Der Karl-Golser-Preis
Das Land Südtirol unterstützt die Weiterführung des Bischof-Karl-Golser-Preises im Bereich der Parkinsonforschung. Die Landesregierung hat heute einer entsprechenden Vereinbarung zugestimmt.
Die 2015 in Bozen gegründete Stiftung „Bischof Dr. Karl Golser“ hat sich der Unterstützung von Menschen verschrieben, die an einem atypischen Parkinson-Syndrom leiden.
Zudem fördert sie die Vermittlung medizinischer Informationen, die wissenschaftliche Erforschung der Krankheit und die Entwicklung entsprechender therapeutischer Maßnahmen. Dabei stützt sich die Stiftung auf die Forschungsarbeit der Medizinischen Universität Innsbruck und des Instituts für Biomedizin von Eurac Research. Landeshauptmann Arno Kompatscher ist Schirmherr der Stiftung.
Alle zwei Jahre verleiht die Stiftung den „Bischof-Karl-Golser-Preis„, mit dem seit 2018 klinisch Forschende, Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler ausgezeichnet werden, die im Bereich der atypischen Parkinson-Erkrankungen tätig sind.
Im Jahr 2018 hat der wissenschaftliche Stiftungsbeirat mit Unterstützung eines internationalen Expertengremiums Vikram Khurana (Stammzellenforscher, Harvard Medical School) und Gabor Kovacs (Neurologe und Neuropathologe, Medizinischen Universität Wien) für den Preis vorgeschlagen, im Jahr 2020 wurde Stanley Ben Prusiner (Biochemiker und Neurologe, University of California in Berkeley, Träger des Nobelpreises 1997 für Physiologie oder Medizin) ausgezeichnet. In diesem Jahr soll der Preis an den Neurologen Wolfgang Singer gehen, der an der Mayo Clinic in Rochester im US-amerikanischen Bundesstaat Montana lehrt und forscht.
Die Preisverleihung wird am 11. Juni in der Trostburg stattfinden.
Über eine Vereinbarung mit der „Golser-Stiftung“ will das Land Südtirol dazu beitragen, dass dieser hochkarätige Wissenschaftspreis langfristig finanziell gesichert isst. Die Landesregierung hat heute (10. Mai) auf Vorschlag von Landeshauptmann und Forschungslandesrat Arno Kompatscher dem Vereinbarungsentwurf zugestimmt und den Landeshauptmann zu deren Unterzeichnung ermächtigt. Für die Stiftung „Bischof Dr. Karl Golser“ wird der Stiftungspräsident, der deutsche Neurologe Gregor Karl Wenning das Abkommen besiegeln, das bis Jahresende 2025 gilt und in der Folge verlängert werden kann.
Die Vereinbarung sieht vor, dass das Land der Stiftung zu diesem Zweck alle zwei Jahre einen Beitrag von bis zu 10.000 Euro gewährt, was der Höhe des Preisgeldes entspricht. Sollte das Preisgeld vollständig oder teilweise von Sponsoren bereitgestellt werden – wie beispielsweise im heurigen Jahr, in dem die MSA Coalition aus den USA die Hälfte des Preisgeldes stiftet -, wird der Landesbeitrag entsprechend gekürzt.
„Es gibt mehrere gute Gründe, warum wir uns als Land Südtirol an diesem Wissenschaftspreis beteiligen“, betonte heute Landeshauptmann Kompatscher, „zum einen liegen uns die so genannten seltenen Krankheiten und deren Behandlung und Erforschung am Herzen, zum anderen sind wir bemüht, Forschung anzustoßen und schließlich gibt es eine besondere Verbindung zu Bischof Karl Golser, die für uns Auftrag ist, in der Krankheitsbekämpfung und Krankheitserforschung auch sein Wirken lebendig zu halten.“
Karl Golser war von 2008 bis 2011 Bischof der Diözese Bozen-Brixen. Wegen seiner Erkrankung an einem atypischen Parkinson-Syndrom hatte er im Sommer 2011 seinen Rücktritt beantragt. Bischof Golser war ausgewiesener Experte für Bioethik, Wirtschaftsethik und Ethik in der Informationstechnologie. Als Professor für Moraltheologie hat er sich eingehend mit den ethischen Fragen des Lebens im Allgemeinen und des kranken Menschen im Besonderen befasst.
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