der Prüfung auch Absolventen früherer Befähigungslehrgänge teilnehmen. Der Lehrgang wurde zum zweiten Mal von der Landesabteilung Örtliche Körperschaften und Sport in Zusammenarbeit mit der Landesberufsschule für Handel und Grafik „Johannes Gutenberg“ abgewickelt. Einen Überblick über die Durchführung des Lehrgangs gab die Direktorin Abteilung Örtliche Körperschaften und Sport, Marion Markart.
Gemeinden als Dreh- und Angelpunkt der sozial-ökologischen Transformation
Landeshauptmann und Gemeindenlandesrat Arno Kompatscher gratulierte den neuen Gemeindesekretären zum Erfolg und verwies auf die Bedeutung der Gemeinden als zentrale Verwaltungseinheit: „Laut EU erfolgen 70 Prozent der sozial-ökologischen Transformation auf Gemeindeebene.“
Und da spiele der Gemeindesekretär oder die Gemeindesekretärin eine zentrale Rolle. Er sei nicht nur der Notar einer Gemeinde, sondern deren Manager.
Der Landeshauptmann erinnerte auch an das zweifache Autonomie-Jubiläum, das Südtirol in diesem Jahr begeht. „Als wichtige Verwaltungseinheit trägt die Gemeinde maßgeblich dazu bei, dass Autonomie lebendig ist.“ Mit Bezug auf die derzeit 15 freien Gemeindesekretärssitze verwies Landeshauptmann Kompatscher auf gute Berufsaussichten.
Manger und Managerinnen des modernen Dienstleistungsbetriebs Gemeinde
Auch Gemeindenpräsident Andreas Schatzer gab seiner Hoffnung Ausdruck, „viele der Absolventen in den Gemeinden wiederzutreffen und mit ihnen im Gemeindenverband zusammenzuarbeiten“. Gemeindesekretärinnen und -sekretäre seien die ersten Rechtsberater ihrer Gemeinde, sie tragen nicht nur Verantwortung für die Mitarbeitenden, sondern auch für jegliche Verwaltungstätigkeit der Gemeinde, sagte Schatzer, das erfordere neben einer hohen Fachkompetenz große soziale, strategische und lösungsorientierte Fähigkeiten.
Schatzer bezeichnete Gemeindesekretäre als Manager des modernen Dienstleistungsbetriebs Gemeinde, verwies auf das vielfältige Tätigkeitsfeld und auf die zunehmende Bürokratie, die eine Netzwerkarbeit und eine starke zwischengemeindliche Zusammenarbeit erforderten. Schließlich stellte der Gemeindenpräsident noch die Frage, ob die Berufsbezeichnung noch aktuell sei.
Garanten für Effizienz und Legalität
Einen Blick in die Geschichte des Berufsbildes der Gemeindesekretäre, die in Südtirol (und im Trentino) im Unterschied zum restlichen Staatsgebiet von den Gemeinden mittels Wettbewerb unbefristet eingestellt werden, gab der Präsident des autonomen Verbands der Gemeindesekretäre, Karl Elsler.
Bürger und Bürgerinnen, Mitarbeitende sowie die gewählten Vertretenden des Volkes bezeichnete Elsler als „Kunden“ des Gemeindesekretärs, der Effizienz und Legalität zu garantieren habe. Elsler verwies auch auf die regionalgesetzlichen Neuerungen dieses Jahres, die unter anderem Lehrgangsabsolventen die Teilnahme an Sekretärswettbewerben in Gemeinden bis zu 3000 Einwohnern und andere Neuerungen in der Abwicklung der Prüfungsmodalitäten ermöglichten
An der Diplomverleihung nahmen die Mitglieder der Prüfungskommission mit dem Vorsitzenden Stephan Beikircher und der Kommission für Oberaufsicht ebenso teil, wie Vertreter des Gemeindeverbands, der Gemeindesekretäre und der Landesabteilung Örtliche Körperschaften und Sport.
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