Gute Beziehung zu Gott
Zum ersten Mal seit 2019 haben sich am Montag die Priester und Diakone der Diözese zum so genannten Klerustag getroffen. Im Bozner Pastoralzentrum diskutierten 90 Seelsorger darüber, was in Zeiten von Pandemie und ausbleibenden Berufungen das Kerngeschäft der priesterlichen Seelsorge ist – das Fazit: eine gute Beziehung zu Gott und zu den Menschen.
Bischof Ivo Muser hat den Klerustag eingeführt, damit sich die Priester und Diakone der Diözese einmal im Jahr in ungezwungener Atmosphäre über aktuelle Herausforderungen austauschen können.
Drei Mal hatte Muser die Seelsorger zum Klerustag eingeladen, ehe die Pandemie die Abhaltung der bei den Seelsorgern beliebten Veranstaltung zwei Mal vereitelt hat. Am gestrigen Montag, 9. Mai, konnte der Klerustag erstmals nach 2019 wieder stattfinden und 90 Priester sowie Diakone sind der Einladung von Bischof Muser und Generalvikar Eugen Runggaldier.
„Die Zeit der Pandemie mit ihren Beschränkungen und Herausforderungen, aber auch mit den spontanen Initiativen gelebter Nächstenliebe hat uns darüber nachdenken lassen, was im Leben wirklich zählt. Nun, da die Pandemie hoffentlich überwunden ist und wir an einen Neustart denken können, gilt es zu fragen, was Priorität hat, was zu fördern ist, was leben hilft“, so Bischof Muser zur zentralen Frage beim Treffen der Seelsorger.
Für Bischof Muser selbst war der Klerustag wieder eine willkommene Möglichkeit, um sich mit den Priestern und Diakonen auszutauschen. Maßstab der Diskussion war die Vision von Papst Franziskus zur derzeit stattfindenden weltweiten Bischofssynode. Bischof Muser: „Alle Getauften sind mit Jesus in der Spur seines Evangeliums auf dem Weg. Sie sollen aufeinander hören. Aufgabe des Weihesakramentes ist es, die Einheit der Kirche zu leben und zu fördern: mit Christus und untereinander.“
In Zeiten des Priestermangels ist die Rolle der Seelsorger in den Pfarreien und Seelsorgebereichen unschärfer und gleichzeitig umfassender als je zuvor. „Ein Priester muss heute Manager und Sozialarbeiter in Personalunion sein. Dabei muss jeder seine Rolle erst finden und das Bild des Priesters ist schon lange nicht mehr so klar definiert wie früher. Deshalb stand beim Klerustag die Frage im Mittelpunkt, welche Kernaufgabe die Priester und Diakone haben und wahrnehmen sollen“, erklärt Generalvikar Runggaldier.
Als Fazit der Diskussion unter den 90 Priestern kristallisierte sich heraus, dass die ureigenste Aufgabe des Seelsorgers das Priestersein als Haltung an sich ist und weniger konkrete Taten. „Die Menschen müssen spüren, dass sie es mit einem Seelsorger zu tun haben, der vom Glauben geleitet wird. In Zeiten der Orientierungslosigkeit können Priester und Diakone mit ihrer spirituellen und ihrer sozial-kommunikativen Kompetenz Halt geben und Anker sein“, fasst Generalvikar Runggaldier die Einschätzung der Priester zusammen. Und heruntergebrochen auf einen Satz, so der Generalvikar, eine gute Beziehung zu Gott und zu den Menschen das Wichtigste, um heute ein guter Priester sein zu können.
„Der Klerustag war nach zwei Jahren Pandemie eine wichtige Standortbestimmung. Die Erkenntnisse aus dem Austausch werden in die Begleitung und Fortbildung einfließen, damit die Priester und Diakone auch weiterhin mit Freude und Zuversicht als sakramentale Zeugen in der Seelsorge arbeiten können“, erklärt Bischof Muser.
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Kommentare (1)
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gerhard
Ein selbstgefälliger Haufen größtenteils weltfremder Männer.
Bigottische, fanatische Menschen, die glauben, jeder müsste das Märchenbuch „Bibel“ als Lebensgrundlage beherzigen.
Menschen, die durch ständiges Angstmachen vor dem himmlischen Gericht, Himmel und Hölle, versuchen, ein Drohbild, ein Angstszenario aufzubauen. .
„…ureigenste Aufgabe des Seelsorgers das Priestersein als Haltung an sich ist und weniger konkrete Taten.“
Aha. Gefälligst zum Herrn Pfarrer als Institution aufschauen?
Konkrete Taten sind nicht wichtig. Mißbrauchte Kinder zählen dann wohl als Kollateralschaden?.
Spinnen die jetzt alle? Wir sind im 21. Jahrhundert!
Die Zeiten der Hexenverbrennungen sind vorbei.
Wenn der Papst der Schande, Benedikt der 16., lügen darf, verharmlosen, vertuschen- Ja dann dürfen wir das auch, denkt sich wohl der eine oder andere der hochwürdigen Herrn.
Mir graut vor diesem verschobenen, überheblichen
und im Grunde menschenfeindlichen Bild dieser Herren.