Neue Lösungen
Am Montag machte die Reihe #Kulturperspektiven unter dem Motto „Kultur und Wirtschaft im Gespräch“ in Brixen halt.
Das Veranstaltungsformat #Kulturperspektiven bietet Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wirtschaft die Möglichkeit, mit Landesrat Philipp Achammer ins Gespräch zu kommen.
Am Montag machte die Reihe #Kulturperspektiven unter dem Motto „Kultur und Wirtschaft im Gespräch“ in Brixen halt. Passenderweise im Unternehmen Duka, in dem „die Duschkabine als technisches Kunstwerk“ verstanden wird, diskutierte Landesrat Achammer mit seinen Gästen: der Künstlerin Mirijam Heiler, der Unternehmerin aus dem Tourismusbereich Marina Rubatscher Crazzolara sowie dem Unternehmer Daniel Krapf und mit WIFO-Direktor Georg Lun.
Diskussion nimmt Fahrt auf zu einer breiten Themenpalette
Dabei ging es um die Selbstwahrnehmung der Kunst und Kultur, um die Vorsorgeleistungen von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern im Alter, aber auch um einen sogenannten möglichen Solidaritätsfonds für diese in Krisenzeiten. Es ging um eine quer verlaufende Kultur- und Wirtschaftsförderung genauso wie um die Innovationskraft von Kunst und Kultur für die Wirtschaft, aber auch darum, wie Partnerschaften zwischen Kultur und Wirtschaft entstehen können, „ohne dass derjenige, der Kultur finanziert, das Programm diktiert“.
Denn, so ist Landesrat Achammer überzeugt: „Damit sich Kunst und Kultur in Zeiten geringfügiger Haushaltstöpfe frei entfalten können – was für eine vielfältige Kulturlandschaft, wie sie Südtirol hat, unabdingbar ist – besteht die Notwendigkeit, auch andere Finanzierungstöpfe über die Kulturförderung hinaus anzuzapfen“. Die Kulturförderung kapsle sich zu sehr von anderen Bereichen ab. Warum solle ein Kulturbetrieb nicht auf Wirtschaftsförderungen zurückgreifen können, fragte Landesrat Achammer im Kontext der Kulturförderung: „Warum nicht Grenzen von Fördertöpfen auflösen und ausschöpfen?“
Vielschichtig diskutiert, aber auch konstruktiv kritisiert wurde bei der zweiten Runde der Veranstaltungsreihe #Kulturperspektiven, ausgehend von der im März 2022 vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) der Handelskammer in Bozen vorgestellten Kulturstudie zur wirtschaftlichen Bedeutung der Kultur in Südtirol (2022): Mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftete der Kultur- und Kreativsektor im Jahr 2019. Das seien rund 2000 Euro pro Einwohner im Jahr, fasste Wifo-Direktor Georg Lun die Zahlen aus der Studie zusammen.
Kultur und Wirtschaft: Einen Prozess auf Augenhöhe führen
„Kunst, Kultur und Wirtschaft müssen zusammenwirken, auch um eine gemeinsame Zielrichtung, ein gemeinsames gesellschaftliches und kulturelles Projekt für dieses Land zu haben“, spannte Landesrat Achammer den Themenbogen weiter, ohne dabei „Kultur auf Bestellung“ zu fordern. Egal in welche Stoßrichtung hin Kunst, Kultur und Wirtschaft gemeinsam gedacht werden, beginne ein solcher Prozess mit der Diskussion, die es jetzt gemeinsam zu führen gelte; mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kunst, Kultur, Wirtschaft und der Politik, fasste Landesrat Achammer zusammen: „Ein gemeinsamer Prozess auf Augenhöhe ist für die Kunst und Kultur einerseits und für die Wirtschaft andererseits insgesamt befruchtend und berge Potenziale. Aufgabe der Kultur- und Wirtschaftspolitik ist es, die jeweiligen erforderlichen Rahmenbedingungen zu setzen.“
Damit neue Lösungen entstehen, bedarf es kreativer Köpfe und der Reibung. Was für die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft gilt, traf ebenso auf die zweite Ausgabe der Veranstaltungsreihe #Kulturperspektiven in Brixen zu: Reibungspunkte, aber auch Schnittstellen und interessante Ansätze hat es beim Diskussionsabend gegeben, wenn es darum ging, „Kunst, Kultur und Wirtschaft zusammen zu denken“.
Der letzte Termin der Veranstaltungsreihe #Kulturperspektiven findet am 17. Mai 2022, um 18 Uhr, in der Brauerei Forst in Algund statt. Mit Landesrat Philipp Achammer diskutieren der Unternehmer Federico Giudiceandrea, die Künstlerin Petra Polli und der Direktor des Südtiroler Kulturinstituts, Peter Silbernagl.
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