40 Jahre Hands
1.500 Menschen mit Alkohol-, Medikamenten- und Glücksspielproblemen begleitet der Verein HANDS Onlus jährlich.
Fast 20.000 Menschen haben die Mitarbeitenden des Vereins seit seinem Beginn im Jahr 1982 beraten und begleitet. Mitglieder, Mitarbeiter*innen und Freiwillige haben sich vor wenigen Tagen im Hotel Masatsch in Kaltern zu einer Jubiläums-Klausur getroffen.
Dabei haben sie eine Bestandsaufnahme ihrer Organisation gemacht, das Phänomen Sucht ganzheitlich beleuchtet und über künftige Herausforderungen reflektiert.
Es gehe darum, Antworten auf das menschliche Leid zu finden, das zu Missbrauch von Alkohol, Medikamenten, Glücksspiel und neuerdings auch zum Missbrauch von Internet führe, betonte der Vorsitzende des Vereins Georg Senoner. Die Sensibilisierungsarbeit soll verstärkt werden. Zum 40-Jahr-Jubiläum wird eine Sozialbilanz vorgestellt, soll ein Buch die Tätigkeit des Vereins würdigen und wird im Herbst eine Tagung stattfinden.
Vor 40 Jahren ist HANDS-Onlus als Kompetenz- und Therapiezentrum für Menschen mit Alkoholproblemen, mit Medikamenten- und Glücksspielsucht entstanden. In der Folge wurde der Verein immer stärker auch ein Informations- und Bezugspunkt für Familienangehörige und Freund*innen von Betroffenen. Georg Senoner ist seit 2021 Vorsitzender von HANDS-Onlus: „Alkohol, Medikamentenprobleme und Spielsucht beeinträchtigen alle Lebensbereiche betroffener Menschen“ betont er. Daher biete HANDS-Onlus über das Ambulatorium und die Therapiegemeinschaften, mittels Selbsthilfegruppen und Trainings-Werkstätten ganzheitliche Behandlung und Begleitung an.
„Wir arbeiten mit den Angehörigen, mit Freund*innen und Arbeitgeber*innen“, erklärt er. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat HANDS an Erfahrung und Innovationskraft gewonnen. Das Team besteht aus Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Psycholog*innen, aus Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Verwaltungspersonal und Freiwilligen. Gemeinsam kümmert sich das Team um die suchtkranken Menschen und deren Umfeld.
Die Dienste von HANDS sind akkreditiert. Die Zusammenarbeit mit den Gesundheits- und Sozialsprengeln, mit dem Sanitätsbetrieb und den Gemeinden ist gut und verläuft in enger Absprache. Bei der Klausur der Mitarbeitenden anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums wurden am vergangenen Freitag verschiedene Herausforderungen benannt. Noch stärker als früher sei es notwendig, sich über neue Suchttrends zu informieren.
Nur dann könne eine hohe Qualität und Professionalität bei der Begleitung der Menschen aufrechterhalten werden. Gewohnheiten und Konsum der Menschen ändern sich, ebenso wie die Formen des Missbrauchs und der Sucht – unter anderem beim Glücksspiel, beim Suchtverhalten im Internet, auch beim Alkohol- und Drogenmissbrauch. Die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor soll noch verstärkt werden.
HANDS ist derzeit in den Bezirken Bozen und Meran aktiv.
Die Erfahrungen und Angebote sollen auch in andere Bezirke Südtirols, etwa ins Eisacktal und Pustertal hinausgetragen werden. Obwohl Suchterkrankte illegaler Substanzen nicht zur Zielgruppe von HANDS-Onlus gehören, wollen sich die Mitarbeiter*innen des Vereins mit dem Missbrauch illegaler Drogen und den damit verbundenen Risiken für Jugendliche und Erwachsenen stärker auseinandersetzen. Mischkonsum nimmt zu.
Um das heurige Jubiläumsjahr zu begehen, arbeitet der Verein HANDS-Onlus derzeit an seiner Sozialbilanz, plant für den Herbst eine Tagung und ein Buch ist in Ausarbeitung.
Der Hauptsitz von HANDS befindet sich in der Duca d’Aosta-Allee 100 in Bozen und ist unter Tel. +39 0471 270 924 oder unter der Grünen Nummer 800720762 und per Mail an [email protected] zu erreichen.
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