„Das System versagt“
Bei einem Arbeitsunfall in einer Meraner Autowerkstatt ist ein 17-jähriger Lehrling lebensgefährlich verletzt worden. Jetzt regt sich Protest.
Am Freitagnachmittag hat sich in einer Meraner Autowerkstatt ein Unfall mit einer Stichflamme in der Lackiererkabine ereignet.
Bei diesem Arbeitsunfall zog sich ein 17-jähriger Berufsschüler lebensgefährliche Verbrennungen zu.
Auch ein 36-jähriger Mann wurde schwer verletzt.
Aufgrund der schweren Verletztungen wurden beide Patienten noch am Freitagabend mit einem Rettungshubschrauber in Spezialkliniken verlegt, der 17-Jährige nach Murnau, der Ältere in die Uni-Klinik von Innsbruck.
Während die Behörden mit den Ermittlungen zur Unfallursache beschäftigt sind, hat der Unfall über die Grenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. So kritisiert die staatliche Schüler- und Studentenbewegung „Unione degli studenti“ die mangelnde Arbeitssicherheit. „Es ist das wiederholte Mal, dass ein minderjähriger Lehrling bei Arbeitsunfällen verletzt wurde. Wir werden das nicht einfach hinnehmen“, schreibt deren Vorsitzender Luca Redolfi in einer Aussendung und kündigt Proteste an.
Auch der Gewerkschaftsbund AGB/CGIL zeigt sich von dem Arbeitsunfall erschüttert: „Der AGB/CGIL ist bestürzt über diesen neuen, sehr schwerwiegenden Vorfall in Meran und spricht den beiden verletzten Personen ihr ganzes Mitgefühl aus, in Erwartung einer vollständigen Klärung der Verantwortung“, heißt es in einer Aussendung.
Wieder ein einmal sei ein Lehrling betroffen. Das zeige, dass das System versagt, denn trotz aller Maßnahmen sei die Sicherheit noch immer kein grundlegender und fester Bestandteil der Arbeitstätigkeit und der Wissensvermittlung an diejenigen, die sich der Arbeitswelt in sehr jungen Jahren nähern, so der AGB/CGIL.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
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Kommentare (13)
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andreas
Unfälle passieren und bevor man die Gründe für den Brand nicht kennt, sollte sich diese Bewegung mit Urteilen zurückhalten.
Nicht das System hat versagt, sondern in dieser Anlage gab es einen technischen oder menschlichen Fehler.
2xnachgedacht
tragisch…hoffentlich werden die beiden wieder gesund…
allerdings haben der vorsitzende der studentenbewegung, die von der gewerkschaft und noch einige andere zeitgenossen, wohl keinen blassen schimmer was arbeiten bedeutet…(und wohl nie haben werden)…über jahrzehnte…
denen könnte maximal der sessel unter dem hintern wegbrechen-dann wirds allerdings auch unlustig.
andreas1234567
Hallo nach Südtirol,
diese ganzen Gewerkschaften und neuerdings wohl auch irgendwelche arbeitsweltfremden Bewegungen haben irgendwas zu vermelden.
Selbst habe ich mir sagen lassen viele Arbeitgeber haben schlicht die Lust verloren und sympathisieren mit dem Gedanken ihre Zelte in Südtirol abzubrechen angesichts der Tatsache man steht für jede Küchenhilfe welche sich in den Finger schnitzt mit einem Bein in der Strafe von unfassbarer Höhe.
Das ist auch nicht „egal“ oder „richtig“, den Risikoaufschlag für Bürokraten und Schreihälse schlägt der Wirt/Handwerker/Händler auf die Rechnung drauf.
Hat einer der gelernten Bananenbieger und Käselochmaschinenbediener nicht einmal Lust den Strassendrogenhandel ,die Hütchenspielerbranche und das Taschendiebstahlwesen mit seinen Ideen und Visionen zu beglücken? Da soll es grosse Missstände bei Arbeitsrecht und Unfallschutz geben..
Auf Wiedersehen in Südtirol
bettina75
Vor man dem System die Schuld gibt, sollte der Unfallhergang geklärt werden.
lucky
Zuerst sollte man die Untersuchungen abwarten, bevor man jemanden beschuldigt. Wievile Freizeitunfälle passierten vorwiegend an Wochenende,
da kräht kein Hahn. ……………
andreas
Ein Lehrling oder Praktikant ist ein Schutzbefohlener, dieser Unfall hat mit Freizeitunfällen rein gar nichts zu tun.
lucky
Auch Kinder sind Schutzbefohlene von Eltern oder Erziehungsberechtigte,
Unfälle sind Unfälle, ob Freitzeit oder Arbeit………..
wm
liebe Gewerkschaften und Schreier, wundert euch nicht wenn wir KEINE Lehrlunge mehr ausbilden. Jedesmal wird geschrien es muß strenger werden und mehr kontrolliert werden. Schreit Ihr genauso wenn das bei einem Grillen passiert wäre in der Freizeit? Wundert euch nicht wenn es keine Handwerker mehr gibt, und die was sind unbezahlbar werden. Es wird sich in Zukunft kein Betriebsinhaber mehr die Eier antun ein Lehrling auszubilden. Es ist schlimm wenn so was passiert, aber es passiert immer was. Wünsche den Verletzen alles Gute und dass sie ohne bleibenden Schäden rauskommen. Dem Betrieb wünsche ich dass er überlebt, was ich aber leider bezweifle.
hallihallo
da kann man nur zustimmen. sollen die gewerkschafter sich doch selbständig machen und die jungen leute ausbilden.
wo gehobelt wird , da fallen spähne.
sollte der betreiber effektiv grob fahrlässig gehandelt haben, dann gehört er natürlich ( angemessen ) bestraft.
fakt60ist
@wm, du hast vollkommen Recht.Voreilig schreien müssen immer solche, die an den Brieftaschen mitnagen wie jene von diesem Jungen Lehrling der mir sehr leid tut. Was das letzte ist was wir brauchen können ist, noch mehr Vorschriften und Auflagen, denn dann können die voreiligen Schreier ja gerne eines Tages alles selbst machen. Im Handwerk wird es immer Unfälle geben weil dieses Restrisiko in allen Bereichen so ist wo noch wirklich gearbeitet wird. Die Schreier sollten sich lieber darum kümmern, das diese Lehrlinge und Arbeitnehmer die noch die Drecksarbeit machen anständig bezahlt werden, und mindestens 5Jahre früher in Pension gehen dürfen als unsere Schreier mit Krawatten.
schwarzesschaf
Ja die Sesselfurzer mit ihren Bandscheibenvorfällen gehen aber vor den Handwerkern in rente. Es wird sowieso bald krachen denn die arbeitsmoral den jungen ist null, und lehrlinge sind rar die was noch arbeiten wollen u d was sollen sie lernen wenn sie nur danwbwn stehen dürfen und da hätte das auch passieren können
gorgo
Ormer Bua. Des klingt nit guat.
Ob des wieder weart und wenn, wia?
Nein, das darf nicht passieren, dass man während der Ausbildung am lebendigen Leib verbrennt.
Ganz egal ob menschliches oder technisches Versagen.