„Ein sehr gelungenes Werk“
Brixen im Freudentaumel: Die Handballerinnen haben nach 37 Jahren, bei einem emotionalen Spiel, den Italienpokal geholt. Trainer Hubert Nössing über Freudentränen, die Siegesfeiern – und über den Wermutstropfen und die Zukunft der Mannschaft.
von Erna Egger
Unbändiger Jubel, Umarmungen und Tränen: Die prallgefüllte Handballhalle mit über 1.500 Sportbegeisterten in der Sportzone Süd tobte. Mit großer Spannung hatte Brixen dem Finale am Dienstagabend entgegengefiebert, um 19.00 Uhr erfolgte der Anpfiff. Nach knapp einer Stunde hatten die Handballerinnen des SSV Brixen den Meistertitel in der Tasche: Im Entscheidungsspiel dominierten die Brixnerinnen mit 33:28 über die bisherigen Italienmeisterinnen aus Salerno.
Die Emotionen gingen hoch. Nach 37 Jahren in der Handballstadt Brixen ein großer Triumph: 1985 wurde der letzte Serie-A-Scudetto in die Domstadt geholt.
Trainer Hubert Nössing über das emotionale Spiel, die Siegesfeiern und die Zukunft der Mannschaft.
Tageszeitung: Herr Nössing, wie lange flossen bei Ihnen die Freudentränen?
Hubert Nössing: Diese kamen gleich nach dem Schlusspfiff. Die Emotionen waren unglaublich, besonders jene der Spielerinnen. Aber ich muss zugeben: Ich bin generell nahe am Wasser gebaut.
Wann wussten Sie, dass die Mannschaft den Meistertitel in der Tasche hat?
Ich bin ein Trainer, ein Typ, der den Schlusspfiff abwartet. Konrad Pfitscher, der neben mir saß, wollte schon fünf Minuten vor Schluss einschlagen. Aber zwei Minuten vor Schluss war auch ich mir des Sieges vollkommen sicher.
War es für Sie eine Achterbahn der Gefühle?
Ich muss sagen, dass ich am Sonntag, vor dem Spiel, den ganzen Tag über nicht nervös war. Die Nervosität hat mich während des Spiels gepackt. Am Dienstag war es umgekehrt: Ich war den ganzen Tag über angespannt, während des Finales jedoch nicht. Wir hatten das Spiel eigentlich immer in der Hand. Es war sehr bärig, auf der Bank zu sein und von dort das Spiel zu verfolgen.
Was bedeutet für Sie persönlich der Titel?
Ich habe zwei Meisterschaftstitel als Spieler gewonnen. Als Trainer habe ich mit der Mannschaft zwar die Coppa Italia und die Supercoppa gewonnen, aber dies ist der erste Italienmeistertitel. Die Gefühle dürften ähnlich wie jene bei einem Künstler sein, der mit viel Enthusiasmus und Zeit ein Bild anfertigt und bei diesem den letzten Pinselstrich vollzieht – und dann glücklich feststellt, dass das Werk sehr gelungen ist.
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