Es geht rund
Lange durfte Südtirols Jugend nicht feiern. Jetzt, wo die Diskotheken wieder offen sind, wird auf dem Weg dorthin häufig über die Stränge geschlagen. In Laas beklagt die Gemeinde Sachbeschädigungen.
von Karin Gamper
Feiern ja, öffentliches und privates Gut zerstören nein. Das ist die Botschaft von Bürgermeisterin Verena Tröger an die jugendlichen Besucher der Diskothek Fix in Laas.
Das Tanzlokal an der Vinschgauer Staatsstraße hatte bekanntlich wie alle anderen Diskos coronabedingt zwei Jahre lang geschlossen. Für die Feierwilligen eine trostlose Zeit.
Dazu gab es Gerüchte, wonach der beliebte Treffpunkt überhaupt nicht mehr öffnen würde, da die Gemeinde Laas das Gebäude gekauft hat und darin den Wertstoffhof unterbringen will. Dem Fix-Pächter wurde allerdings zugestanden, dass er bis zum Auslaufen des Vertrags im kommenden Jahr den Betrieb weiterführen kann.
Vor wenigen Wochen gab es ein großes Opening, der Zustrom ist seither an den Wochenenden ungebrochen. Die Jugend darf wieder feiern und nutzt die neue Freiheit voll aus.
Doch leider haben sich einige ungute Begleiterscheinungen eingestellt. Auf dem Weg vom Bahnhofsgelände, wo die Jugendlichen mit dem Zug anreisen, zur Disko auf der Hauptstraße kam es zuletzt mehrmals zu Sachbeschädigungen. Es wurde eine Straßenlaterne zerstört, die Anrainer berichten von Getränkedosen, die gegen die Fenster geschleudert werden. „Es gab bereits vor Corona häufig Klagen wegen Lärmbelästigung“, räumt Bürgermeisterin Tröger ein, „aber da ging es um Gesang oder lautes Geschrei“. Jetzt hingegen würden die Jugendlichen „aggressiver auftreten“, wie Tröger festgestellt hat. Was tun?
„Wir haben Carabinieri und Ortspolizei gebeten, nach dem Rechten zu sehen und das zeigt Wirkung, solange die Beamten vor Ort sind“, erklärt sie. Zudem wurde der Disko-Betreiber mit einbezogen. „Ideal wäre, wenn er den Shuttle-Dienst zwischen Bahnhof und Diskothek verstärken würde“, so die Bürgermeisterin. Sollten die Vorfälle anhalten, wird die Einbeziehung des mobilen Jugenddienstes in Erwägung gezogen.
„Wir sind froh, dass die Jugendlichen wieder einen Ort zum Feiern haben“, will Tröger keine Spaßverderberin sein. Mäßigung wäre jedoch angebracht: „Wie es jetzt abläuft, ist es zu heftig, wir hoffen, dass sich die Situation wieder beruhigt“.
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Kommentare (7)
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schwarzesschaf
Anstatt froh zu sein feiern zu dürfen müssen sie randalieren da sieht man die jugend hat einen schaden aber nicht nur ein corona schaden, das ist das kleinste übel
andreas
„Die Jugend“ hat keinen Schaden und du könntest mal lernen, ordentlich zu schreiben.
huggy
Was zu erwarten war, normal feiern gibt’s wohl nicht mehr.
gerhard
Ich verstehen die Anwohner schon.
Das ist mehr als ärgerlich.
Der überwiegende Großteil der Jugendlichen und Heranwachsenden aber ist doch da überhaupt nicht betroffen.
Das sind, wie immer, einige wenige, die keinen Alkohol vertragen und die Hemmschwelle dann deutlich reduziert ist.
Wenn ich, zudem, an meine Jugend denke, bin ich gut beraten, hier nicht zu schimpfen.
andreas1234567
Hallo zum FastschonWochenende,
wenn Touristen an einem Dofbahnhof anlanden kann es gar nicht genug Sammeltaxis und Shuttlebusses geben um die zu den dortigen Aufstiegsanlagen, Museen und Einkehren zu kutschieren.
Zwei oder drei Neunsitzer im Pendelverkehr würde wohl so manch Problem lösen, die Anwohnerbelästigung (die sicher wirklich arg ist) wäre damit aus der Welt..
Ist denn wirklich überall jedweder Hausverstand abhanden gekommen?
Gruss aus D wo es ebenso zugeht, man steht schockiert vor einer Jugend mit Nachholbedarf nach zwei Jahren moraltriefender Verarsche (mach dies und jenes sonst stirbt Oma und Opa) und wundert sich..