Die Stadt der Blinden
Das Kleine Theater Bruneck EO bringt José Saramagos Roman „Die Stadt der Blinden“ auf die Bühne.
1995: Diese Jahreszahl sollte man präsent haben, wenn man über das Stück „Die Stadt der Blinden“ spricht. Eigentlich liegt der Bühnenfassung nämlich ein Roman des portugiesischen Autors José Saramago zu Grunde, der 1995 veröffentlicht wurde. Erzählt wird die Geschichte einer Epidemie in einer Kleinstadt. Kurz nachdem ein Bürger unvermittelt erblindet, folgt die Verbreitung dieser mysteriösen „Krankheit“ Schlag auf Schlag, sodass in kurzer Zeit nahezu die gesamte Bevölkerung erblindet. Niemand kennt die Ursache, niemand hat eine Erklärung. Die Blinden werden restriktiv und gewaltsam weggesperrt, um weitere Ansteckungen zu verhindern.
Aus heutiger Sicht handelt es sich bei seiner dystopischen Prophezeiung um ein demaskierendes Panoptikum gesellschaftlicher Abgründe. Wie verhalten wir uns in Extremsituationen? Wo endet unsere Solidarität? Wozu sind wir fähig? Oder hat die Menschlichkeit am Ende doch das letzte Wort?
Das Kleine Theater Bruneck wagt mit „Die Stadt der Blinden“ unter der Regie von Georg Paul Aichner die Inszenierung einer gnadenlos realistischen Metapher auf das ewig Menschliche.
Das Stück ist eine Neuerzählung der antiken Sentenz des Homo homini lupus. Wörtlich steht bei Plautus: Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit. „Denn der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch. Das gilt zumindest so lange, als man sich nicht kennt.“ Es spielen: Patrizia Hainz, Mareike Rottensteiner, Hanna Krautgasser, Kerstin Winkler, Katja Renzler, Romy Gatterer, Giulio Viale, Philipp Bologna, Markus Schwärzer, Klaus Kaneider, Paavo Peter Aichner, Tudor Andrei Bors, Martin Unterhuber, Norbert Pedevilla, Felix Hitthaler.
Termin: Premiere ist am 13. Mai um 20.00 Uhr in der Grundschule Josef Bachlechner in Bruneck. Kartenreservierung unter +39 371 584 8163 täglich ab 15:00 Uhr
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