Die 23 Neuen
23 Männer haben ihre Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann abgeschlossen: Landesrat Schuler und Kommandant Alber haben den Neuen gratuliert.
Sie haben 176 Kurstage seit dem Beginn ihrer Ausbildung am 30. August vergangenen Jahres hinter sich. Ihr Alter bewegt sich zwischen 21 und 31 Jahren, das Durchschnittsalter der 23 neuen Berufsfeuerwehrmänner liegt bei knapp über 26 Jahren. Sie kommen vor allem aus dem Raum Bozen, dem Überetsch/Unterland und dem Eisacktal, aber auch aus dem Pustertal und dem Vinschgau. Wer bei der Berufsfeuerwehr arbeiten will, muss vorher einen anderen Beruf erlernt haben. Beim aktuellen Ausbildungskurs sind viele Berufsgruppen vertreten, etwa Tischler, Elektriker oder Koch.
„Südtirol ist Land der Feuerwehren, Stärke im Zusammenspiel Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren“
„Wir sind ein Land der Feuerwehren“, unterstrich Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler bei der Feierstunde am Freitag im Hof der Feuerwache an der Drususallee in Bozen: „Die Berufsfeuerwehr hat die 306 Freiwilligen Feuerwehren unsers Landes als Partner an ihrer Seite, dieses Zusammenspiel ist unsere Stärke.“ Die heutige Feier sei für die 23 neuen Feuerwehrmänner der Abschluss einer lehrreichen, anstrengenden und herausfordernden Zeit. Nun werden sie nicht nur die Reihen der Berufsfeuerwehr im Besonderen wieder auffüllen, sondern auch das Feuerwehrwesen in Südtirol im Allgemeinen bereichern. Die Zahl der Berufsfeuerwehrmänner steigt damit auf 141, dazu kommen zwei Frauen, die schon länger im Einsatz sind.
Die 23 neue Feuerwehrmänner, die den Kurs besucht und abgeschlossen haben, sind aus einem Auswahlverfahren hervorgegangen, dem sich im Winter 2020-21 rund 140 Männer und Frauen gestellt hatten. „Euer Werkzeugkasten ist nun wohl gefüllt“, wandte sich Berufsfeuerwehrkommandant Florian Alber an die Absolventen, „das Handwerk werdet ihr im Einsatz lernen.“
Anstecknadel in Silber zum Einstand, in Gold dann zur Pensionierung
Landesrat Schuler und Kommandant Alber überreichten den neuen Feuerwehrmännern die Anstecknadel in Silber, die ihre Zugehörigkeit zur Berufsfeuerwehr signalisiert: „Nach 30 bis 35 Dienstjahren werdet ihr dann zu eurer Pensionierung die Anstecknadel in Gold erhalten“, blickte Alber voraus.
In den vergangenen neun Monaten wurden die angehenden Berufsfeuerwehrmänner in den wichtigsten Einsatzbereichen der Feuerwehr ausgebildet, berichtet Kursleiter Brandinspektor Felix Reggiani: „Den Großteil der Ausbildungszeit nahmen die zwei Hauptbereiche der Feuerwehr ein: die Brandbekämpfung inklusive der Flughafenbrandbekämpfung und die technische Hilfeleistung.“ Unterrichtet wurden die Anwärter von einem Team der Berufsfeuerwehr unter seiner Leitung, bei Bedarf wurden externe Fachkräfte beigezogen, Ausbilder des nationalen Feuerwehrkorps, des Landesforstdienstes, von Staatspolizei und Carabinieri sowie Schullehrpersonen und Schwimmlehrer.
Palette der Ausbildung und Einsätze breit gefächert
Zur Ausbildung eines Berufsfeuerwehrmannes zählen auch spezialisierte Bereiche, etwa Einsätze mit Gefahrgut, chemische und radiologische Notfälle, Höhen- und die Tiefenrettung, Tunnelbrandbekämpfung, Erste Hilfe, das Besteigen von Leitern und der Umgang mit verschiedenen Geräten und Werkzeugen. Weiteres stand auch Physik, Chemie und die internen Abläufe der Berufsfeuerwehr bei verschiedenen Einsatzarten auf dem Programm. Als erster Grundlehrgang Italiens wurden alle 23 Feuerwehrmänner nach dem Standard „SAF Basico“ des nationalen Feuerwehrkorps geschult, also mit Techniken der Spezialrettung im Höhlen-, Berg- und Flussbereich (Speleo-Alpino-Fluviale SAF). Dies ergänzt die umfangreiche Ausbildung ebenso wie die Schulung zum Suchen und Retten im städtischen Bereich (Urban Search and Rescue USAR), also der Bergung von Verschütteten nach Gebäudeeinstürzen oder Erdbeben.
Auch die sportliche Ertüchtigung nahm einen großen Stellenwert im Laufe des Ausbildungskurs ein, führt Kursleiter Reggiani aus: So wurden in insgesamt 47 Schwimmlektionen alle Anwärter im Schwimmen ausgebildet, und alle haben die Bademeisterprüfung erfolgreich bestanden. Teil der Ausbildung war auch der Waldarbeiterkurs sowie die Ausbildung im Bereich Wasserrettung, die seit Jahren ein fester Bestandteil der Grundausbildung bei der Berufsfeuerwehr ist.
Die Ausbildung erfolgte zum größten Teil am Sitz der Berufsfeuerwehr in Bozen, einige Wochen verbrachten die Anwärter an der staatlichen Feuerwehrschule in Rom. Für den praktischen Teil wurden auch externe Strukturen genutzt, wie das Gelände der Feuerwehrschule in Vilpian sowie das Übungsgelände in Marco di Rovereto.
Nun sind die 23 neuen Berufsfeuerwehrmänner bereit für eine vielfältige und herausfordernde Arbeit.
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Kommentare (1)
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andreas1234567
Hallo aus D,
die Feuerwehrler gehören zu Recht zu den Bestigsten.
Bei unserer lokalen FW in D bewerben sich jedes Jahr um die 2000.
Dann fahren die für die Bewerber die Leiter auf 30 Meter aus und hätten gern die Talente in voller Montur einmal hinaufgeklettert.
Dann bleiben 50.
Den Rest siebt Fitness, Rechtschreibung,Reaktionstest und soziales Verhalten raus und am Ende bleiben einige Wenige und jedes Jahr steigt die Personalproblematik.
Berufsfeuerwehrler wäre auch für mich nichts, als Werksfeuerwehrler bin ich ausreichend mit Abenteuern bedient und muss keine Zermatschten von den Bäumen kratzen, tagelang bei Katastrophenlagen ohne Schlaf auskommen oder mit 24-Stundendiensten klarkommen.
Den Hut vor den Freiwilligen kann man sowieso nicht oft genug ziehen..
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr